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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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starrten den Sprecher an, und Magariz glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Hatte der Fremde den Krieger tatsächlich mit »Sternenmann« angeredet? Er sah Axis von der Seite an.
    »Ich bin Geschwaderführer Suchauge und Offizier der ikarischen Luftarmada.« Der Krieger hätte fast sein Schwert fallenlassen. Ikarier? Sein Herz schlug schneller. »Bei meinen Gefährten hier«, fuhr Suchauge fort, »handelt es sich um Freierfall, Erbe des Krallenthrons, und Staffelführer Dornenfeder.« Freierfall hatte drei Stunden erregt mit seinem Vater debattieren müssen, bis er ihm endlich die Erlaubnis zum Mitfliegen erteilt hatte. Rabenhorst hatte es die Kehle zugeschnürt, als er seinem einzigen Sohn zum Abschied hinterher winkte. Suchauge schwieg jetzt und sah den Krieger erwartungsvoll an, bis dieser begriff, daß es nun an ihm war, seine beiden Begleiter vorzustellen. »Äh, dies ist Befehlshaber Magariz, der Kommandant der Feste Gorken.« Der Fürst verbeugte sich höflich, behielt die drei Ikarier aber vorsichtig im Auge, »und bei diesem Mann handelt es sich um meinen Leutnant Belial.«
    Der Angesprochene verbeugte sich tief. Dies war also das Volk von Axis’ Vater. Er lächelte sie freundlich an. »Wie eigenartig, daß ich schon bei meiner ersten Begegnung mit den Unaussprechlichen feststellen muß, daß sie überhaupt nichts Unaussprechliches an sich haben.«
    Magariz vergaß für einen Moment, den Mund zu schließen. Das sollten Unaussprechliche sein? Dabei hatten sie doch nichts von all dem Widerwärtigen an sich, das der Seneschall ihnen zuschrieb.
    Freierfall kam noch ein Stück näher und blieb kurz vor den dreien stehen. Axis ließ sein Schwert sinken und erklärte seinen Gefährten: »Wir haben von diesen Ikariern nichts zu befürchten. Steckt die Waffen weg.« Er schob die Klinge in die Scheide zurück, und Belial folgte seinem Beispiel. Der Fürst hörte etwas zögerlicher auf Axis, auch wenn ihm mittlerweile klargeworden war, wie wenig Bedrohliches von diesen Vogelmenschen ausging. Die Narbe auf seiner Wange zuckte und erinnerte ihn daran, welche Wunden geflügelte Feinde schlagen konnten.
    Der Krieger betrachtete Freierfall und konnte kaum fassen, wie schön diese Wesen waren. Kein Wunder, daß seine Mutter sich in eines von ihnen verliebt hatte.
    Magariz packte den Leutnant am Arm, und sein Blick wanderte zwischen dem Axtherrn und den Ikariern hin und her. »Artor steh mir bei, ein solches Wesen hat Axis gezeugt!«
    »Das habt Ihr richtig erkannt, Fürst«, entgegnete dieser. »Axis ist genauso sehr Ikarier wie Acharite.«
    Magariz ließ den Arm des Leutnants los, als habe er sich in eine Schlange verwandelt, und starrte die beiden Männer an. Belial wußte also bereits um die Herkunft des Axtherrn … und auch, daß es sich bei ihm um den Sternenmann handelte.
    Die drei Vogelmenschen starrten ihrerseits unverblümt Axis an. Dies war also der Mann, der ganz Tencendor retten sollte? Suchauge glaubte, in seinem Gesicht Spuren vergangener Anstrengung und Zweifel zu entdecken. Sah denn so der Sternenmann aus? Sollte ihr Held nicht mehr Selbstvertrauen und Siegesgewißheit ausstrahlen?
    Freierfall lächelte seinen Vetter an und streckte die Rechte aus. Langsam trat Axis vor und ergriff sie. »Seid mir nochmals gegrüßt, Vetter. Sternenströmer und Rivkah senden Euch ihre Liebe. Wenn die Umstände anders gewesen wären, hätten sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, Euch persönlich gegenüberzutreten. Aber leider besitzt Rivkah nicht die Fähigkeit zu fliegen, und Euer Vater muß sich erst noch von den Verletzungen erholen, die ihm die Skrälinge bei ihrem Überfall auf die Jultiden-Versammlung beibrachten.«
    Axis schwankte unter dieser Nachricht, und Freierfall drückte seine Hand fester.
    Der Fürst war fassungslos.
    »Rivkah lebt?« flüsterte der Krieger. Sein Leben lang war er davon ausgegangen, daß seine Mutter bei seiner Geburt gestorben war, und hatte sich entsprechend zurechtzufinden versucht. Und jetzt erklärte ihm dieser Ikarier – sein Vetter? – lächelnd, daß Rivkah noch lebte. Wie hatte sie Jayme und Moryson entkommen können?
    Freierfall zeigte sich jetzt ebenfalls etwas verwirrt, bis ihm einfiel, daß er den Axtherrn mit diesen Worten vollkommen überrascht haben mußte. »Aber natürlich, Vetter. Ich sehe schon, daß es hier einige Mißverständnisse auszuräumen gilt. Nun, Sternenströmer und Rivkah mußten bis vor kurzem glauben, Ihr wärt tot. Seit sie aber wissen, daß

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