Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
immer mit Wohlgefallen betrachtet und ihn gefördert, während er den verschlagenen Arachnuck nicht ausstehen konnte.
    Nun aber hatte der Genetische Vater die schwere Aufgabe, Kelleneck zu verstoßen und Arachnuck stattdessen ins Amt des Ersten Priesters zu erheben. Und das nur, weil eine besonders intensive Heißphase bei Kelleneck alle Sicherungen hatte durchbrennen lassen.
    Kelleneck musste sich direkt vor die Gremiumsbank stellen und hochschauen. Das schnürte ihm fast die Luft ab. Aber so war es Sitte seit jeher.
    Er gedachte kurz der vielen Chaarck, die statt seiner hier gestanden und die er verurteilt hatte, viele davon zum Tbde durch Kopf abbeißen. Er hatte auch jetzt kein Mitleid mit ihnen, seine Urteile waren gerecht gewesen.
    Die Verhandlung dauerte nicht lange. Arachnuck sagte, was er zu sagen hatte. Danach überreichte der Genetische Vater seinem einstigen Zögling das »blaue Gewand der nunmehr erwiesenen Schuld«, das Kelleneck vor aller Augen gegen das »weiße Gewand der noch nicht erwiesenen Schuld« tauschen musste. Danach bespie Arachnuck den unglücklichen Kelleneck mit Speichelsäure und bat das Gremium, der »Heißdirne« persönlich den Kopf abbeißen zu dürfen.
    Der Genetische Vater klappte zustimmend die Kieferzangen nach vorne. Zwei Priestersoldaten schleppten die sich nur schwach wehrende Kallracha vor Arachnuck. Der setzte seine Kieferzangen an ihren Hals, wartete einen Moment und ließ sie dann zuschnappen. Ein kurzes, hässliches Knirschen, dann rollte Kallrachas Kopf zu Boden.
    Ein kollektives Seufzen ging durch die Reihen der Priester, während Kallrachas sterbliche Überreste weggeschafft wurden. Danach schickte der Genetische Vater Kelleneck in die Ewige Verbannung.
    Arachnuck bekam das Recht zugesprochen, Kelleneck höchstpersönlich zum Schiff zu führen, das ihn auf die Finsteren Inseln bringen würde, von wo noch nie ein Verbannter zurückgekehrt war.
    Als Arachnuck den gefesselten und gebrochenen Kelleneck durch die langen Gänge hinunter zum Strand trieb, wackelte der neue Erste Priester mit den Augenfühlern, um seinen Gefangenen damit zu verhöhnen.
    »Kelleneck, du Ausbund an Kraft und Klugheit«, sagte er. »In vielen Aufgaben, die den Weg zum Ersten Priester ebneten, warst du besser als ich. Du hast bereits triumphiert und dich als kommender Genetischer Vater gesehen. Doch du hast meine Fähigkeit unterschätzt, Intrigen zu spinnen. Darin war ich immer besser. Kallracha war mein williger Köder für dich, sie hat dir heimlich eine Droge verabreicht, die deine Heißphasen zum Überkochen brachten und sie auch selbst genommen. Nachdem sie euch in selige Bewusstlosigkeit getrieben hatten, war es mir ein Leichtes, dich und Kallracha der Intimität des Allgottes zu überantworten und dich dort zu überraschen.«
    Kelleneck schrie und versuchte sich aus seinen Fesseln zu winden. Mit dem Erfolg, dass Arachnuck ihn niederstreckte und ihm beide Augenfühler brach.
    »So bist du mir doch noch unterlegen, mein lieber Rivale Kelleneck«, sagte er, während er ihn wieder hochzog und weiter trieb. Kelleneck, halb wahnsinnig vor Schmerz wegen der gebrochenen Augenfühler, taumelte nur noch. »Aber dein Wissen um meine Intrige wird dir nun nichts mehr nützen, mein lieber Rivale. Grüß doch bitte die Finsteren Inseln von mir. Und viele schöne Heißphasen wünsche ich noch.«
     
    *
     
    Commander Dana Frost nippte an dem Kaffee, den sie sich in ihre Kabine hatte kommen lassen. Dabei starrte sie einen imaginären Punkt an der Wand ihres nur 16 Quadratmeter großen privaten »Reiches« an und tippte mit dem Zeigefinger der anderen Hand zornig auf den Tisch. Der Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST hatte äußerst schlechte Laune. Nicht, dass Dana ein Morgenmuff el gewesen wäre. Aber die gestrige Routinebesprechung mit ihren Damen und Herren Offizieren ging ihr nicht aus dem Kopf, selbst jetzt, da sie eine Nacht darüber geschlafen hatte.
    Dieser Ausdruck des Eine-Nachtdarüber-Schlafens hatte durchaus seine Berechtigung. Denn an Bord jedes Star-Corps-Kriegsschiffes, das irgendwo in den unendlichen Weiten des Alls im Einsatz war, galt die Zeiteinteilung, die auf der guten alten Mutter Erde üblich war. So gut es eben ging, wurde ein 24-Stunden-Rhythmus mit den auf Terra üblichen Wach- und Schlafphasen simuliert. Anschließend war der Captain gegen 23 Uhr ins Bett gegangen und gegen acht Uhr morgens wieder erwacht. Neun Stunden ununterbrochenen Schlafes hatten Dana gekräftigt,

Weitere Kostenlose Bücher