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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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seinerzeit Erfahrungen mit den Fremden sammeln konnte. Seine Kenntnisse mit der neuen Technik der Funktelegraphie sollten sie bei ihrer Aufgabe unterstützen. Das nagelneue Gerät in Schribburs Lager arbeitete fehlerhaft. Oft waren seine Funksprüche nur verstümmelt in Kraydorr angekommen, weshalb die TROCEI ein verbessertes und leistungsfähigeres Ersatzgerät mit sich führte – und einen Fachmann, der in der Lage war, die kleine Mannschaft in Schribburs Lager in die Feinheiten der neuen Technik einzuweisen …
     
    *
     
    Vorher
     
    William war als Erster aus dem Polschacht herausgeschossen und hatte Frost und Jefferson schon wenig später von seiner Entdeckung berichtet.
    »Das Lager befindet sich direkt unter mir auf einem Hochplateau«, sagte er. »Es muss sich nach meinen Messungen in einem Gebiet befinden, wo die Anziehungskraft durch die Rotation des Planeten gerade wirksam wird. Hätte ich den Polschacht wie beim ersten Mal in einer natürlichen Parabel verlassen, wäre ich viel höher darüber hinweggeflogen und hätte es kaum entdeckt.«
    »Ich sehe Sie«, antwortete Dana, die sich tatsächlich einige Kilometer höher befand oder, je nach Standpunkt, tiefer im Inneren der Hohlwelt, etwas näher zur kleinen, energiereichen Zentralsonne, die von den Bewohnern Raral genannt und von vielen als Gottheit verehrt wurde. Wenn sie ihre Augen zusammenkniff, konnte sie schräg unterhalb des winzigen Punktes, von dem sie wusste, dass es sich um Bruder William handelte, eine kaum noch auszumachende Anordnung von flachen, schneebedeckten Gebäuden erkennen. Bestenfalls Baracken, auf die man nur wegen der dünnen Rauchfahnen aufmerksam wurde, die aus den Kaminen quollen.
    »Jefferson …«, rief sie in ihr Funkgerät.
    »Ja, Ma’am«, meldete sich der Ingenieur.
    Zeitgleich sah Dana aus den Augenwinkeln ein kurzes Blitzen, das vom Feuerstoß des verbesserten Flugtornisters herrührte. Mit Hilfe der Raketentreibsätze ihrer Raumanzüge und der weitgehenden aerodynamischen Materialien und Form waren sie in der Lage auch innerhalb der Lufthülle eines Planeten, einige tausend Kilometer mit sehr hoher Geschwindigkeit zurücklegen zu können. Dabei dienten die Raketen nur als Antrieb, in der Luft gehalten wurden sie von Antigrav-Geräten.
    Alles, was sie mit sich führten, war unter den Gesichtspunkten von Gewicht und Passform an die neuen Raumanzüge angepasst worden und verbarg sich in Vertiefungen und Taschen, die man von außen noch nicht einmal erahnen konnte, da sie fugenlos in die glatte, windschlüpfrige Oberfläche eingearbeitet worden waren.
    Selbst die Hochleistungs-Nadler, die Dana und Jefferson als Bewaffnung mit sich führten, waren schmaler und leichter als die herkömmlichen Modelle und saßen verborgen in den Beintaschen. Nur bei Berührung der Öffnungssensoren mit dem gleichen Material, also den Handschuhen desselben Anzugs, öffneten sich die Taschen des Raumanzugs.
    »Erste Station ist das Lager, das Bruder William entdeckt hat«, sagte Dana und steuerte in einer eleganten Kurve das Hochplateau an. Schon bald sah sie ein paar dick vermummte, heftig gestikulierende Gestalten neben den Baracken, die sie aufmerksam beobachteten.
     
    *
     
    Später
     
    Als die TROCEI am Haltemast von Schribburs Lager anlegte, dort und mit ihren Leinen zusätzlich am Boden vertäut wurde, war die Überraschung groß, dass sich die erwarteten Fremden zumindest teilweise als alte Bekannte entpuppten. Es war dem graupelzigen, knorrigen, alten Wissenschaftler anzusehen, dass er sich angesichts der freundlichen Begrüßung unwohl fühlte.
    Kommt sich der alte Eigenbrötler ausgeschlossen vor? , überlegte Mrandil, nachdem sie sich begrüßt und in einer Baracke hingesetzt hatten.
    »Wir haben einen neuen Funktelegraphen dabei«, sagte sie zu Schribbur, der seit einiger Zeit stumm bei ihnen saß und offensichtlich nicht am Gespräch teilnehmen wollte. Sie nickte Wrugal zu, der verstand und sich erhob.
    »Kommen Sie«, sagte der alte Telegraphenmeister, »ich hole das Gerät und dann zeige ich Ihnen, wie es funktioniert.«
    »Hoffentlich ist es besser, als das alte …«, brummelte Schribbur und erhob sich ebenfalls.
    »Das ist seit langem der erste Satz, den ich von ihm gehört habe«, sagte Dana, als die beiden die Baracke verlassen hatten. »Er hat, seit wir ihn hier angetroffen hatten, kaum ein Wort zu uns gesprochen …«
    »Man nennt ihn nicht von ungefähr, Schribbur, den Verrückten«, warf Sungur ein.
    »Ich glaube,

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