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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Sverenssen, daß Sie diesen Bericht gesehen haben?«
    »Das halte ich eigentlich für unmöglich. Ich habe alles genauso wieder hingelegt, wie ich es vorgefunden hatte.
    Ich weiß, daß ich da noch mehr hätte herausholen können, aber ich hatte keine Ahnung, wie lange er wegbleiben würde. Es stellte sich dann heraus, daß er recht lange weg-blieb.«
    »Das ist okay. Es war richtig, daß sie das nicht riskiert haben.« Pacey starrte eine Weile auf den Boden. Er verstand überhaupt nichts mehr. Dann sah er wieder auf und fragte: »Und wie steht es mit Ihnen? Hat er sich seltsam benommen, seitdem feststeht, daß wir weggehen? Irgendwie... bedrohlich vielleicht?«
    »Sie meinen finstere Warnungen, ich solle meinen Mund über die Sache mit dem Computer halten?«
    »Mmmm... ja, in der Richtung vielleicht.« Pacey sah sie neugierig an.
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte leicht. »Eigentlich ganz im Gegenteil. Er war der perfekte Gentleman und meinte, es sei doch wirklich eine Schande. Er machte sogar Andeutungen, wir könnten uns doch auf der Erde wieder-

    sehen – er könnte mir einen Job besorgen, in dem ich wirklich Geld verdienen und alle möglichen interessanten Leute treffen würde... solche Dinge eben.«
    Das war schlau von ihm, dachte Pacey. Große Hoffnungen und Verrat haben noch nie zusammengepaßt. »Glauben Sie ihm?« fragte er und hob eine Augenbraue an.
    »Nein.«
    Pacey nickte befriedigt. »Sie scheinen tatsächlich erwachsen zu werden.« Er sah sich im Zimmer um und massierte sich müde die Stirn. »Ich muß jetzt etwas nachdenken. Ich bin froh, daß Sie mir das gesagt haben. Sie haben aber Ihren Kittel an, und das heißt, daß Sie wahrscheinlich wieder an die Arbeit müssen. Wir wollen doch nicht wieder anfangen, Malliusk in Aufregung zu versetzen.«
    »Der hat heute frei«, sagte Janet. »Aber Sie haben recht
    – ich muß wirklich wieder an die Arbeit.« Sie stand auf und ging auf die Tür zu, drehte sich dann aber wieder um, bevor sie öffnete. »Ich hoffe, ich habe mich richtig verhalten. Ich weiß, Sie haben gesagt, ich solle in den Büros der Delegation nichts davon erwähnen, aber die Sache erschien mir wichtig, und weil jetzt alles aufbricht...«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Es ist in Ordnung. Wir sehen uns später noch.«
    Janet ging und ließ als Reaktion auf Paceys gewinkte Bitte die Tür offen. Pacey blieb noch eine Weile sitzen und grübelte über das nach, was er gerade erfahren hatte, wurde dabei aber von den UNWO-Bediensteten unterbrochen, die hereinkamen, um die umzugbereiten Kisten zu sortieren. Er entschloß sich, bei einer Tasse Kaffee in der Kantine dar-
    über nachzudenken.

    Als Pacey einige Minuten später in die Kantine kam, traf er dort nur Sverenssen, Daldanier und zwei weitere Delegierte an, die an der Bar standen. Sie registrierten seine Ankunft mit nicht allzu freundlichem Kopfnicken und unterhielten sich weiter unter sich. Pacey holte sich von der Ausgabe an der einen Seite des Raums einen Kaffee und setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Insgeheim wünschte er sich, er hätte sich einen anderen Raum ausgesucht. Während er sie heimlich über seine Kaffeetasse hinweg musterte, legte er sich in Gedanken eine Liste der offenen Fragen an, die sich in bezug auf den großen, makellos ge-pflegten Schweden angesammelt hatten, der dort inmitten seiner an der Bar versammelten Vasallen stand.
    Vielleicht war Paceys Angst um die Shapieron unbegründet gewesen. Konnte das, was Janet gehört hatte, damit in Zusammenhang stehen, daß die Funksprüche von Gigastern so abrupt aufgehört hatten? Es war schon verdächtig, daß das so kurz darauf passiert war. Wenn das tatsächlich zutraf – wie konnten Sverenssen und zumindest ein weiteres Delegationsmitglied darüber informiert gewesen sein?
    Und in welcher Verbindung standen Sverenssen und Daldanier mit Verikoff, von dem Pacey aus CIA-Berichten wußte, daß er ein sowjetischer Experte in Weltraumkom-munikation war? Wenn es eine Verschwörung zwischen Moskau und den inneren Kreisen der UN gab, wie kam es dann, daß Sobroskin mit ihm zusammengearbeitet hatte?
    Vielleicht war das ein Teil eines noch komplizierteren Komplotts. Es war ein Fehler von ihm gewesen, dem Russen zu vertrauen, gestand er sich voll Bitterkeit ein. Er hätte Janet einsetzen und Sobroskin und Malliusk aus der Sache ganz heraushalten sollen.

    Als letztes Problem erhob sich die Frage, was das Motiv hinter dem Versuch war, seinen

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