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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wie wir einem Schimpansen, so wird das Verhalten eines Menschen doch oft viel stärker von psychologischen Momenten als dem Ergebnis sachlicher Abwägung bestimmt.«
    Er redet über Diaz, als hätte er sein halbes Leben mit ihm verbracht! Frost konnte sich immer wieder aufs Neue über das geradezu gespenstische Einfühlungsvermögen des jungen Christophorer-Mönchs wundern. Es kam vor, dass er Dinge aussprach, die sie kurz zuvor gedacht oder empfunden hatte. Und seine Beurteilung von Diaz stimmt mit meiner überein!
    »Diaz trägt das ›R‹ im Namen«, meldete sich Jefferson zu Wort. »Er ist ein ›Ruler‹. Jemand, der zum Herrschen gezeugt wurde. Und jemand, der intellektuell und vor allem strategisch seiner Umgebung weit überlegen ist, was auf einer Welt wie Genet auch niemand anzweifeln würde!«
    »Ich verstehe nicht, wie er dann mit den Anweisungen zu Rande kommt, die er zweifellos aus der TR-Tec-Zentrale auf Einstein II erhält?«, hakte Dana nach.
    Jefferson lächelte.
    Ein Lächeln, das auf Grund der Facettenaugen kalt und berechnend wirkt , dachte Frost. Welchen Eindruck würde es wohl machen, wenn Simon E. Jefferson ganz gewöhnliche blaue Augen hätte?
    Bruder William ergriff jetzt die Initiative. Er wandte sich an Jefferson und fragte: »Wofür steht eigentlich das ›E‹ in Ihrem Namen?«
    Frost kannte die Antwort, mischte sich aber nicht ein.
    Jefferson wandte den Kopf und sah Bruder William einen Augenblick schweigend an. »Das ›E‹ steht für Engineering.«
    »Ich wusste nicht, dass auf Genet bereits auch Schiffsingenieure genetisch optimiert werden«, bekannte William.
    Wahrscheinlich ist es seine entwaffnende Offenheit, die ihn die indiskretesten Fragen so stellen lässt, dass er darauf sogar eine Antwort bekommt, auch wenn der Angesprochene nicht im Traum daran gedacht hat, etwas preiszugeben , ging es Dana durch den Kopf.
    Die Kommandantin der STERNENFAUST entschied sich intuitiv dafür, der Sache einfach ihren Lauf zu lassen. Es war nicht das erste Mal, dass sich Bruder Williams untrüglicher Instinkt für Zwischenmenschliches als weitaus verlässlicher erwiesen hatte, als ihr eigener.
    »Ich war Bergbauingenieur auf Poison«, erklärte Jefferson. »Man hatte mich für den Einsatz auf Poison genetisch optimiert. Meine Fähigkeit zur Methanatmung, eine große Kältetoleranz und meine Netzhautrezeptoren für das Infrarotspektrum stellen die wichtigsten Anpassungen dar.«
    »Ich weiß nicht, ob diese Frage vielleicht zu intim ist, aber welchen Grund haben Ihre Eltern dafür gehabt …«
    »Aus mir einen Freak zu machen?«, schnitt Jefferson dem Christophorer das Wort ab. Er klang eher belustigt, als wütend. »Auf Genet sieht man das wohl anders als auf der Erde.«
    »Auf Grund meines Glaubens bin ich prinzipiell gegen gentechnische Eingriffe in die Keimbahn. Menschen sollten nicht nach wirtschaftlichen Aspekten normiert werden. Das ist unmenschlich für die Betroffenen, die keinerlei Möglichkeit haben, selbst darüber zu bestimmen, welche Manipulationen an ihrem Erbgut vorgenommen werden und welche nicht.«
    »Bravo!«, rief Jefferson. »Das Plädoyer für eine unberührte Schöpfung von einem Mann des Glaubens …« Jefferson schnaubte abfällig.
    Durch die Facettenaugen lässt sich sein Gesichtsausdruck kaum interpretieren! , ging es Frost durch den Kopf. Laut sagte sie: »Lieutenant, mäßigen Sie Ihren Ton!« Im nächsten Moment ärgerte sie sich, dass sie sich nicht wie geplant herausgehalten hatte.
    »Entschuldigen Sie bitte«, gab Jefferson zurück. »Aber ich finde diese Intoleranz eines Christophorers gegenüber der Meinung von unzähligen Menschen nicht okay – besonders da Bruder Williams Orden die Toleranz gegenüber anderen Rassen predigt.«
    Der Mönch starrte den Ingenieur entgeistert an. »Ich … ich denke, ich muss mich entschuldigen, Captain. Vielleicht … sollte ich noch einmal über meine Einstellung nachdenken …«
    Jefferson atmete tief durch – und grinste. »Nein, eigentlich nicht. Ich will Ihnen die ganze Geschichte erzählen, Bruder William.« Er blickte Dana an. »Vorausgesetzt, der Captain ist einverstanden, da sie das meiste sicherlich bereits aus meiner Akte weiß.«
    Frost nickte.
    »Ich war Bergbauingenieur in einer Taranit-Mine auf Poison. Taranit ist ein Mineral, das über fast hundert Jahre hinweg in Bergstromaggregaten als Katalysator unverzichtbar war und sich nur unter unvertretbar hohem Aufwand synthetisieren ließ. Meine Eltern wollten mir ein

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