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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gegenteil, geliebter Sohn der Götter«, sagte der Priester in diesem Moment.
    Frost wandte sich ihm zu. »Ist er … tot?«
    »Er lebt«, sagte Kariss, und Dana atmete erleichtert auf. »Er wird höchste Ehren für seinen Dienst empfangen.« Der Priester wandte sich wieder dem Verletzten zu. »Du darfst in die Stadt zurückkehren und dort einen Nachfolger bestimm …«
    Kariss schrie auf und taumelte zur Seite. Blaues Blut pulste aus einer Verletzung an seinem Unterleib. Er prallte gegen Dana und William und riss sie durch sein gewaltiges Körpergewicht mit sich zu Boden.
    Danas Schulter schien zu explodieren, als sie hart stürzte und der Christophorer auf ihr zu liegen kam. Vor ihren Augen blitzten Sterne.
    Einen Augenblick später umfing sie Dunkelheit …
     
    *
     
    Frost kam wieder zu Bewusstsein. Sie öffnete die Augen und blickte in das Gesicht von Bruder William.
    Der Christophorer beugte sich über sie und lächelte sie an. »Willkommen zurück, Captain.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie waren ein paar Minuten ohne Bewusstsein, Ma’am. Jeden Moment müsste medizinische Hilfe eintreffen. Und Sergeant Olafsson schickt einige Marines mit.«
    »Die Antimaterie …« Jetzt erst nahm Dana wahr, dass sie sich nach wie vor in der Höhle befand. Zwei Marines ragten über ihr auf und behielten den Eingang der Höhle im Blick. »Was ist mit dem Wächter?«
    »Er ist nach draußen geflohen, ehe wir ihn daran hindern konnten. Die beiden Marines waren erst zu überrascht. Sie wollten auch nicht hinterherfeuern.« Bruder William nickte mit zusammen gepressten Lippen. »Ein Glück. Aber der Wächter schrie bei seiner Flucht immer wieder die Worte ›Täuschung‹ und ›Dämonen‹.«
    Dana setzte sich mühsam auf. »Wo ist Kariss?«
    »Vor dem Eingang zur Höhle. Er ist besorgt um die Pläne des Wächters. Er rechnet damit, dass er früher oder später zurückkehren wird.«
    »Was glauben Sie, weshalb er dem Priester keinen Glauben geschenkt hat, William?«
    »Ich habe noch einmal mit Kariss geredet, um mir eine Theorie bilden zu können«, antwortete der Christophorer. »Ich denke, der Wächter ist in einem religiösen Wahn gefangen. Er ist davon überzeugt, dass wir und die Crew der KALKUTTA Dämonen sind. Er ist besessen von dem Gedanken, dass das Ende des Universums direkt bevorsteht. Sein Volk glaubt, dass in dieser Höhle der Schlüssel dazu lagert – die Antimaterie.«
    »Aber sie wissen nicht, worum es sich handelt?«, vermutete Dana.
    »Das Wissen darum ist im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verloren gegangen. Sie waren einst eine hoch technisierte Kultur. Doch irgendetwas ist vorgefallen – vielleicht ein Krieg –, das sie … zurückgeworfen hat. Die Antimaterie ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit, ähnlich den von Kariss erwähnten Artefakten wie dem Lichtwürfel. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein simples Gerät, dessen Energieausschüttung unter anderem auch von der STERNENFAUST angemessen worden ist.«
    »Also haben sie die Antimaterie dämonisiert?«
    »So in etwa«, bestätigte er. »Für sie ist in dieser Höhle eine Gefahr für das komplette Universum vorhanden, was objektiv betrachtet natürlich übertrieben ist. Sie verstehen nicht mehr, worum es sich dabei handelt, also nahm diese Gefahr im Lauf der Zeit eine religiöse Bedeutung an.«
    »Kalikora.«
    »Exakt, Captain. In ihren Mythen wird berichtet, dass früher oder später Dämonen auf Gerohli-III auftauchen werden, um mit Hilfe dieser unaussprechlichen Gefahr das Universum zu zerstören, ehe es dem Wille ihrer Götter nach der Fall sein darf. Der Wächter hat diesen Gedanken umgedreht. Er scheint der Ansicht zu sein, dass die Götter Kalikora beschlossen haben, und die Dämonen deren Willen verhindern wollen.«
    »Er ist verrückt«, kommentierte Dana.
    »Womöglich ist ›verwirrt‹ das bessere Wort, Captain«, entgegnete Bruder William diplomatisch. »Aber er ist in höchstem Maß gefährlich. Er kann jederzeit zurückkommen, um zu vollenden, woran wir ihn gehindert haben.«
    »Wir werden die Höhle bewachen.«
    »Er hat die komplette Crew der KALKUTTA außer Gefecht gesetzt«, gab William zu bedenken. »Der Einsatz dieses Gases macht ihn zu einem nicht zu unterschätzenden Feind. Offenbar genügen die geringsten Mengen, uns … wie soll ich sagen … schlafen zu legen. Wenn er das Gas einsetzt, werden wir ins Koma fallen, ehe wir ihn überhaupt zu Gesicht bekommen.«
    Bevor Dana antworten konnte, näherte sich Kariss.

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