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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Er hat irgendetwas vor, von dem ich nicht weiß, was es ist. Wahrscheinlich glaubt er, dass ich ihm bei diesem Vorhaben in den Weg kommen und es vereiteln könnte. Und das werde ich, bei Gott, wenn es sich um etwas Unrechtes handeln sollte. Klar ist nur, dass die Priesterschaft, die den neuen Raisa zu suchen und zu inthronisieren hat, diesen für die Kridan so lebenswichtigen Vorgang bewusst hinauszögert. Und Lajton-Dor ist die treibende Kraft dahinter. Will er verhindern, dass der Heilige Krieg gegen die Menschen weitergeführt werden kann? Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, das wäre Verrat am eigenen Volk, ja mehr noch, an Gott selbst, der den Heiligen Krieg von uns fordert. Nein, das kann selbst eine Kanalratte wie Lajton-Dor nicht wollen.
    Eines erreicht er damit auf jeden Fall: Ich bin unzufrieden, dass meine Gotteskrieger nicht kämpfen können. Der Friede macht sie fett und faul, dies ist nicht der Wille unseres Höchsten. Aber mir sind die Krallen gebunden. Denn nur die Priester können den neuen Raisa anhand bestimmter Kriterien erkennen, von denen allerdings kein nichtpriesterlicher Kridan etwas weiß. Sie suchen ihn auf allen Kridan-Planeten und begutachten jedes neugeborene Baby. Wann endlich kommt der neue Raisa?
     
    Neun weitere Jahre sind vergangen, in denen das herrliche kridanische Reich innerer Fäulnis ausgesetzt war. Längst würde ich den Heiligen Krieg auch ohne Raisa auf dem Juwelenthron fortführen, weil er auch so der Wille Gottes ist, aber die Priester sind mächtig genug, dieses zu verhindern. Doch nun endlich haben sie den neuen Raisa gefunden, einen heranwachsenden Knaben aus Freeneem-Yagul. Milliarden Kridan aus dem ganzen Reich sind auf unserem Zentralplaneten Kridania angekommen und lassen die Hauptstadt Matlanor fast bersten. Sie wollen bei den dreitägigen Inthronisationsfeierlichkeiten ihrem neuen Raisa so nahe wie möglich sein.
    Ich setze mich mit dem alten, erfahrenen Tanjaj-General Ngor-Don zusammen, der zugleich mein persönlicher Berater ist. Nun können die Priester den Heiligen Krieg nicht mehr verhindern, nun können wir endlich gegen die Menschen ziehen, die immer mächtiger und stärker werden und die uns in einigen Jahren zumindest ebenbürtig werden könnten. Wir müssen sie jetzt schlagen, wo noch Gelegenheit dazu ist.
    Ich schlage vor, zuerst das Teganay-System zu erobern. Es ist nach dem Erd-System der zweitwichtigste Weltenverbund der Menschen und liegt auf direktem Weg zur Erde. Wenn es uns gelingt, Teganay zu erobern, als Brückenkopf auszubauen, dauerhaft zu sichern und die Menschen dort zu vertreiben, stehen wir nicht nur tief im Hoheitsgebiet der Solaren Welten, wir haben gleichzeitig ein Sprungbrett zur Erde. Dieses Vorhaben kann aber nur gelingen, wenn wir fast die komplette Kridan-Flotte dafür einsetzen. Denn wir brauchen nicht nur viele Schiffe zum Kämpfen, sondern auch, um hinterher den Nachschub zu sichern.
    Ngor-Don, dieser alte Fuchs, macht den Vorschlag, die komplette Star-Corps-Flotte Teganays in den freien Raum und dort in den Hinterhalt zu locken, indem wir offen mit ungefähr gleich vielen Schiffen anfliegen. In dieser Konstellation, so hofft er, fühlen sie sich überlegen und versuchen, den Kampf von den Planeten wegzuverlagern. Denn je näher eine Schlacht bei einem Planeten stattfindet, desto größer ist das Risiko für ihn, verheert zu werden. Und wenn die Kampfhandlungen begonnen haben, fällt die Hauptflotte, die wir vorher im Staubring Teganays verstecken, wie hartstachelige Swirralor über sie her und vernichtet sie auf einen Schlag.
    Ich glaube trotzdem nicht, dass die Menschen solches tun werden. Sie werden eher versuchen, ihre Raumforts in die Abwehrschlacht mit einzubeziehen. Aber wie immer es auch kommen mag, sie werden so oder so auf verlorenem Posten stehen …
     
    Ratan-Lais Gedanken fanden wieder in die Gegenwart zurück. Noch vier Minuten und drei Sekunden bis zum ersten Schuss. Der Mar-Tanjaj meldete sich bei seinen Kommandanten und gab letzte Anweisungen.
    Da kamen sie. In einer Formation, die einem undurchdringlichen Wall glich. Ratan-Lai krächzte zufrieden. Er hatte es gewusst. Es war exakt die gleiche Taktik, die sie schon vor elf Jahren im Balior-System angewandt hatten. In der Mitte flogen ihre Superschlachtschiffe, die sie Dreadnoughts nannten, drumherum waren die kleineren Einheiten gruppiert. Das machte sie stark, aber gleichzeitig auch unbeweglich. Ratan-Lai hatte die entsprechende Taktik längst

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