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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Kreuzers STERNENFAUST. Willkommen an Bord.«
    »Mirosz … Szonan«, antwortete der Erwachte schwach.
    »Hören Sie, Mr. Szonan«, sagte Lieutenant Gardikov. »Ich kann Ihnen ein ihren Kreislauf stärkendes Mittel geben, wenn Sie es wünschen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und griff nach einem bereit liegenden Injektor.
    »Danke, Doktor«, sagte ihr Patient leise.
    Simone Gardikov injizierte das Mittel in Szonans rechten Arm. »Sie werden sich bald kräftiger fühlen, aber täuschen Sie sich nicht. Sie benötigen trotzdem dringend körperliche Ruhe. Sie dürfen sich nicht überanstrengen. Während des Gesprächs mit dem Captain bleiben Sie liegen.« Sie schwieg einen Moment. »Anordnung des Arztes!«
    Szonan nickte.
    »Ich freue mich, dass Sie wieder bei Bewusstsein sind, Mr. Szonan«, begann Dana. »Hat Doktor Gardikov Sie bereits über die letzten Entwicklungen aufgeklärt?« Es drängte sie danach, endlich mehr darüber zu erfahren, was auf dem Planeten vorgefallen war. Doch sie wusste, dass Sie dem Patienten Zeit gönnen musste, bis das Aufputschmittel seine Wirkung entfalten konnte.
    »Wir kamen noch nicht … dazu«, sagte Szonan stockend.
    »Wie Sie sich denken können, wurde Ihr Notsignal aufgefangen. Wir befanden uns drei Tage vom Gerohli-System entfernt und machten uns sofort auf den Weg. Wir fanden Sie im Inneren Ihres Schiffes im Koma liegend und transportierten Sie hierher, auf die STERNENFAUST.«
    »Die anderen?«, fragte Szonan tonlos. »Sind sie … tot?« Unendliches Grauen spiegelte sich in seinen Worten, und Dana fröstelte, als sie sich fragte, was auf Gerohli-III vorgefallen sein mochte.
    »Fast alle leben«, versicherte sie. »Machen Sie sich keine Sorgen. Nahezu die gesamte Crew der KALKUTTA liegt in demselben Koma, das Sie gerade hinter sich haben. Ihr Zustand ist auf die Einwirkung eines Gases zurückzuführen. Doktor Gardikov ist es gelungen, die Wirkung zu neutralisieren.«
    »Transportieren Sie die anderen ebenfalls auf Ihr Schiff«, bat Mirosz Szonan. »Dort unten lauert der sichere Tod auf sie!«
    »Ein Kontingent Marines befindet sich dort unten, unter der Leitung eines sehr erfahrenen Sergeants. Sie sind in der Lage, die KALKUTTA und Ihre Crewkollegen zu schützen.«
    »Ich … Sie sollten erfahren, was sich auf Gerohli-III zugetragen hat«, sagte Szonan unvermittelt. »Ich befand mich gerade auf der Brücke der KALKUTTA, als der Angriff der J’ebeem begann. Ich bin … ich war dort für die Ortung zuständig. Captain Seran versuchte, in dem ausbrechenden Chaos den Überblick zu behalten. Wir stürzten auf den Planeten ab …«
     
    *
     
    Drei Tage zuvor. Nach dem Absturz der KALKUTTA
     
    Endlich kehrte Ruhe ein.
    Das Bersten, das Kreischen von zerfetzendem Metall, der höllische Lärm kleinerer Explosionen, das Flackern der ausgebrochenen Feuer, die Schreie der Menschen … endlich verstummten sie.
    Mirosz Szonan war gegen eine Wand geprallt und an ihr herabgerutscht. Immer noch lag er auf dem Boden, an genau derselben Stelle, und hatte die Arme über dem Kopf verschränkt, um ihn zu schützen. Immer noch bebte er vor Angst und wunderte sich darüber, dass er nur wenig Schmerzen verspürte. Nicht einmal sein Kiefer tat von Serans Hieb weh.
    Die Stille schien nach all dem ohrenbetäubenden Lärm absolut zu sein, und für die Dauer eines Herzschlages durchzuckte Szonan panische Angst, er hätte sein Gehör verloren. Doch schon eine Sekunde später drangen die ersten Geräusche wieder in sein Bewusstsein vor.
    Steh auf! , forderte er sich selbst auf. Reiß dich zusammen, Mann!
    Mühsam gelang es ihm, auf die Beine zu kommen. Er ärgerte sich selbst darüber, dass er das Zittern seiner Hände nicht unterdrücken konnte. Szonan sah sich rasch auf der Brücke um.
    Einige standen bereits wieder und leisteten den Verletzten Erste Hilfe. Szonans Herz schlug rasend, er wusste in dieser Situation nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Na los, Mirosz, tu etwas! , rief die innere Stimme.
    Er befand sich von allen anderen einige Meter entfernt, und so konnte nur er den Captain sehen.
    Seran lag nicht weit von einer Konsole entfernt, und er bewegte sich nicht. Eine große Blutlache breitete sich unter ihm aus.
    Szonans Kehle war wie zugeschnürt, während er zu Seran eilte und sich zu ihm hinabbeugte.
    »Captain«, sagte er tonlos.
    Natürlich erfolgte keine Reaktion. Wie hätte ein Toter auch antworten können?
    Aus Serans Mundwinkel floss ein dünnes Rinnsal Blut, und seine

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