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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sie überraschenden Besuch bekamen.
    »Takashi, Ma’am«, leitete Stein ein Gespräch an Dana Frost weiter.
    Auf dem Bildschirm des Captains erschien der Marine, der sich bis auf seinen Helm noch in der vollen Montur seines Kampfanzugs befand. Die Abzeichen seiner kürzlich erfolgten Beförderung glänzten noch regelrecht auf dem Kampfanzug, so neu waren sie.
    »Ja, Corporal«, sagte Dana.
    »Ma’am, wir haben deutliche Spuren gefunden, die von den Trümmern fortführen«, meldete Takashi. »Sie führen nach Norden …«
    »Schicken Sie uns alle Aufzeichnungen nach oben«, sagte Dana und biss sich auf die Unterlippe. »Und seien Sie wachsam, Sie sind für die Sicherheit dort unten verantwortlich …«
    »Aye, Ma’am.« Das Bild auf dem Monitor verblasste.
    »Es haben also doch welche überlebt«, sagte Dana an Michael Tong gewandt. »Veranlassen Sie, dass die L-2 fertig gemacht wird.«
    Auch die Besatzung der L-2 bestand zur Hälfte aus Marines. Außerdem befanden sich Frost, Jefferson und Bruder William an Bord. Die Hinweise der Techniker, die mit der L-1 in unmittelbarer Nähe des Wracks niedergegangen waren, brachten sie auf die Spur der überlebenden Kridan, und die führte – wie Corporal Takashi bereits angedeutet hatte – direkt nach Norden, direkt hinein in die riesige, kreisrunde, künstliche Anlage der Toten Götter.
    »Sie müssen ihr Wrack mit einem noch intakten Bodenfahrzeug verlassen haben«, vermutete Jefferson nach einer ersten Überprüfung der Spur.
    »Irrtum«, sagte Dana und wies nach vorne. Die starken Suchscheinwerfer der Landefähre verloren sich in der Schwärze der ewigen Nacht, die auf der Oberfläche von SCHMETZER 23 herrschte. Die L-2 flog jetzt in geringer Höhe und mit deutlich gedrosselter Geschwindigkeit. Unter ihnen erstreckte sich das endlose Feld der gewaltigen Schriftzeichen, die wie ein labyrinthisches Adernetz die Senke überzogen. In der Ferne hob sich ein schwarzer Schatten undeutlich aus dem restlichen Dunkel der Umgebung.
    Wenig später schwebten sie über dem zweiten, wesentlich kleineren Kridan-Wrack.
    »Ich vermute«, sagte Dana, »dass sie kurz vor dem Crash versucht haben, sich mit dem Shuttle abzusetzen. Aber einige Trümmerteile des unmittelbar hinter ihnen am Boden zerschellenden Kreuzer haben sie erwischt, sodass das Schuttle beschädigt wurde und gerade noch über den Boden gleiten konnte. Daher die breite Spur …«
    »Bis hierher …«, murmelte Bruder William.
    »Sind Sie etwa noch da drin?«, fragte Jefferson.
    Ein Erkundungstrupp der Marines wurde aus der Landefähre ausgeschleust und schwebte, getragen von Antigrav-Aggregaten, auf die Oberfläche herab.
    »Ausgeflogen«, meldete Pablo DiMarco per Funk. »Sie haben aus dem Shuttle nur das Nötigste mitgenommen. Ich sehe deutliche Fußspuren, die sich vom Shuttle Richtung Norden entfernen. Sollen wir Ihnen den Weg zeigen, Ma’am?«
    »Tun Sie das«, sagte Frost, die momentan nicht riskieren wollte, die Landefähre noch tiefer gehen zu lassen. Die zwischen der L-2 und dem Boden dahinschwebenden Marines lotsten sie weiter nach Norden.
    »Ob sie sich bis zu unserem alten Lager durchgeschlagen haben?«, rätselte Bruder William.
    »Das lag jenseits des Pols und so viel haben wir seinerzeit nicht zurückgelassen …«, erwiderte Dana.
    Die Struktur jener geheimnisvollen, riesigen Schriftzeichen zeigte sich inzwischen immer deutlicher. Das lag daran, dass – je näher sie sich dem Pol, also auch dem Mittelpunkt des Kreisgebildes näherten – die Vertiefungen zwischen den hieroglyphenähnlichen Zeichen immer tiefer in den Boden hineingefräst worden waren. Von wem? Und wann? Diese Relikte, die sie in Ermangelung eines besseren Namens den Toten Göttern zuschrieben, blieben ein ungelöstes Rätsel.
    Eine Zeitlang waren für die Marines die Spuren im Staub, der sich über Jahrhunderttausende, vielleicht sogar seit Jahrmillionen hier abgelagert hatte, gut zu sehen. Doch je tiefer die Wege zwischen den gewaltigen Schriftzeichen wurden, desto mehr geriet die Suche ins Stocken und zu einem Puzzlespiel.
    Die verschlungenen, labyrinthartigen Pfade hatten mehr als einmal den anfangs zielgerichteten, geraden Weg der überlebenden Kridan in die eine oder andere Richtung abgelenkt. Dana wusste von ihrem ersten Besuch auf SCHMETZER 23, dass sich die Hindernisse anfangs noch leicht mit einem Schritt übersteigen ließen, später konnte man dank der etwas geringeren Schwerkraft noch darüber springen oder klettern. Je mehr

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