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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Planetenoberfläche entgegensenkte. Dana Frost hatte es sich nicht nehmen lassen, bei diesem ersten »Ausflug« mit dabei zu sein. Neben dem Piloten waren noch Bruder William, der Christophorer, sowie David Stein und vier bewaffnete Marines an Bord der Landefähre.
    Der Captain rechnete zwar nicht mit Gefahr und so war dies eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aber Dana hatte schmerzhaft erfahren müssen, dass man – auch im Umgang mit relativ primitiven Intelligenzen – keine Situation unterschätzen durfte. Und wenn sie noch so harmlos aussah. Auf der abgelegenen Dschungelwelt Dambanor II, die viele Parallelen mit Sternstein VI aufwies, hatte sie die echsenartigen, primitiv wirkenden Einheimischen unterschätzt und prompt die Quittung erhalten: in Form einer Kugel aus einer alten Steinschlosspistole, die man ihr knapp über dem Herzen aus der Schulter operiert hatte.
    Dana griff unwillkürlich nach dem leicht verformten Projektil, das sie heute als Talisman an einer Kette um den Hals hängen hatte.
    Bedenke, dass du sterblich bist , zitierte sie in Gedanken ihren Wahlspruch, sicher schon zum zehntausendsten Mal, seit ihre Karriere um ein Haar ein schnelles und unrühmliches Ende gefunden hätte.
    Damals, als Erster Offizier auf der SURVIVOR …
    Dana fand in die aktuelle Wirklichkeit zurück, als sich die Landefähre langsam auf Chuuck-Chuuck niedersenkte und ein paar Runden über der Hügelstadt drehte.
    Sie sah, wie die Chaarck-Arbeiter ihre Werkzeuge hinwarfen und aufgeregt auf die Landefähre deuteten. Viele rannten weg, es entstand ein heilloses Durcheinander. Das unverhofft aufgetauchte fliegende Ding, auf dem die Strahlen der grellen Sonne sicherlich blitzende Reflexe warfen, musste für die Arbeiter wie ein Zeichen des Gottes erscheinen, an den sie glaubten.
    Der Pilot ging tiefer und zog die Fähre in etwa vierhundert Metern Höhe an den Hügelbauten vorbei, die in ihrer Größe und Erhabenheit irdischen Wolkenkratzern in nichts nachstanden.
    »Wow«, sagte Dana beeindruckt und kam sich mitsamt der stolzen Landefähre klein und winzig vor, als sie die Gigantbauten abflogen. Jetzt erst war zu sehen, dass die Häuser, wenn man sie denn so nennen wollte, nicht von der üblichen Dschungelvegetation überwuchert waren, sondern von einem richtiggehenden Teppich aus einer dichten, grasartigen Pflanze.
    »Ich bin ja kein Architekt …«, sagte Bruder William, der in seiner grauen Ordenskutte etwas deplaziert an Bord eines Raumschiffes wirkte, aber eines von dessen wertvollsten Mitgliedern war. Niemand konnte Fremdrassen so gut einschätzen wie die Christophorer, weswegen die Ordensbrüder sehr gerne als zivile Berater an Bord der Star-Corps-Kriegsschiffe gesehen waren. »Aber ich könnte mir vorstellen, dass dieser Teppich an den Häusern der Isolation und der Wärmegewinnung dient.«
    Dana nickte nachdenklich. »Damit könnten Sie gar nicht mal so falsch liegen, Bruder William.«
    Drei Tage lang flog die Landefähre regelmäßig ihre Runden. Dana stellte fest, dass die Arbeiter zwar jedes Mal mit ihrem Tun aufhörten und nach oben schauten, sich nun aber nicht mehr aus dem Konzept bringen ließen. Zudem konnte sie nun zwischen den Arbeitern Chaarck ausmachen, die sehr viel größer und prächtiger gewandet waren. Wahrscheinlich Priester.
    »Morgen werden wir landen«, sagte Dana bei der abendlichen Besprechung. »Lieutenant Stein hat uns bereits einen schönen Platz dafür ausgespäht.«
     
    *
     
    Am nächsten Morgen schwebte die L-l erneut der Planetenoberfläche entgegen.
    Captain Dana Frost saß direkt neben dem Piloten, Crewman Titus Wredan, und starrte auf den Kontinent. Aus dem Weltraum war er noch in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit zu sehen, doch seine Konturen wurden beim Tief ersinken aber zusehends verschwommener. Dafür schälten sich langsam erste Einzelheiten der Oberflächentopographie aus dem grünbraunen Einheitsbrei. Ein erhebender Anblick. In diesem Moment wusste Dana mal wieder ganz genau, warum sie zum Star Corps gegangen war – ganz davon abgesehen, dass sie unbedingt ihren Teil dazu beitragen wollte, die Solaren Welten gegen alle Bedrohungen von außen zu schützen.
    Entspannt war Captain Dana Frost im Moment allerdings nicht. Eher im Gegenteil. Selbst für einen Kreuzer-Captain des Star Corps war es nicht alltäglich, den Erstkontakt zu einem fremden Volk herzustellen. Sie selbst hatte heute in dieser Hinsicht sogar Premiere. Zwar war sie ein paar Mal dabei gewesen, aber nun hatte sie

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