Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan
unserer ersten Gefechtsbegegnung zu zerstören , dachte Dana. So konnten sie sich gegen unsere Taktik noch kein Gegenmittel ausdenken!
Nobusuke M. McGrath meldete sich über Funk.
»Ich danke Ihnen für Ihre Daten«, sagte er. »Wie Sie sehen, haben wir sie angewendet.«
»Besser, wir halten so weit wie möglich Funkstille«, erwiderte Dana. »Wir wissen nicht, wie perfektioniert die Technik der Sharaan dabei ist, unsere Signale abzuhören und zu dechiffrieren. Es könnte sein, dass die Drohnen das Feuer wieder eröffnen – zumal vielleicht eine Möglichkeit der Fernsteuerung von den Schiffen aus besteht.«
McGrath lächelte dünn. »Danke für die Warnung, Captain. Ich wiederum kann Sie nur auffordern, nicht zur Station Alpha Pictoris zurückzukehren. Sie kann jederzeit explodieren! Zumindest sagen das unsere Messungen.«
»Meine Leute sind an Bord – dazu ein paar der genialsten Wissenschaftler, die die Menschheit je hervorgebracht hat. Wir werden sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, solange noch die geringste Chance besteht, sie zu retten!«
McGrath hob die Augenbrauen. »Sie haben gut reden. Aber ich würde sagen, dass Sie dabei auch leichtfertig Ihr Schiff riskieren.« Er zuckte die Achseln. »Das werden Sie letztlich mit Ihren Vorgesetzten auszumachen haben.«
Die Verbindung wurde unterbrochen.
*
Die beiden Sharaan-Schiffe bremsten innerhalb der nächsten Stunden ihre Fahrt stark ab. Die NEHRU und die WASHINGTON waren auf Abfangkurs gegangen, während am Rand der Gaswolke zwei weitere Schiffe aus dem Bergstrom-Raum materialisierten.
Diesmal handelte es sich um den Zerstörer ATLANTIS und den Schweren Kreuzer COLUMBUS.
Aber in der Zwischenzeit waren auch noch insgesamt sieben weitere Sharaan-Raumer in einem Umkreis von 5 Astronomischen Einheiten um den braunen Zwerg Alpha Pictoris materialisiert.
Die STERNENFAUST näherte sich inzwischen ohne Zwischenfälle der Station.
Von Tong und den anderen gab es seit einer Stunde kein Lebenszeichen mehr. Die letzte Nachricht, die Dana von ihrem Ersten Offizier erhalten hatte, war eine verstümmelte Funkbotschaft gewesen, deren Inhalt nicht mehr zu verstehen gewesen war. Selbst eine rechnergestützte Nachbearbeitung hatte nichts gebracht.
Ein ganzes Stück der Außenwand platzte in diesem Augenblick förmlich aus der Station heraus. Auf dem Panoramaschirm war deutlich das Aufleuchten zu sehen.
Vielleicht kommen wir zu spät! , dachte Dana und saß dabei zusammengesunken in dem breiten Kommandantensitz.
»Ich frage mich, wie sich die Genetics künftig verhalten werden«, äußerte sich Mutawesi.
»Im Augenblick erfüllen sie zumindest die Verpflichtungen des Beistandspaktes, den Ling mit dem Lordmanager der Genetikerföderation geschlossen hat!«, erinnerte Dana den Waffenoffizier.
Es war eine Ironie der Geschichte.
Dieser Beistandspakt zwischen der gerade abgespaltenen Föderation und den Solaren Welten war ursprünglich geschlossen worden, um die militärisch bis dahin ziemlich bedeutungslosen Genetikerwelten vor einem eventuellen Übergriff durch die Kridan zu schützen und den Operationen des Star Corps in den Drei Systemen in Zukunft eine rechtliche Grundlage zu geben.
Niemand hätte gedacht, dass als Erstes sie uns helfen werden! , überlegte Dana.
*
Die künstliche Schwerkraft war ebenso wie die Kommunikation ausgefallen. Für Letzteres hatte wohl die Freisetzung starker Dosen von elektromagnetischer Strahlung gesorgt. Lieutenant Commander Michael Tong versuchte zum wiederholten Mal, das interne System seines Armbandkommunikators neu zu starten und hochzufahren, was ihm jedoch misslang. Außer einer Error-Anzeige gab das Gerät im Augenblick nichts von sich, das irgendeinen Sinn gemacht hätte. Aber den Geräten der anderen ging es nicht anders. Und was die schiffseigenen Systeme anging, so war da wirklich gar nichts mehr in Betrieb.
Tong blickte sich um.
In seiner Nähe schwebte Yasuhiro von Schlichten durch den Raum. Dicht daneben befanden sich Sergeant Ndogo und die Marines James Marquanteur, Lester Ramirez und Norman Bento.
Jene Marines, die auf Frosts Befehl hin die Station besetzt hatten, trugen nur leichte Kampfanzüge und nicht die schweren, raumtauglichen und servoverstärkten Monturen. Wer hätte auch ahnen können, dass die Station schon kurze Zeit später Ziel eines Angriffs werden würde.
Die schweren Kampfanzüge hätten zumindest die Marines nahezu unverwundbar gemacht und ihnen sogar gestattet, sich
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