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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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keinen Pfifferling mehr für sein Leben gab, »aber mir kam es gerade so vor, als hätte ich aus Eurem Munde gehört, Ihr nenntet mich einen Lügner. Und solltet Ihr tatsächlich die Herrin beleidigt haben, indem Ihr sie mit Eurer Vettel von Weib verglichet? Ich muß Euch sagen, Fährmann, wenn Ihr das wirklich gesagt haben solltet, würde mir das gar nicht gefallen. Ganz und gar nicht.«
    Faraday blieb erschrocken stehen und starrte ihren Ritter entsetzt an.
    Dem Schiffer drohten die Augen aus den Höhlen zu treten, und er wimmerte vor Furcht. »Ein Mißverständnis, Herr, nur ein dummes Mißverständnis! Selbstverständlich ist die Überfahrt für Euch umsonst!«
    Timozel ließ ihn los, und der Fährmann brach in die Knie. Er brauchte einen Moment, bevor er sich auf allen vieren von dem Offizier entfernen konnte. »Stoßt ab, Ihr hirnverbrannten Tölpel!« schrie er seine Gehilfen an. »Stakt endlich! Die Stangen ins Wasser!«
    Die Fähre löste sich von der Anlegestelle, und Faraday wandte sich an den Jüngling: »War denn wirklich soviel Gewalt nötig, Timozel?«
    Aber er sah sie nur an, und etwas in seinem Blick ließ sie zurückweichen. Der harte Ausdruck verschwand zwar fast sofort wieder aus seinen Augen, aber seine Stimme blieb unverändert: »In meiner Gegenwart soll niemand Euch beleidigen und ungestraft davonkommen. Der Elende kann von Glück sagen, noch am Leben zu sein!«
    »Wenn Ihr schon so herangeht, um uns eine Passage über den Nordra zu besorgen«, murmelte Yr, »dann will ich lieber gar nicht erst wissen, was Ihr erst anstellt, damit wir ein Zimmer für die Nacht bekommen.«
    Doch dann ließen sich Bett und Weiterfahrt so einfach bewerkstelligen, wie sie es nie erwartet hatten. Als der Fährmann in Jervois unmittelbar vor der Hauptstraße des Ortes anlegte, konnte er diese drei Passagiere nicht schnell genug loswerden. Er bedachte den Axtschwinger mit einer Verwünschung, als er an ihm vorbeikam, drehte dabei aber lieber den Kopf zur Seite.
    Auf der Hauptstraße brodelte es auch nach Einbruch der Dunkelheit noch. Die drei waren gerade rechtzeitig eingetroffen, denn der letzte größere Verband von Bornhelds Streitkräften sollte in zwei Tagen in den Norden aufbrechen. Faraday und Yr hielten sich dicht an den Jüngling und hofften, auf diese Weise den lüsternen Bemerkungen zu entgehen, die rauhe Soldaten normalerweise jungen Frauen zuriefen. Dennoch ließen sich die Männer kaum davon abhalten, und mehrmals grollte Timozel, aber er konnte es schließlich nicht mit einer ganzen Straße voller Soldaten aufnehmen. Schließlich blieb der Axtschwinger vor einem Zivilisten stehen, nach seiner Kleidung zu urteilen, ein Händler. »Guter Mann, könnt Ihr uns eine Herberge in der Nähe empfehlen, in der wir unsere Häupter zur Ruhe betten können?«
    Sein Gegenüber lachte laut. »Junger Mann, nicht für Geld und gute Worte findet Ihr hier ein Zimmer für die Nacht. Habt Ihr denn keine Augen im Kopf? In dieser Stadt wimmelt es von Soldaten.« Er warf einen Blick auf Timozels Begleiterinnen und grinste. »Na ja, den Mädchen dort dürfte es sicher nicht schwerfallen, ein warmes Plätzchen zu finden, wenn sie sich entsprechend, äh, anschmiegsam zeigen, aber was Euch selbst betrifft, so werdet Ihr wohl mit der Kälte und Unbequemlichkeit einer Nacht auf der Straße vorlieb nehmen müssen.«
    Faraday fiel dem Jüngling rasch in den Arm. »Nicht, Timozel. Er weiß doch nicht, wer wir sind. Ich bitte Euch, verliert nicht schon wieder die Beherrschung.«
    Der Axtherr preßte die Lippen so fest zusammen, daß sie kaum noch zu erkennen waren. Dann wandte er dem Kaufmann den Rücken zu. »Herrin, jetzt weiß ich nicht mehr, was wir noch tun können.«
    »Timozel?« rief ein Reiter und zügelte unmittelbar vor ihm sein Roß. »Seid Ihr es wirklich?«
    Der Jüngling starrte den Soldaten an, bevor er ihn wiedererkannte.
    »Gautier!« rief er dann erleichtert. Er hatte den Leutnant des Herzogs in Karlon kennengelernt, als die Axtschwinger sich für den Ritt nach Tare und den Wald der Schweigenden Frau reisefertig machten. Die beiden hatten so etwas wie Freundschaft geschlossen, obwohl Gautier beim Würfelspiel Timozels wertvollsten Umhang gewonnen hatte. Der Jüngling dankte dem Schicksal nun für diesen Glücksfall. Niemand außer Bornheld selbst konnte besser dafür sorgen, Faraday sicher und gut behütet nach Gorken zu bringen, als dieser Offizier.
    Gautier ließ sich von seinem Pferd herab und hielt es fest am

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