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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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in den Raum!«
    Thorpe dachte eine Sekunde lang darüber nach. Es wäre riskant und es würde eine Menge Arbeit erfordern, aber eigentlich müsste es klappen. Frachtcontainer waren nicht zur Beförderung von Menschen gedacht. Sie brauchten mindestens eine Sauerstoffversorgung und ein Funkgerät, außerdem eine Vorrichtung, die die Passagiere vor der brutalen Beschleunigung beim Start schützte. Immerhin blieben ihnen noch achtundvierzig Stunden bis zum Eintreffen Donnerschlags. Doch mit etwas Glück würde es reichen.
     
    »Der Massebeschleuniger? Unmöglich!«
    Felix Dornier starrte Amber entsetzt an. Sie hatten sich wieder im Hotel in der Suite der Graysons versammelt. Amber hatte ihnen ihre Idee erläutert, und obwohl Dorniers Reaktion die vernehmlichste gewesen war, stand er mit seinem Urteil nicht allein.
    »Warum unmöglich, Dr. Dornier?«, fragte Amber.
    »Der Massebeschleuniger beschleunigt das Frachtgut mit dreißig g ! Kein Mensch kann das überleben!«
    »Dreißig g ist der Spitzenwert, Dr. Dornier«, sagte Thorpe. Er hatte die Arbeitsweise des Massebeschleunigers studiert, als er sich in die ökonomischen Grundlagen des Eisbergbaus eingearbeitet hatte. »Und man kann ihn herunterfahren, wissen Sie.«
    »Wie weit, wenn man noch Fluchtgeschwindigkeit erreichen will?«
    Thorpe zuckte mit den Achseln. »Vielleicht bis auf zehn g .«
    »Das würde uns immer noch umbringen.«
    »Nein, würde es nicht«, sagte Amber. »Kampfflugzeugpiloten haben routinemäßig neun g ausgehalten.«
    »Vielleicht bin ich selbstsüchtig, aber mit größter Sicherheit würde es mich umbringen, junge Dame. Ich bin kein junger Mann mehr.«
    »Es wäre ein Risiko dabei«, gab Amber zu. »Aber es gibt Beschleunigungsmedikamente, die wir einnehmen könnten. Wenn Sie genügend weich gebettet sind und unter Drogen stehen, dann besteht eine gute Chance, dass Sie den Start überstehen.«
    »Überstehen, wozu? Um im Raum zu treiben, bis uns die Luft ausgeht?«
    »Das ist das Problem«, räumte Thorpe ein. »Wir werden sicherstellen müssen, dass wir genügend Atemluft an Bord haben, um so lange zu überleben, bis wir gerettet werden. Wir werden auch ein Funkgerät brauchen, damit man uns von den Trümmern unterscheiden kann, die durch die Kollision hochgeschleudert werden. Wir wollen schließlich nicht, dass uns das Meteoriten-Schutzsystem abschießt.«
    »Immer noch besser, als in Luna City zu sein, wenn der Komet eintrifft, finden Sie nicht?«, fragte Amber.
    »Eins zu null für Amber, Felix«, sagte Niels Grayson.
    Barnard und mehrere andere nickten.
    »Da ist noch ein Problem«, sagte Dornier unbeeindruckt.
    »Welches?«
    »Der assebeschleuniger ist eine Sicherheitseinrichtung. Wie wollen Sie sich Zugang dazu verschaffen?«
    »Ganz einfach«, sagte Amber. »Wir sagen John Malvan, dass wir sein schmutziges kleines Geheimnis kennen und dass wir uns selbst retten wollen.«
    »Nein, das tun wir nicht«, sagte Thorpe. »Wenn bekannt wird, dass wir Frachtcontainer in Rettungskapseln umbauen, fällt der Mob über uns her.«
    »Haben wir überhaupt das moralische Recht, das für uns zu behalten?«, fragte Margaret Grayson.
    »Schauen Sie«, knurrte Thorpe, der sich selbst für das hasste, was er sagte, »nicht jeder wird es schaffen, von Luna wegzukommen. Das steht fest. Wir sind hier noch zu viele, um alle evakuiert zu werden. Das sind die Fakten. Ich wünschte, wir könnten alle mitnehmen, aber das können wir nicht. Deshalb behalten wir unseren Fluchtweg so lange für uns, bis wir in der Lage sind, ihn zu benutzen.«
    »Was ist, wenn noch jemand auf die gleiche Idee kommt?«
    »Dann heißen wir sie willkommen, zeigen ihnen, wo sie ihre eigenen Frachtbehälter finden können und helfen ihnen, so gut wir können, ohne unsere eigenen Arbeiten zu verzögern.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Niels Grayson. »So unangenehm die Tatsachen auch sind, wir müssen uns ihnen stellen. Es bleibt aber immer noch das Problem, was wir den Behörden sagen.«
    »Die Spiegel!«, rief Amber und schnippte mit den Fingern. »Wir sagen Malvan, dass wir den assebeschleuniger brauchen, um die Spiegel hochzuschießen.« Sie berichtete eilig von dem Plan, den sie und Thorpe bei ihrem ersten Besuch auf dem Schrottplatz besprochen hatten.
    »Er wird uns nicht glauben«, sagte Barnard. »Die Spiegel befinden sich beim Farside-Observatorium. Wir sollen in weniger als zwölf Stunden evakuiert werden.«
    »Das gilt nicht mehr«, sagte Grayson zu ihm. »Es wurde

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