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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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zusätzlichen Kopfhörer aufgesetzt hatte, »um die Wirkungsweise auch in weit entfernten Provinzen zu testen. Von den Randbezirken gibt es noch Schwierigkeiten. Aber im Allgemeinen laufen die Versuche zufriedenstellend …«
    Der Prinz setzte die Kopfhörer ab, für Wrugal ein Zeichen, dass die Vorführung beendet war.
    »Sie erhalten später noch ausreichend Gelegenheit, sich mit dem kaiserlichen Telegraphenmeister über die Einzelheiten dieser Erfindung auszutauschen«, sagte der Prinz und zog aus seiner reich bestickten Jacke einen großen Chronographen, dessen Deckel er demonstrativ aufspringen ließ.
    »Kommen Sie«, befahl er Wrugal, »das war nicht das Einzige, was ich Ihnen zeigen muss.«
    Vor den geheimen Palastwerkstätten hatte der Offizier der Leibgarde und die kleine Abteilung von Soldaten gewartet, die dem Prinzen und seinen Begleitern auf Schritt und Tritt folgten. Der Offizier näherte sich dem Prinzen, zog ihn sachte ein Stück abseits und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Wrugal – noch völlig berauscht von der neuen Technologie – bekam davon kaum etwas mit. Auch die Tatsache, dass am Ende des Gangs gerade Sungur in Begleitung von zwei Offizieren um die Ecke verschwand, registrierte er zu spät, um sich ihm noch bemerkbar machen zu können.
     
    *
     
    Von dem Kanal, wo ihm Admiral Schirrban ärgerlicherweise entkommen war und zwei seiner Helfer gefangen genommen worden waren, eilte der Unbekannte auf schnellstem Weg zu einem mit hohen Mauern umgebenen Anwesen. Inmitten eines weitläufigen Parks stand eine einzelne Villa, vor der einige Dampfwagen standen, auf denen man erst kürzlich einige markante Stellen übermalt hatte. Flächen, auf denen üblicherweise Hoheitszeichen oder Besitzerwappen prangten.
    Rings um das Gebäude lungerten Dutzende von bewaffneten Gestalten, denen man anhand der Zeichnung ihrer Gesichtsfelle sofort ansah, dass sie Abkömmlinge randständiger Barbaren waren. Das ließ sich auch durch ihre vornehmen Uniformen nur schlecht kaschieren. Sie winkten den Unbekannten lässig durch. Schließlich kannte man sich.
    Im Inneren der Villa erstattete der Unbekannte in dem langen, dunklen Mantel in einem großen, düsteren Raum Bericht. Die Person, die er mit knappen Worten von dem fehlgeschlagenen Anschlag informierte, saß hinter einem Gestell, von dem dünne Vorhänge abgehängt worden waren. Auch diese Vorrichtung entsprach den religiösen Riten, wie sie bei bestimmten Randständigen praktiziert wurden, die ihre höchste Priesterkaste derart von den normalen Gläubigen trennte.
    »Was soll ich tun?«, fragte der Unbekannte schließlich. »Die Gefangennahme der beiden Helfer könnte für uns sehr peinlich werden …«
    »Sie wissen nichts – oder besser: nicht viel«, erwiderte die Stimme hinter dem Vorhang. »Aber wir dürfen nichts riskieren und müssen unsere Pläne früher in die Tat umsetzen, als wir ursprünglich vorhatten … Sagt Eurem Herrn, dass ich ihn sofort zu sehen wünsche.«
    »Ich tue, wie Ihr befiehlt, Geheimnisvolle.« Der Unbekannte erhob sich und verbeugte sich in Richtung der leicht flatternden Vorhänge.
    »Beeilt Euch, Mrallargal. Die Sache duldet keinen Aufschub.«
    »Ich sorge dafür, dass er Euch umgehend besucht, ehrenwerte Shonanga …«
     
    *
     
    »Sind das die Wesen, denen du seinerzeit in den randständigen Provinzen begegnet bist?«
    Die Stimme von Prinz Kuchta hatte einen metallischen Klang angenommen. Wrugal fror. Im Gegensatz zum Bruder des Kaisers, der von seiner Ordonanz in einen langen Mantel gehüllt worden war, bevor sie durch die dicke Tür in die Kältekammer traten, trug Wrugal nur ein ungefüttertes Wams und dünne Hosen. Vor ihnen lagen die seltsamsten Gestalten auf der breiten, steinernen Tischplatte, die Wrugal je zu Gesicht bekommen hatte. Sie waren in etwa so groß wie er oder der Prinz. Ein in eine dick gepolsterte weiße Kluft gewandeter Arzt hatte die zum Teil extrem verstümmelten Körper aus einer langen Lade gezogen und dann mit einer Leichtigkeit allein auf den Tisch gelegt, als wögen sie nicht mehr wie ein kleines Kind.
    »Sie müssen vor oder nach ihrem Tod extremer Hitze ausgesetzt gewesen sein«, erläuterte der Mediziner, der Wrugal nicht näher vorgestellt wurde. »Sie haben jegliche Körperflüssigkeit verloren, deshalb sind sie so leicht. Aber auch extrem fragil und zerbrechlich.«
    »Ich habe angeordnet, sie so lange in der Kältekammer aufzubewahren, bis wir Näheres über sie wissen und vor allem bis wir ein

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