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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Angelegenheit mit Tong, der Mühe hatte, ruhig zu bleiben. »Ich traue diesem Mann nicht. Dass er einen unkontrollierten Kom-Kanal erhält, gefällt mir nicht.«
    »I.O., in unserer Antipathie gegenüber Brendup sind wir uns einig. Aber er ist mit seinen Kenntnissen ein wichtiger Faktor bei dieser Mission, und ich erwarte von Ihnen, dass Sie ihn wie in vollwertiges Mitglied unseres Teams behandeln.«
    »Das ist viel verlangt, Ma’am.«
    »Sie sind mein Erster Offizier. An den habe ich nun einmal hohe Erwartungen – auch, was die Charakterstärke angeht.«
    Tong schwieg.
    Ein Schweigen, das Frost nicht gefiel. Es war in ihren Augen unangenehmer, als offener Protest oder Gegnerschaft. Und dabei dachte ich schon, das wir uns endlich aufeinander zubewegen!
     
    *
     
    In einem der Aufenthaltsräume begegnete Frost Bruder William.
    Der Christophorer befand sich außerhalb jeder Rangordnung. Er war ein Berater, der zwar in mancher Hinsicht die Privilegien eines Offiziers genoss – so hatte er eine Einzelkabine –, der aber natürlich keinerlei Befehlsgewalt ausüben konnte.
    Dana ging an den Getränkeautomaten und zog sich einen Kaffee.
    »Irgendwann werde ich dieses Ding noch einmal so programmieren, dass es richtig Kaffee kochen lernt«, murmelte sie, nachdem sie einen kleinen Schluck genommen hatte.
    Bruder William lächelte amüsiert. »Ich selbst bevorzuge Syntho-Drinks.« Er blickte Dana an und schaute dann zur Seite.
    Er hat etwas gesehen, das er mir nicht sagen will! , erkannte Frost sofort.
    »Ich hoffe, Sie haben sich an Bord inzwischen gut eingelebt«, begann der Christophorer eine lockere Unterhaltung.
    »Es geht, Bruder William.« Warum sollte ich nicht einfach ihn fragen? , ging es ihr dabei durch den Kopf. Wetten, dass er sich auch schon seine Gedanken über das Problem zwischen dem Captain und seinem Ersten Offizier gemacht hat.
    Sekunden des Schweigens gingen dahin. Ein unsicher wirkendes Lächeln glitt über Williams Gesicht.
    Schließlich entschloss sich Frost zum Frontalangriff. »Sie werden die Spannungen bemerkt haben, die zwischen mir und meinen Ersten Offizier bestehen.«
    »Sie geben sich beide große Mühe, davon nichts nach außen dringen zu lassen.«
    »Wie ich sehe vergeblich.«
    Bruder William lächelte etwas verkrampft. »Dass sich Lieutenant Commander Tong Hoffnungen gemacht hat, selbst für dieses Kommando berufen zu werden, wissen Sie vermutlich längst.«
    »Allerdings.«
    »Ich habe ihm klarzumachen versucht, dass diese Hoffnungen illusorisch waren. Er kann nicht erwarten, auch in den nächsten Jahren ständig Rekorde darin aufzustellen, jeweils der Jüngste in seinem Rang zu sein.«
    »Wie hat er darauf reagiert?«, fragte Dana.
    »Er hat mich ignoriert.«
    »Wie charmant.«
    »Sie sollten Tongs Reaktion auf Sie nicht zuviel Bedeutung beimessen«, wiegelte der Christophorer ab. »Ich kenne ihn so lange, wie er hier auf der STERNENFAUST bereits Erster Offizier ist. Er wird sich mit den Gegebenheiten abfinden. Geben Sie ihm einfach noch etwas Zeit.«
    »Ich brauche einen I.O., der absolut loyal ist.«
    »Daran sollten Sie bei Tong niemals zweifeln, Captain. Selbst wenn er Sie so abweisend behandelt, dass einem jeder Gefängniswärter dagegen freundlich vorkommt!«
    Ein Lächeln spielte um Frosts Mundwinkel. »Vielleicht haben Sie Recht, Bruder William.« Sie nippte an ihrem Kaffee. So übel schmeckt er auch wieder nicht!
     
    *
     
    Auf dem großen Panoramabildschirm leuchtete ein gelber Stern von doppelter Solgröße – Allister.
    Er war nach Eric Allister benannt worden, einem Raumfahrer und Kartographen, der dieses Gebiet als Erster erforscht hatte.
    Frost hatte sich inzwischen umfassend über das System informiert. Fünfzehn Planeten umkreisten die Sonne. Die Planeten III, IV und V waren erdähnlich – eine Konstellation, die durchaus Seltenheitswert hatte. Nummer VI war eine marsähnliche Wüstenwelt mit Kohlendioxydatmosphäre, auf der nur ein paar hundert Prospektoren nach Rohstoffen suchten.
    Gegenwärtig war es vor allem Merillium, das dort abgebaut wurde. Die so genannten Heiligen Händler der Kridan flogen Allister VI daher des Öfteren an, um Ladung aufzunehmen und ins Kridan-Imperium zu bringen.
    Die Händler-Schiffe waren unbewaffnet und bedeuteten daher keine Gefahr. Der Hohe Rat der Solaren Welten sah in der Aufnahme von Handelsbeziehungen ein Zeichen dafür, dass vielleicht doch ein dauerhafter Friede mit den Kridan möglich war. Frost hatte die Debatten im Rat nur

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