Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter
erfolgte prompt. »Ihr seid nicht die Erbauer und auch keine ihrer Diener«, erklang die Stimme aus dem Translator. Gleichzeitig kam das säuselnde Geräusch näher, das wohl die Sprache der Rhukani darstellte. »Mit eurem Auftauchen versagten die Generatoren der unteren Ebene. Ich muss die Gefahr beseitigen und die Fehler eliminieren.«
Stein versuchte einen Bluff. »Wir sind Rhukani! Aber im Laufe der Evolution haben wir uns äußerlich verändert.«
Der Roboter bog um die Ecke und stoppte vor ihnen. Telford riss reflexartig die Waffe hoch, drückte aber nicht ab. Es hätte ohnehin nichts genützt. Stattdessen stellte er sich als lebende Deckung vor den Kommunikatonsoffizier.
Reglos verharrte der Robotter vor ihnen. Er versuchte offenbar, diese Information zu verarbeiten.
David Stein hoffte, dass er nicht darauf programmiert war, genetische Scans durchzuführen, da sonst der Bluff keine Minute überdauern würde.
»Wir sind auch nicht verantwortlich dafür, dass die Generatoren ausgefallen sind«, fuhr er fort und wagte einen zweiten Bluff. »Bestimmt sind sie früher schon ausgefallen, ohne dass wir hier gewesen sind.«
»Das ist richtig«, antwortete der Roboter prompt. »Trotzdem solltet ihr nicht hier sein.«
»Wir würden gern sofort wieder gehen. Lassen Sie uns einfach nur hier raus.«
Der Roboter zögerte wieder, und Lieutenant Stein nutzte das, um noch ein paar weitere Informationen zu erlangen. »Wie alt ist diese Anlage? Und wer sind ihre Erbauer?«
Diesmal kam die Antwort sofort: »15.931 Planetenumläufe.« Gleichzeitig schien der Roboter aber das Problem gelöst zu haben, wie er mit den Menschen verfahren sollte. »Die Anlage ist zu warten und zu schützen«, spulte er sein vorprogrammiertes Muster ab. »Fehlerquellen sind zu beseitigen und Fremdkörper zu vernichten.«
Telford reagierte im selben Moment wie der Roboter. Während der seinen Waffenarm hob und an ihm vorbei auf Stein feuert, stieß er den Ortungsoffizier zurück und warf sich in die Schusslinie. Der Schuss prallte an dem Panzer des Marines ab. Stein stolperte von dem Stoß einige Meter weit, fing sich aber gleich wieder und rannte los. Telford folgte ihm, den Roboter auf den Fersen.
Sie hatten nur eine Chance, ihm wieder zu entkommen, wenn sie sich zwischen den Generatoren hielten und möglichst schnell um möglichst viele Ecken verschwanden. Wie es schien, besaß der Roboter keine speziellen Sensoren, um Lebewesen aufzuspüren.
Stein vermutete sogar, dass im Laufe der Jahrtausende, die er diese Anlage schon wartete, seine Programmierung Schaden genommen hatte. Besonders wenn die Generatoren immer häufiger ausfielen, war sicherlich auch der, der für den Betrieb des Roboters zuständig war, davon betroffen. Was auch sein »zögerliches« Verhalten erklären würde. Vermutlich schrieb er die beschädigten Programmteile selbstständig neu, wobei aber das Ergebnis nicht unbedingt der ursprünglichen Programmierung entsprach. Und das konnte zu einem gewaltigen Problem werden.
Stein und Telford bogen um eine Ecke und sahen Olafsson und Jefferson auf sich zukommen.
»Der Lift ist blockiert«, sagte Jefferson leise, während sie sich hinter einem anderen Maschinenblock verbargen. »Ich weiß nur nicht ob durch irgendeinen internen Stromausfall oder ob unser flinker Freund dafür verantwortlich ist.«
»Welche Optionen bleiben uns noch?«, fragte Stein.
»Zunächst einmal die, dass wir versuchen können, auf eine der Maschinen zu springen«, schlug Olafsson vor. »Ich nehme mal an, die Hüllen sind stabil genug, um unser Gewicht zu tragen.«
»Das wohl«, antwortete Jefferson. »Aber wir sollten zuerst etwas anderes versuchen. Ich vermute, dass die Maschine, die hier in diesem Raum als einzige in Betrieb ist, den Roboter steuert. Wenn wir sie abschalten, müsste er außer Gefecht gesetzt werden.«
»Das ist keine gute Idee«, widersprach Olafsson. »Zum einen müssten Sie dazu auf Knöpfe drücken«, er grinste versteckt hinter dem Helmvisier, »von denen wir nicht sicher wissen, welche Funktion sie haben. Vielleicht jagen wir dadurch den ganzen Komplex hier in die Luft und uns gleich dazu. Außerdem gibt es keine Garantie dafür, dass der Roboter dadurch deaktiviert wird. Vielleicht hat er interne Batterien, die ihn auch noch in Funktion halten, wenn sein Hauptgenerator ausgeschaltet ist. Mal ganz abgesehen davon, dass wir gar nicht sicher wissen, ob diese Maschine mit ihm in Zusammenhang steht.«
»Da könnten Sie Recht
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