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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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begaben. Sie kletterten die Leiter zu dem Laufsteg empor und gingen durch düstere Korridore zum Kontrollraum. Amber setzte sich vor den großen Bildschirm und gab die Hilfeaufforderung ein. Auf dem Schirm erschien eine lange Liste von Optionen. Nahe dem unteren Rand war ein Abschnitt über den Notstrombetrieb. Sie forderte ihn an und las die Anweisungen, wie man sich verhalten solle, wenn die städtische Stromversorgung ausgefallen war.
    »Hier steht nichts über das Starten während eines Stromausfalls«, sagte sie, als sie die ersten Bildschirmseiten mit Daten überflogen hatte. »Das meiste handelt davon, wie man die Kühltanks und andere notwendige Geräte in Betrieb hält.«
    »All diese Geräte verbrauchen eine bestimmte Menge Strom«, sagte Dornier, der Amber über die Schulter sah. »Vielleicht können wir diesen Strom auf die Kondensatoren umlegen und sie so weit laden, dass es zum Starten ausreicht.«
    Grayson zeigte ungeduldig auf den Schirm. »Rufen Sie das Energieversorgungsschema auf.«
    Amber brauchte ein paar Minuten, bis sie die Leitungsschemata durchsucht und gefunden hatte, was sie suchte. Bald darauf hatte sie jedoch die Stromleitungen des Massebeschleunigers in mehrfarbig leuchtenden Linien auf dem Monitor. Die normalen Leitungen wurden in Grün angezeigt, die Steuerschaltungen des Massebeschleunigers in Gelb und die Notstromkomponenten in Rot.
    Wie Thorpe vermutet hatte, wurden die Lampen und alle unbedeutenderen Stromverbraucher aus dem Notstromsystem der Stadt versorgt. Sie besaßen keinerlei Verbindung mit den Maschinen der Anlage. Die wesentlichen Geräte des Massebeschleunigers wurden von einem kleinen Fusionsreaktor mit Energie versorgt, der sich zwei Stockwerke unter dem Kontrollraum befand. Der Generator war nie dafür gedacht gewesen, die Energie für einen Start bereitzustellen. Die Hauptgeräte der Anlage verbrauchten jedoch so viel Energie, dass der Reaktor ziemlich groß sein musste, um sie mit Strom zu versorgen. Mit der Zeit würde er auch die Kondensatoren aufladen können.
    Dr. Dornier machte sich sofort daran auszurechnen, wie lange es dauern würde. Als er fertig war, sah er zu den anderen auf und sagte: »Ich komme auf sechs Stunden für eine volle Ladung und möglicherweise nur vier Stunden, um genug Energie für einen Start anzusammeln. Das ist jedoch wirklich das absolute Minimum, und ich würde mich darauf nicht unbedingt verlassen.«
    »Dann sind wir wieder im Geschäft«, sagte Thorpe. »Wir fangen sofort damit an, die Kondensatoren aufzuladen, und während der Wartezeit beladen wir den ersten Container.«
    »Sie sind sich doch wohl darüber im Klaren, was wir damit bewirken werden«, sagte Grayson. »Der Start wird jeden darauf aufmerksam machen, dass der Massebeschleuniger noch in Betrieb ist. Wie lange, glauben Sie, wird es dauern, bis sie herausfinden, dass das ihre letzte Möglichkeit ist, von Luna wegzukommen?«
    »Vielleicht werden sie denken, es sei ein verspäteter Frachttransport.«
    »Ja und? Sie werden dennoch ihre letzte Möglichkeit darin sehen. Diese Anlage wird innerhalb von Minuten gestürmt werden. Wie groß sind die Chancen, dann noch den zweiten Container zu starten?«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Ich habe ihn schon gemacht. Alle sollten in den ersten Container gehen.«
    »Verdammt, Niels, das haben wir doch schon durchgekaut. Wir haben nicht genug Sauerstoff dabei. Innerhalb einer Woche wären wir erstickt.«
    »Das wissen Sie nicht«, erwiderte Grayson. »Die Verdampfungsrate ist nichts weiter als eine Schätzung. Der Sauerstoff kann ebenso doppelt so lange vorhalten.«
    »Oder bloß halb so lange.«
    »Vielleicht übersehen wir hier etwas«, sagte Dornier. »Bleibt uns überhaupt noch die Zeit für einen zweiten Start, bevor Donnerschlag kommt?«
    Grayson wandte sich ihm zu. »Sie sagten, für eine Ladung würden wir sechs Stunden brauchen, macht zwölf Stunden insgesamt. Das lässt uns noch gute zehn Stunden Zeit, bevor der Komet eintrifft.«
    Dornier nickte. »Bevor er eintrifft . Aber wie lange vorher müssen wir starten, um nicht mehr von der Explosion erreicht zu werden? Vielleicht bleibt dem zweiten Container nicht mehr genug Zeit, um sich weit genug in Sicherheit zu bringen.«
    Grayson wandte sich an Amber. »Es ist Ihre Entdeckung. Können wir eine sichere Entfernung erreichen, wenn wir zehn Stunden vor dem Zusammenstoß starten?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Definieren Sie eine ›sichere Entfernung‹, wenn es um

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