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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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als unter Axis zu dienen. Knaben basteln sich Schwerter aus Holz und spielen Axis. Die Männer in den Wirtshäusern sprechen seinen Namen voller Ehrfurcht aus und wünschen sich, so zu sein wie er. Und die Frauen«, sie lächelte bei diesen Worten, »träumen davon, nachts in seinen Armen zu liegen.« Das brachte auch den Sternenströmer zum Grinsen. Sein Sohn hatte offensichtlich nicht nur die Kunst der Magie von ihm geerbt. Aber hatte Aschure auch schon so von Axis geträumt? Die Frage brachte ihn ins Grübeln.
    »Hinter seiner Fahne versammeln sich die Achariten bereitwillig«, fuhr die Menschenfrau fort. »Und in seiner Truppe finden sich fähige Offiziere. Ich kann mir keinen anderen Kriegsführer vorstellen, der in meinem Land die Herzen von so vielen zu bewegen verstünde.«
    Sie trat zurück, und Ramu sprach wieder zu den Ikariern, bevor die Versammlung sich erneut in Debattiergrüppchen auflösen konnte. »Aus all diesen Gründen unterstütze ich den Vorschlag Sternenströmers. Wenn Ihr Gorken helft, helft Ihr Euch. Laßt zu, daß Gorgrael alle tötet, die in der Festung eingeschlossen sind, dann geht auch die Prophezeiung nicht in Erfüllung. Da wäre es doch besser, wenn Axis auch unser Anführer würde. Wir haben schließlich niemand anderen, der uns den Sieg bringen kann!«
    Noch bevor der Aware geendet hatte, waren schon alle Luftkrieger von ihren Plätzen aufgesprungen und stießen wütend ihre Einwände hervor: Wir treten dem Zerstörer entgegen! – Wir können den Sieg erringen! – Unsere Geschwaderführer und allen voran Weitsicht reichen vollkommen aus, um in diesem heiligen Krieg Gorgrael zu bezwingen. – Krallenfürst Rabenhorst soll die vereinten Streitkräfte der Awaren und Ikarier zum Sieg über die Skrälinge führen!
    Unten trat Freierfall wieder ins Rund: »Ja, es soll ein Sonnenflieger sein, der uns den Triumph bringt!« rief er laut genug, daß alle ihn verstehen konnten. »Aber bei diesem wird es sich nicht um Rabenhorst oder um den Sternenströmer handeln. Und auch ich werde nicht dieser Anführer sein, sondern Axis! Denkt doch einmal nach, meine Freunde! Habt Ihr etwa vergessen, was sich im Erdbaumhain getan hat? Hat Euer Stolz Euch so verblendet, daß Ihr lieber die Ikarier in den Tod gehen laßt, als Euch der Vernunft zu beugen? Wir sind ganz einfach auf die Kampferfahrung und die Feldherrenbegabung Axis’ angewiesen!« Er hielt für einen Moment inne und warf seinen feurigen Blick auf die Menge. »Und wer sollte unsere Truppen eher in eine mächtige Waffe verwandeln als der Axtherr? Hat jemand einen besseren Vorschlag? Dann nur heraus damit! Nur Axis kann uns wirklich ausbilden. Schließlich waren es doch die Axtherren, die uns so viele Jahrhunderte lang die Rückkehr nach Tencendor verwehrten. Deswegen soll der Axtherr uns heute in das Land unserer Ahnen zurückführen!«
    Freierfall kehrte auf seinen Platz zurück. Er hatte seiner Erregung Luft gemacht, und seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Sternenströmer nickte ihm anerkennend zu.
    Nun erhob sich Astsitzer, einer der Ältesten. »Aber hat dieser Axtherr nicht die Schlacht um die Stadt Gorken verloren? Wenn sein Feldherrentalent dort so versagt hat, dann dürfte es mit ihm doch auch sonst nicht weit her sein.«
    Sternenströmer antwortete sofort auf diesen Einwand: »Astsitzer, Axis weiß noch nicht, über welche Kräfte er verfügt oder wie sie einzusetzen sind. Dies muß ich ihn erst lehren. Zur Zeit kann er höchstens als halber Zauberer bezeichnet werden. Womöglich bringt ihn das, was sich ihm bereits offenbarte, bald um den Verstand, weil er es sich nicht erklären kann.«
    »Entscheidet jetzt!« rief Rabenhorst, der eben in die Mitte getreten war. »Sollen wir der Feste Gorken beistehen oder nicht?«
    »Wie sollen wir das tun?« rief jemand. »Wie könnten wir den Eingeschlossenen denn überhaupt helfen, wenn wir nicht einmal dazu in der Lage waren, dem Gemetzel im Erdbaumhain Einhalt zu gebieten?«
    Freierfall eilte seinem Vater zu Hilfe. »Wir schicken einen Unterhändler nach Gorken zu Verhandlungen mit den Achariten … mit dem Axtherrn. Seid Ihr dafür, daß wir uns während der kommenden Kämpfe seinem Befehl unterstellen?«
    Wieder gaben die Flugkrieger ihren Unwillen kund, aber Weitsicht sorgte in seiner Truppe für Ruhe. »Nächtelang habe ich wach gelegen und darüber nachgegrübelt, wie furchtbar wir im Hain versagt haben.« Die Scham, die er immer noch darüber empfand, war ihm deutlich anzumerken.

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