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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Zauberer. Gorgrael hat zu kämpfen begonnen, und deswegen müssen wir das auch. Untätigkeit führt nur zu unserem endgültigen Untergang. Nur einer vermag uns zu retten: Axis, der Axtherr des Seneschalls. Dies verkündet die Prophezeiung, und wir haben uns an sie zu halten. Er ist ohne meine Unterstützung zum Mann herangewachsen, und er hat seine Sicht der Welt nicht von mir bekommen. Wer weiß, wozu das gut ist, und ändern können wir es ohnehin nicht mehr. Aber ich habe meinen Sohn kennengelernt, als er noch im Mutterleib steckte. Ikarische Väter, Ihr alle singt Euren Kindern etwas vor, solange sie noch in der Mutter heranwachsen. Aber wie viele von Euren Kindern antworten Euch darauf?«
    Die letzten Worte zeigten Wirkung bei den Vogelmenschen. Der Zauberer wartete, bis das Gemurmel sich wieder gelegt hatte. »Mein Sohn sang sein eigenes Lied der Genesung. Er hat sich aus eigener Kraft entwickelt. Mein Samen hat ihn gezeugt und Rivkahs Leib ihn genährt, aber im Endeffekt hat mein Sohn selbst das bewirkt, was aus ihm geworden ist.«
    Für eine Weile sprach niemand. Sich selbst zum Zauberer zu entwickeln, das war einfach unmöglich!
    »Denkt an die Kraft, die in diesem jungen Mann steckt und nur darauf wartet, herausgelassen zu werden. Ich bitte Euch, laßt ihn nicht in Gorken zugrundegehen. Denn er ist alles, was uns noch bleibt!«
    Wieder redeten die Ikarier erregt miteinander, und so mancher von ihnen zeigte sich noch lange nicht überzeugt. Vielleicht besaß dieser Axis ja tatsächlich die Fähigkeiten, zu einem solch gewaltigen Zauberer zu werden, wie man ihn nur in der Sage antraf. Aber wie konnten sie einem Menschen trauen, der nur halb Ikarier war und zur anderen Hälfte Ebenenbewohner? Und dann noch einem, der vom Seneschall zum Axtherrn erzogen worden war!
    Auf dem letzten Rang erhob sich Ramu, zog Aschure zu sich heran und rief ins Rund: »Hört mich an!« Köpfe fuhren herum, um zu sehen, wer da sprach.
    »Ich habe Euch zwei Dinge zu sagen. Erstens dürfen wir nicht vergessen, daß sich neben Axis auch noch andere in der Festung aufhalten. Mindestens drei Wächter sitzen mit Axis in der Burg fest. Euch alle, die Ihr die Weissagung kennt, muß ich wohl nicht erst daran erinnern, daß schon der Verlust eines Wächters unweigerlich zu einer Katastrophe führt. Da mag man sich gar nicht ausmalen, was uns blüht, wenn alle drei sterben. Und schließlich hält sich auch noch die Baumfreundin in Gorken auf, Faraday, mittlerweile wohl die neue Herzogin von Ichtar.«
    Weiter unten in der ersten Reihe fuhr sich Rivkah mit der Hand an den Hals. Wieder war ihr eingefallen, daß Ramu draußen vor dem Wald ihrem Sohn irgend etwas über Faraday zugerufen hatte. Was hatte er ihm nur gesagt? Die Erinnerung daran entglitt ihr immer wieder.
    »Dürfen wir zulassen, daß wir die Baumfreundin verlieren? Der Sternenströmer bedurfte ihrer, um den Erdbaum zu wecken, und ohne sie wird Awarinheim nie gegen Gorgrael marschieren. Meine Freunde, in Gorken erfüllt sich in diesem Moment die Prophezeiung, denn wohl an keinem anderen Ort sind mehr ihrer Getreuen vereint. Allein schon aus diesem Grund sollten wir den Eingeschlossenen mit allem zu Hilfe eilen, was uns zur Verfügung steht. Aber noch etwas anderes sollte Euch zu denken geben und Euch überzeugen, wie wichtig es für uns ist, den Ebenenbewohnern zu helfen. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich spreche hier ebenso für mein Volk wie für das Eure.« Er legte eine kurze Pause ein, ehe er eindringlich fortfuhr: »Sowohl die Awaren als auch die Ikarier sind auf einen Kriegsführer angewiesen. Wir brauchen den Sternenmann, damit er uns gegen den Zerstörer anführt. Ich habe Axis gesehen, wenn auch nur kurz. Ich habe ihn als General erlebt und dabei feststellen können, daß seine Männer blindlings seinen Befehlen gehorchen. Und er befehligt die beste Elitetruppe von ganz Tencendor. Auch habe ich erleben dürfen, zu welcher Menschlichkeit er fähig ist – andernfalls stünde ich nicht hier vor Euch, sondern wäre längst tot. In den kurzen fünf Jahren, seit denen Axis die Axtschwinger befehligt, hat er sich bereits einen legendären Ruf erworben.« Er wandte sich an die Frau, die neben ihm stand: »Aschure, berichtet Ihr, was Ihr über den Axtherrn wißt.«
    Die junge Frau holte tief Luft, warf einen Blick auf die versammelten Ikarier und erklärte dann mit fester Stimme: »Unsere jungen Männer strömen zu den Axtschwingern, weil sie sich nichts mehr wünschen,

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