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Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Titel: Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sollen.« Von Schlichten hob die Augenbrauen. »Vorausgesetzt, auf der anderen Seite versteht überhaupt jemand Morsezeichen.«
    »Die gehören zur Grundausbildung jedes Star Corps Soldaten, gleichgültig ob normaler Raumsoldat oder Marine«, erklärte Tong. »Aber davon abgesehen wissen wir nicht, wie weit der Druck auf der anderen Seite tatsächlich abgesunken ist. Wir könnten alle durch den Druckausgleich sterben – wie immer wir ihn auch bewerkstelligen.«
    »Sterben werden wir wahrscheinlich sowieso!«, meinte Sergeant Ndogo deprimiert. »Dann lieber schnell über den Jordan als langsam zu ersticken.«
    Tong zögerte einen Moment. Niemand äußerte sich.
    Schließlich nahm der Erste Offizier den Nadler von der Magnethalterung an seinem Gürtel, fasste am Lauf, stieß sich ab und ruderte quer durch den schwerelosen Raum und schlug mit dem Griff gegen das Außenschott. »Dann wollen wir mal. Sehen wir, wie gut Sergeant Olaffson während der Grundausbildung aufgepasst hat, was Morsezeichen angeht.«
    »Ich muss gestehen, dass kaum jemand von uns dieses maritimen Traditionsquatsch der Flotte sonderlich Ernst genommen hast«, meinte Wanda Ndogo.
    »Dann sehen Sie jetzt, wie der Traditionsquatsch vielleicht Leben rettet«, erwiderte Tong. Er wandte sich an zwei Marines. »Stützen Sie mich, damit ich mich durch die Schläge nicht dauernd vom Schott abstoße!«
     
    *
     
    Future City, Genet (Darelis II)
     
    Amtssitz von Jurij R. Diaz, dem Lordmanagers der Genetiker-Föderation
     
    »Mr. Sven Reichenthal möchte über eine geschützte Bergstromverbindung mit Ihnen sprechen«, sagte eine mechanische Stimme aus dem Interkom. »Sind Sie bereit, das Gespräch anzunehmen?«
    »Ja«, knirschte Diaz zwischen den Zähnen hindurch.
    Mochte die Genetiker-Föderation auch die Fesseln abgelegt haben, die ihre bisherige Zugehörigkeit zu den Solaren Welten für die Welten der Drei Systeme bedeutet hatte, so gab es eine Fessel, die zu Diaz Leidwesen nicht so leicht abzuschütteln war – die Abhängigkeit von TR-Tec. unter Leitung von Sven Reichenthal.
    Der Konzerngründer Thaddäus Reichenthal hatte seinerzeit den Boom der Biotechnologie auf den Genetikerwelten überhaupt erst ermöglicht.
    Aber irgendwann werden wir uns von dem Diktat des Konzerns und seiner Repräsentanten befreien müssen! , stand für Diaz fest, der sich im übrigen einem nicht-optimierten Normalmenschen wie Sven Reichenthal haushoch überlegen fühlte.
    Geboren um zu herrschen – für niemanden traf das so sehr zu wie für ihn, der über ein für strategisches Denken optimiertes Gehirn verfügte, dessen IQ das jedes Nicht-Optimierten bei weitem überstieg.
    Und doch musste er sich bis auf weiteres in allen grundlegenden Fragen den Anordnungen eines Mannes fügen, dessen Fähigkeiten weit geringer waren als die seinen.
    Auf einem in die Wand eingelassenen Bildschirm erschien Sven Reichenthal in Lebensgröße. Eine Kennung am oberen Bildschirmrand machte deutlich, dass diese Transmission direkt aus Reichenthals abgeschotteten Hauptquartier im Einstein-System gesendet wurde.
    »Was gibt es, Mr. Reichenthal?«, fragte Diaz.
    »Der Hohe Rat hat uns das Angebot gemacht, die Möglichkeit zur freien Nutzung des Wurmlochs zu bekommen, falls es sich rekonstituiert.«
    » Falls es sich rekonstituiert?«, echote Diaz verständnislos. »Das steht nach allem, was wir wissen, fest!«
    »Wie auch immer. Es war etwas voreilig, Alpha Pictoris für uns zu beanspruchen, und ich möchte, dass wir auf das Angebot der Solaren Welten eingehen.«
    »Das kann doch nicht wahr sein, Mr. Reichenthal! Sie wollen mir in den Rücken fallen?«
    »Ich will die Genetiker-Föderation nur vor einer verhängnisvollen Fehlentscheidung bewahren«, verbesserte der Konzernchef.
    »Was für eine Fehlentscheidung?«
    »Unsere Möglichkeiten reichen nicht aus, um Alpha Pictoris dauerhaft zu kontrollieren. Vielleicht hätte es klappen können, wenn wir es nur mit den schwachen Verbänden des Star Corps zu tun gehabt hätten. Aber seit die Sharaan im Pictoris Sektor zum Angriff übergegangen sind, stellt sich die Frage, ob wir am Ende vielleicht sogar Wurmloch Alpha an einen lachenden Dritten abgeben müssen.«
    »Die Sharaan sind nur ein vorübergehendes Problem«, war Diaz überzeugt. »Im Übrigen bin ich Ihrem Rat ja auch gefolgt und habe Admiral McGrath den Befehl gegeben, mit seinen Einheiten an der Seite des Star Corps zu kämpfen.«
    »Und wer kommt nach den Sharaan, Mr. Diaz? Vielleicht eine

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