Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni
Organismus, noch hat sie unerwünschte Nach- oder Nebenwirkungen.« Er lächelte. »So ähnlich wie Baldrian. Das beruhigt, ohne zu betäuben oder die Reaktionsfähigkeit einzuschränken.«
»Toller Vergleich«, brummte Frost.
»Aber durchaus zutreffend«, stimmte Simone Gardikov zu und krabbelte gähnend aus ihrer Schlafmulde. »Habe ich da gerade etwas von Frühstück gehört?«
»Haben Sie«, bestätigte Bruder William. »Alles bereit. Und auch ausreichend Baderäume, in denen wir uns frisch machen können – getrennt und jeder für sich.«
Lieutenant Gardikov grinste breit und suchte ihren Weg zum Baderaum.
»Haben Sie eigentlich geschlafen, William?«, fragte Frost den Mönch.
»Ein bisschen. Aber ich war schon sehr früh wieder auf und habe mit den Shisheni gesprochen. Sie sind alle erschüttert über den gestrigen Vorfall und sehr empört. Ich glaube, unsere Ankunft hat für reichlich … Verwirrung hier gesorgt. In mehr als einer Hinsicht.«
»Ja, das glaube ich gern.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Anwesenheit hier wirklich gut für die Shisheni ist«, fuhr Bruder William fort. »Sie hat einige immerhin dazu veranlasst, zu Attentätern und Mördern zu werden.«
»Das ist richtig«, stimmte Dana ihm zu. »Aber die Entscheidung darüber treffen nicht wir. Die treffen in erster Linie die Shisheni, unsere Vorgesetzten und die Diplomaten. Aber ich glaube, zumindest was die Shisheni betrifft, ist die Entscheidung schon gefallen. Oder steht kurz bevor. Ich wüsste nicht, warum die Herrscherin uns sonst sehen will. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich entschuldigen will. Das hat sie gestern schon ausgiebig getan. Wenn ich die Effektivität der Shisheni richtig einschätze, wird sie keine Zeit damit verschwenden, das noch einmal zu tun.«
»Da könnten Sie Recht haben. Wir werden es bald erfahren.«
Frost behielt Recht. Gleich nach dem Frühstück brachte Shesha’a sie zum Regierungsgebäude. Die Herrscherin empfing sie wie gewohnt freundlich.
»Dieses Gespräch wird aufgezeichnet und übertragen«, teilte sie den Menschen mit. »Das ganze Volk muss erfahren, was gestern geschehen ist und warum.« Sie gab eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse und spielte anschließend eine Aufnahme der Zeugenaussagen vor sowie die Geständnisse der Verschwörer.
»Wie dieser Vorfall zeigt«, fuhr Sishu’a fort, »gibt es in unserem Volk Widerstände gegen ein Bündnis mit den Menschen, wenn auch diese ehrlosen Verbrecher eine kleine Gruppe von Einzeltätern war. In Anbetracht dieser Tatsachen kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein solches Bündnis nicht eingehen, ohne mehr über die Menschen zu erfahren, ihre Art zu denken, ihre Mentalität, ihr Wesen …«
»Verdammt!«, murmelte Botschafterin Chang kaum hörbar.
»Auch werden wir den Menschen bis zum Zeitpunkt unserer endgültigen Entscheidung kein Emuyili geben, nicht einmal eine Probe. Erst wenn das gesamte Volk mit einem Bündnis einverstanden ist, werden wir diesen Schritt in Erwägung ziehen und …«
Das Summen eines Kommunikators unterbrach die Herrscherin.
Wenn sie in so einer Situation unterbrochen wird, muss es wirklich wichtig sein , dachte Frost.
Sishu’a schaltete das Gespräch auf einen Bildschirm, dass alle Anwesenden im Saal es verfolgen konnten. »Was gibt es, Wächterin Shishai’i?«
»Die J’ebeem nähern sich mit einer Flotte von 45 Kriegsschiffen und 50 Transportern«, meldete die Wächterin von Skoshu. »Sie haben uns über Funk bereits zur Kapitulation aufgefordert, andernfalls wollen sie uns vernichten. Deine Befehle, Herrscherin?«
Sishu’a entschied prompt. »Zerstört die Abbauschächte auf Skoshu und zieht euch zurück.«
Dana Frosts Armbandfunkgerät meldete sich stumm, und in Anbetracht der Situation sah Frost keine Veranlassung, das Gespräch nicht anzunehmen.
»Tong hier, Captain«, meldete sich ihr Erster Offizier. »Die J’ebeem haben soeben das System erreicht. 45 Kampfschiffe und 50 Transporter.«
»Ich weiß, Michael, die Herrscherin hat gerade dieselbe Meldung erhalten.«
Sishu’as Kommunikator meldete sich erneut. Diesmal traf eine Meldung der J’ebeem ein. Auf dem Saalbildschirm erschien das Gesicht des Kommandanten.
»Bleiben Sie dran, I.O.«, bat Frost und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den feindlichen Offizier.
»Hier spricht Grusan Komo aus dem Haus Genza, Kommandant der Achten Flotte der ruhmreichen Söhne von Ebeem! Ergeben Sie sich und händigen Sie uns alle Vorräte an Emuyili
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