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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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einfach nicht sein. Dann sind wir tot, alle tot …
    »Admiral, Sir?«, fragte sein Adjutant Nicolai Myskin erschrocken. »Was ist mit Ihnen? Brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein«, fauchte Karvonen und versuchte sich zu straffen. Doch er konnte den Satz Wir sind alle tot nicht stoppen, der sich wie ein außer Kontrolle geratenes Karussell in seinem Kopf drehte, sich mit dem höhnisch grinsenden Gesicht Vance-Strakers mischte, die ihm genau dieses prophezeit hatte. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. »Sofortiger Rückzug zu den Weltraumforts 12 und 13«, befahl er schließlich mit schwerer, zitternder Stimme. »Verstärkung der Kridan ist im Anmarsch.«
    Aber es war bereits zu spät. Bevor sich die kämpfenden Einheiten tatsächlich zurückziehen konnten, wurden sie überrannt. Admiral Kyösti Karvonen starb aufrecht im explodierenden Dreadnought MOONRAKER, der ausgerechnet von Ratan-Lais MERISOR getroffen wurde. Karvonen nahm den tröstlichen, wenn auch nicht ganz zutreffenden Gedanken mit auf die lange Reise, dass er dieses Desaster auch mit anderer Taktik nicht hätte verhindern können. Bei annähernd gleicher Schiffszahl hatte er sich schlussendlich doch als der Bessere erwiesen. Aber gegen pure Masse, die einen überrollte, half keine noch so ausgefeilte Taktik mehr. Nein, er war nicht schuld an diesem Massaker. Er war nicht schuld, dass ihn viele tausend gute Jungs auf dieser letzten Reise begleiten mussten. Er nicht.
     
    *
     
    »Ich gratuliere Ihnen, Captain Frost. Das war eine bewundernswerte Leistung«, begrüßte Peter Peterman seine Kollegin, als die Bildverbindung stand. »Haben Sie Schäden am Schiff?«
    »Keine, Captain Peterman. Und danke für das Lob. Ich werde es an meine Crew weiterleiten«, gab Dana zurück. »Aber nun werden wir unsere unterbrochene Reise fortsetzen und so schnell wie möglich aus dem Wega-System verschwinden.«
    Peter Peterman setzte eine leicht betretene Miene auf. »Nun, Captain, ich denke, dass das nicht mehr so einfach sein wird.«
    Dana zog fragend die Augenbrauen hoch. »Was meinen Sie damit, Captain? Würden Sie sich bitte etwas deutlicher ausdrücken?«
    Peterman lächelte schief, während die Kamera leicht herumschwenkte. Danas Herz schlug einen Augenblick schneller, als die direkt neben dem Captain stehende Solare Rätin Sarah Windsor sichtbar wurde.
    Die 54-jährige Frau mit den brünetten, halblangen Haaren und dem bräunlich-roten Hautton musterte den Captain der STERNENFAUST aus kalten, dunklen Augen. Ihr leicht zur Seite gelegter Kopf hatte etwas an sich, das einfach Widerspruch herausforderte und ließ Dana sogleich innerlich kochen. »Hören Sie, Captain Frostig oder wie immer Sie heißen mögen, wir haben es uns anders überlegt. Wir bleiben erst mal hier im System und verstecken uns, bis die Gefahr vorüber ist. Das Leben dreier Solarer Räte ist viel zu wertvoll, um es leichtfertig der Kridan-Gefahr auszusetzen. Peterman übermittelt Ihnen sogleich, wo wir uns die nächsten drei, vier Tage aufhalten werden. Sie führen uns dorthin. Noch Fragen?«
    »Bei allem Respekt, Rätin«, fuhr Dana auf und kämpfte einen Moment lang mühsam um ihre Beherrschung, »muss ich Sie darauf hinweisen, dass Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind. Des Weiteren weise ich Sie darauf hin, dass ich und nur ich das Kommando über unseren kleinen Zug habe. Ich bin für unsere Sicherheit direkt verantwortlich. Ich bestimme, was zu geschehen hat. Das gilt umso mehr für den Kriegsfall. Und den haben wir gerade. Wir werden also umgehend das Wega-System verlassen und auf direktem Weg nach Hause fliegen. Wie ich schon sagte: Das ist sicherer, als weiter hier in der Höhle des Löwen zu bleiben.« Danas Blick fraß sich in dem der Windsor fest. Obwohl es ihr unangenehm war, die mächtige Rätin derart maßregeln zu müssen, wich sie keinen Zentimeter. Die Dienstvorschrift war auf ihrer Seite. Und, in diesem Fall, die Vernunft.
    Sarah Windsors Mund verzog sich zu einem arroganten, fast widerlichen Lächeln. Dana jedenfalls empfand es so.
    »Ach ja, Captain, meinen Sie? Nun, dann werde ich Sie jetzt an jemanden übergeben, der Ihnen Ihren Hochmut und Ihre Arroganz schon austreiben wird.«
    Gleich darauf hatte Dana Bildverbindung mit Marylin Vance-Straker, die so ernst blickte, als käme sie gerade von der Beerdigung ihrer Mutter. Ihr Bild war klar und deutlich, denn der Staub konnte die überlichtschnellen Funkwellen, die dementsprechend den Bergstromraum als Trägermedium benutzten,

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