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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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festgelegt.
    Sie kommen mit dem Bug voraus auf uns zu und werden uns die Breitseiten zuwenden, wenn sie auf Schussweite heran sind, analysierte der Mar-Tanjaj, während er den Befehl gab, die MERISOR zurückfallen zu lassen. Den Hagel, den sie mit ihren Breitseiten erzeugen konnten, fürchtete Ratan-Lai durchaus. Aber wenn seine Flotte auseinander fächerte, nahm das dem »Geschossregen« einen Teil seiner Effektivität. Trotzdem war und blieb ein konzentrierter Beschuss durch die Star-Corps-Schiffe auf Kernschussweite gefährlich. Deswegen musste er in der ersten Kampfphase, in der seine Flotte noch überlegen war, weil die Graser auf weitere Entfernung treffsicherer waren als die Gauss-Geschosse, schon möglichst viel Verwirrung beim Feind anrichten. Und genau das würde er tun.
    Dabei nützte ein »blindes« Schießen auf die Menschenschiffe nichts. Denn die Plasmaschirme, die heute viel besser waren als damals im Balior-System und die die Kridan trotz fieberhafter Versuche noch nicht einmal im Ansatz nachbauen konnten, waren durchaus mächtige Defensivwaffen. Aber auch sie waren zu knacken. Dazu kam, dass die lang gezogene schmale Form der Menschenschiffe Vorteile bot, wenn sie anflogen. Im Gegensatz zu den Kridan-Schiffen, die von allen Seiten gleich groß waren, konnten sie sich auf diese Art und Weise »klein« machen und boten so wenig Trefferfläche.
    Das alles hatte der Mar-Tanjaj in seine Taktik miteinbezogen. Er war sich sicher, dass ihm der Gegner keine großen taktischen Überraschungen bieten würde. Das ließen seine Schiffskonstruktionen und seine Art zu kämpfen einfach nicht zu. Schließlich waren die Menschen auf eine Million und zweihunderttausend Kilometer heran. Gleich fiel der erste Schuss, gleich würden die tapferen Tanjaj wieder den Willen ihres Gottes erfüllen wie ehedem. Ratan-Lai konnte seine fiebrige Erregung kaum noch im Zaum halten. Er wusste aber, dass sie sich mit dem ersten Schuss wieder legen würde.
    »Teilen«, befahl er über Funk. Je 17 Schiffe scherten daraufhin aus beiden Flanken in einem stumpfen Winkel aus und zogen die Formation auseinander. Die ausgescherten Einheiten kamen so ihrerseits in die Flanke des Feindes. Indem sie schräg seitlich angriffen, boten ihnen die Menschenschiffe eine etwas größere Trefferfläche, da sie nun den vorderen seitlichen Rumpf anvisieren konnten.
    Die ersten Graserschüsse fraßen sich durchs All, zogen eine feurige Spur glühenden Staubes hinter sich her und schlugen in die Plasmaschirme der außen fliegenden kleinen Einheiten ein. Gleichzeitig eröffnete die Hauptflotte das Feuer. Je elf Schiffe zielten in einer konzertierten Aktion auf einen in der Mitte fliegenden Dreadnought. Ein Strahleninferno hüllte gleich vier der menschlichen Superschlachtschiffe ein. Beim ersten brach der Plasmaschirm zusammen. Die beiden nächsten Grasertreffer ließen es in einer grellen Explosion auseinander fliegen. Gleich darauf explodierte der zweite Dreadnought, der dem konzentrierten Feuer ebenfalls nicht standgehalten hatte und riss einen neben ihm fliegenden Schlachtkreuzer mit ins Verderben. Auch an den Flanken erlitten die Menschen erste Verluste. Die von außen angreifenden Stoßkeile der Kridan, die ihr Feuer ebenfalls zu bündeln versuchten, konnten zwei Zerstörer und drei Leichte Kreuzer abschießen.
    Ratan-Lai, dessen MERISOR nun im Schutz seiner Flotte flog, krächzte wiederum zufrieden. Auch wenn beim Feind keine sichtbare Unruhe zu verzeichnen war, ging die erste Runde klar an ihn. Doch in wenigen Sekunden würde es auch für seine Kridan ungemütlich werden.
     
    *
     
    »Den Chinesischen Wall bilden«, befahl Admiral Kyösti Karvonen. Leicht breitbeinig, mit auf dem Rücken verschränkten Armen hatte er sich in den Kommandoleitstand des Dreadnoughts MOONRAKER gepflanzt und leitete von hier aus die »Operation Freiheit«.
    »Plasmaschirme aktivieren.« Der Admiral fieberte der Schlacht förmlich entgegen. Mit dem »Chinesischen Wall« hatte er eine bewährte Formation gewählt, die von den Geierköpfen kaum zu knacken war. Und mit den verbesserten Plasmaschirmen musste es möglich sein, die kritische Distanz, die sich aus der größeren Trefferreichweite der Graser ergab, ohne Verluste zu überstehen, bis sie selbst gezielt feuern konnten. Mit größeren Überraschungen rechnete Karvonen ohnehin nicht.
    Ein leicht spöttisches Lächeln hatte sich in seine Mundwinkel gegraben, als er die immer noch in Formation anfliegenden Kridan auf dem

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