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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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»Sag ihnen, sie sollen sie nicht weiter beachten. Der Reverend und seine Missus werden bald weg sein.«
    »Aha.«
    Als sie gegangen war, mußte er lachen. »Betleute! Das ist wirklich gut.«
    Er nahm eine Zeitung von dem frisch angelieferten Poststapel und las sie aufmerksam durch, während er seinen Kuchen aß. Stirnrunzelnd studierte er einen Artikel über das verfluchte Landvergabegesetz, das nach einer Reihe von Abänderungen erneut dem Parlament vorgelegt worden war. Der Verfasser stand offensichtlich auf der Seite derer, die die Agrarindustrie unterminieren wollten. Er war der Ansicht, jedem hergelaufenen Trottel oder Landarbeiter sollte es erlaubt sein, sich ein Stück aus dem Eigentum seines Arbeitgebers herauszuschneiden. Der Leitartikel hingegen bezeichnete die großen Schaffarmen als Rückgrat des Landes, verdammte diese schändliche Bewegung, die den Ruin der Wollindustrie bedeuten würde, und warnte vor den Gefahren für die Wirtschaft des Landes.
    »Recht hat er«, schnappte Austin. »Aber warum läßt er dann den anderen Typen diesen sozialistischen Unsinn verzapfen? Ich will, daß der Kerl gefeuert wird. Bernie Willoughby kriegt einen persönlichen Brief von mir, der wird ihm die Augen öffnen. Es bringt nichts, wenn er als Herausgeber eine Meinung vertritt und seine Leute ein paar Seiten weiter eine ganz andere.«
    Wütend blätterte er weiter zu den Leserbriefen. Drei Verfasser unterstützten die Reform der Landvergabegesetze und drängten die Siedler, ihre Landansprüche umgehend geltend zu machen, bevor ihnen die gierigen Squatter die besten Gebiete wegschnappten.
    Verblüfft versuchte Austin dies zu verdauen. Was sollte das heißen? Weshalb sollten sich Squatter wie er ihr eigenes Land schnappen? Sie waren bereits die rechtmäßigen Besitzer und konnten wasserdichte Pachtverträge vorweisen.
    Er eilte in sein Büro und holte die dünnen Seiten des VII . Landvergabegesetzes hervor, die ihm Harry geschickt hatte. Der Wortlaut klang verwirrend, war vollgepfropft mit den üblichen geschraubten Wendungen wie »in dem Sinne, daß« oder »wohingegen«, offensichtlich in der Absicht, jeden geistig gesunden Leser um den Verstand zu bringen. Im Glauben, er kenne den Inhalt bereits, hatte Austin sich nicht die Mühe gemacht, das Gesetz aufmerksam zu studieren. Er hatte gedacht, es ginge darum, daß die Siedler auf Besitzungen wie Springfield auftauchen, ein Stück des Landes beanspruchen und von den Squattern den Verkauf dieser Claims verlangen konnten.
    Doch beim Durchgehen des Wortsalats wurde ihm klar, daß der Sachverhalt völlig anders lag. Diese Gesetze bedeuteten, daß die Squatter ihr
gesamtes
Land von Pacht- in freien Grundbesitz umwandeln mußten, indem sie es der Regierung abkauften. Ansonsten fiele das gepachtete Land an die Regierung zurück und könnte somit an die Siedler weiterverkauft werden.
    »Das ist doch Wahnsinn!« rief er aus und klopfte auf den Schreibtisch. »Wie könnte ich dieses ganze Land Morgen für Morgen kaufen? Es heißt, der aktuelle Preis liege bei einem Pfund pro Morgen. Ich müßte mehr als eine Viertelmillion Pfund aufbringen, nur um Land zu kaufen, das mir bereits gehört. Das würde mir den Hals brechen! Ein Haufen verfluchter Narren sind sie, aber ich falle nicht auf sie herein!«
    Er stürmte auf die Veranda hinaus und rief einem vorbeigehenden Hilfsarbeiter zu, er solle Victor zu ihm schicken.
    »Sofort!« setzte er hinzu. »Auf der Stelle!«
    Victor hatte gerade die Ställe betreten, als ihn der Befehl seines Vaters in Gestalt seines Überbringers Joe Mahoney erreichte.
    »Liegt er im Sterben?« fragte er Joe. Dieser zwinkerte. »Sah nicht danach aus.«
    »Dann kann er noch einen Augenblick warten. Schauen wir erst mal nach der Stute.« Um seiner Frau eine Freude zu machen, hatte Victor sich auf die Tennispartie mit ihr eingelassen, obwohl sie seinen gesamten Zeitplan durcheinanderbrachte. Und als er ein paar Minuten zu spät auf dem Platz eintraf, mußte Louisa ihm auch noch vorwerfen, daß er keine weiße Tenniskleidung trug. Das war ihre neueste Marotte.
    »Verdammte Tenniskleidung«, schnaubte er jetzt, als er an den Streit zurückdachte, der darüber zwischen ihnen entbrannt war. Was würde als nächstes kommen?
    Die kastanienbraune Stute fohlte. Sie lag in ihrem Stall und sah sie mit ängstlichen, feuchten Augen an.
    »Es wird alles gut, Mädchen«, sagte er und trat näher, um sie zu untersuchen. »Bald ist es soweit, Joe. Du bleibst besser bei

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