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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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das Mädchen.
    Timozel lächelte sie an. »Und das sollt Ihr auch bekommen, meine Herrin. Heute nacht werden wir äußerst komfortabel schlafen, und morgen früh kümmere ich mich um eine Beförderungsmöglichkeit für uns. Sicher werden wir bei einer der Abteilungen unterkommen, die nach Norden ziehen. Schon bald seid Ihr mit Eurem Verlobten, Herzog Bornheld, vereint.«
    Schuldgefühle und Selbstekel überkamen den Jüngling immer dann, wenn er sich daran erinnerte, sich Gorgrael verpflichtet zu haben. Timozel konnte sich seine geistige Gesundheit nur mit dem Gedanken bewahren, daß der Zerstörer ihm nichts anhaben konnte, solange sein Treueid auf Faraday in Kraft blieb. So versah der junge Ritter seinen Dienst mit immer mehr Eifer. Er bemühte sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit nach Kräften darum, daß es der Edlen an nichts mangelte und alle ihre Wünsche so rasch wie möglich erfüllt wurden. Dabei entging es Timozel nicht, wie merkwürdig Jack und Yr ihn ansahen. Folglich ging er den Wächtern nach Möglichkeit aus dem Weg. Faraday stellte seinen einzigen Schutz gegen Gorgrael dar. Wenn aus ihm wirklich der heroische Heerführer werden sollte, wie Artor es ihm in einer Vision gezeigt hatte, dann würde er das allein dieser jungen Frau zu verdanken haben.
    »Aber wie sollte uns das gelingen?« fragte das Mädchen besorgt. »Wir haben kein Geld und auch sonst nichts mehr, was wir verkaufen können.« Timozel warf einen Blick auf die Schweine, der an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig ließ, den ihr Hirt jedoch mit einer wütend finsteren Miene beantwortete. »Wie sollen wir da Pferde erstehen oder für einen Geleitschutz bezahlen können?« jammerte Faraday weiter. »Ach, ich glaube nicht, daß ich noch länger weitergehen könnte.«
    Der Jüngling ergriff ihre Hand. »Seid unbesorgt, Herrin«, erklärte er ihr freundlich, »Euer Verlobter heißt Bornheld und ist der Herzog von Ichtar. Wir mögen uns hier an der äußersten Südspitze seines Herrschaftsgebiets aufhalten, aber wenn Ihr Euch als zukünftige Herzogin zu erkennen gebt, wird sich jeder Wirt und Offizier weit und breit überschlagen, um Euch angenehm zu sein. Oder glaubt Ihr, irgendwer hier würde es wagen, seine zukünftige Herrin auch nur warten zu lassen? Die Menschen hier würden alles für ein Lächeln von Euch tun, erhoffen sie sich davon doch Glück und Erfolg für ihr Geschäft oder ihren gesellschaftlichen Aufstieg.«
    Die Edle lachte hell auf. »Wahrscheinlich habt Ihr gar nicht einmal unrecht. Aber sagt mir doch, wie kann ich ihnen denn mein Verlöbnis mit Bornheld beweisen?«
    Der Jüngling hob ihre Linke. »Da braucht Ihr nur diesen Ring zu zeigen. Jeder Soldat, ja jeder Bürger von Ichtar wird ihn sofort erkennen. Mit diesem Reif erwerbt Ihr Euch augenblicklich Achtung. Und wenn einer zu stumpfsinnig sein sollte«, fügte Timozel mit Verschwörermiene hinzu, »werde ich seiner geistigen Trägheit persönlich auf die Sprünge helfen.«
    »Der junge Mann spricht mir aus dem Herzen«, mischte sich die Katzenfrau ein. »Weniger Gerede und mehr Taten käme uns jetzt allen gelegen.«
    »Yr«, entgegnete Faraday, »er weiß schon, was zu tun ist. Kein Grund, ihn aufzuziehen.«
    »In der Flußbiegung befindet sich eine Anlegestelle für die Fähre«, fuhr Timozel fort, ohne auf die Katzenfrau einzugehen. »Wenn wir uns beeilen, können wir noch vor Einbruch der Nacht übersetzen.«
    Jack runzelte die Stirn. »Einen Moment noch. Ich muß vorher noch etwas loswerden. Yr, ist dir aufgefallen, daß wir einer zu wenig sind? Laut Prophezeiung sollen fünf Wächter auftreten, aber erst vier von uns ziehen durch das Land. Wo bleibt der fünfte?« Der Schweinehirt wandte sich an die beiden jungen Leute, die sich gegenseitig vor dem Wind schützten. »Wie auch immer, Faraday, Timozel, ich werde Euch jetzt verlassen.« Er lächelte, als die Edle einen Schrei ausstieß. »Yr wird sich von nun an um Euch kümmern, und für einen wie mich ist in Gorken kein Platz. Timozel soll Euer Ritter sein, und meine Mitwächterin Eure Zofe. Yr kann Euch genauso gut wie ich alles sagen, was Ihr wissen müßt.« Faraday ahnte, daß er damit auf die geheimnisvollen Ereignisse am Farnbruchsee anspielte.
    Der Wächter wandte sich an die Katzenfrau: »Yr, ich muß den fünften suchen. Die Weissagung erfüllt sich nicht, wenn ich ihn oder sie nicht finde. Wir sind weit genug miteinander gegangen, und du weißt, daß wir uns wiedersehen werden.«
    Tränen traten in

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