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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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geben, die das anders beurteilen.«
    »Julio Ling und seine Anhänger unterschätzen meiner Ansicht nach die Sprengkraft, die in dieser Frage steckt – obwohl Ling selbst ja die Genetiker-Gesetze auf die Tagesordnung gebracht hat. Wenn wir der Genetiker-Föderation einen Sonderstatus einräumen, kippen früher oder später die entsprechenden Gesetze, die der Hohe Rat für den Bereich der gesamten Solaren Welten erlassen hat.«
    »Andererseits ist es angesichts des anhaltenden Kridan-Krieges völlig ausgeschlossen, die Genetiker-Systeme und ihre Planeten zu besetzen und die Ablösung der regierenden Wissenschaftsräte zu veranlassen«, erwiderte Dana. »Und ein Problem meiner Mission ist, dass die Superhirne der anderen Seite das natürlich einkalkulieren.«
    »Sie treffen den Nagel auf den Kopf, Commander. Gegenwärtig geht es darum, dass sich im Rat eine Mehrheit findet, die mit der stillschweigenden Toleranz der Verstöße, die die Genetiker schon seit Jahrzehnten gegen die Gesetze begehen, ein Ende macht. Es muss ein Ultimatum gestellt werden.«
    »Ein Ultimatum setzt voraus, dass man der anderen Seite tatsächlich drohen kann«, gab Dana zu bedenken.
    Admiral Rudenko zog die Augenbrauen hoch. Er zögerte, ehe er Frost eine Antwort gab. »Meiner privaten Einschätzung nach wird alles auf eine Trennung hinauslaufen, es sei denn, wir demonstrieren genügend Entschlossenheit, um die Genetiker-Welten zum Einlenken zu bewegen. In dem Fall ist die Lösung des Problems allerdings nur verschoben, wie ich meine. Ich weiß, dass manche Ratsmitglieder behaupten, dass dies der Anfang vom Ende der Solaren Welten bedeuten würde. Aber das glaube ich nicht. Für den nötigen Zusammenhalt wird schon die außenpolitische Lage sorgen. Aber es kann ein Punkt erreicht werden, an dem es besser ist, sich von den Genetiker-Welten zu trennen, um zu verhindern, dass sie die Solaren Welten von innen heraus vergiften und die Menschheit zu einem Insektenvolk machen.«
    »Das waren deutliche Worte, Admiral«, sage Dana nach einer kurzen Pause und fragte sich dabei: Warum dieses Gespräch? Will er sich nur vergewissern, dass ich ebenfalls den Ernst der Lage erkannt habe?
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Commander.«
    »Sir?«
    »Gehen Sie mit dieser persönlichen Einschätzung nicht hausieren. Die meisten Mitglieder des Hohen Rates wagen über eine Trennung von den Genetikern nicht einmal nachzudenken. Die Genetics sind wirtschaftlich einfach zu wichtig.«
    »Ich verstehe!«
    »Aber ich finde, man sollte den Tatsachen offen ins Auge sehen.«
    »Ja, Sir.«
    »Viel Glück, Commander. Ich werde mich zu gegebener Zeit wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Damit unterbrach Admiral Rudenko den Kontakt. Auf dem Bildschirm erschien für einen Moment lang noch das Symbol des Hohen Rates und die Anmerkung, dass der Admiral eine geschützte Verbindung benutzt hatte.
    Dana aktivierte eine Darstellung des Darelis-Systems in Pseudo-3D-Qualität. Drei Planeten umkreisten die Sonne Darelis. Genet, die Hauptwelt der Genetiker mit ihrer ultramodernen Hauptstadt Future City, die während der letzten zehn Jahre einen Boom ohne Gleichen erlebt hatte und inzwischen zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszentren der Solaren Welten gewachsen war, hatte eine Entfernung von 1,1 astronomischen Einheiten von ihrem Zentralgestirn. Es herrschten ideale Lebensbedingungen. Das Klima war gemäßigt, die Atmosphäre enthielt mit fast 25 Prozent mehr Sauerstoff als die Erdatmosphäre, und die mit 0,89 g nicht ganz das Erdniveau erreichende Gravitation sorgte dafür, dass jeder sich leicht und beschwingt fühlte und die Lebenserwartung allein schon auf Grund der geringeren Belastung des Herz-Kreislauf-Systems zehn Jahre über dem Durchschnitt der Solaren Welten lag. Schon die äußeren Bedingungen machten Genet also zu einem idealen Standort für medizinische Dienstleistungen aller Art.
    Nur zwei weitere Planeten umkreisten Darelis.
    Weit jenseits der Umlaufbahn von Genet lief der von einer dichten Methanatmosphäre eingehüllte dritte Planet des Darelis-Systems um seine Sonne, bei dem es sich um eine kalte, wasserarme Welt handelte, auf der es bis vor wenigen Jahren Mineralbergbau gegeben hatte. Die offizielle Bezeichnung Darelis III wurde so gut wie nie benutzt. Der Planet trug seit der ersten Raumexpedition, die vor etwa einem Jahrhundert Darelis erschlossen hatte, den Namen Poison, was auf die giftige Atmosphäre zurückzuführen war.
    Green, der sonnennächste Planet des

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