Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
Insbesondere von den Ergebnissen des Infrarotscans versprach sich Tong viel.
*
»Die Temperatur der Außenhülle wird nicht über die Grenzwerte steigen, sofern wir innerhalb des Nebels nicht eine Geschwindigkeit von 0,3 LG überschreiten«, erklärte Lieutenant John Santos. Der Rudergänger der STERNENFAUST hatte in den letzten Stunden immer wieder Kurskorrekturen vorgenommen und den Leichten Kreuzer in den Gasnebel hineingesteuert, der Alpha Pictoris umkreiste.
Die Anzeige auf dem großen Panoramaschirm war auf den Infrarotmodus geschaltet worden.
Der erdmondgroße Himmelskörper, der Wurmloch Alpha verlassen hatte, war deutlich zu erkennen. Auf einer schematischen, scheinbar dreidimensionalen Positionsübersicht war darüber hinaus auch die Lage von Shuttle SCB 567 III zu sehen, mit dem sich Professor von Schlichten gefährlich nahe an das Wurmloch heranbegeben hatte.
Von Schlichten hatte offiziell um die Unterstützung der STERNENFAUST bei einer Landung auf dem Objekt X genannten Himmelskörper gebeten, die die Herkunft von Bergstrom-Funksignalen klären sollte.
Commodore Soldo hatte inzwischen grünes Licht für die Mission gegeben, sofern die Sicherheitsrisiken nicht unvertretbar hoch waren. Aber die Ausbrüche sehr energiereicher fünfdimensionaler Strahlung waren in den letzten Stunden deutlich seltener und in ihrer Intensität auch schwächer geworden, wie sowohl die mit Hilfe des neuen Ortungssystems durchgeführten Messungen eindeutig belegten. Somit kam es auch nur noch vereinzelt zu kleineren thermischen Reaktionen innerhalb der Gasmassen des Nebels.
Sowohl von Schlichten als auch Professor Schmetzer interpretierten diese Entwicklung als ein deutliches Zeichen dafür, dass sich Wurmloch Alpha nun stabilisierte.
»Ein Funkspruch von Shuttle SCB 567 III!«, meldete Lieutenant Jamil.
Auf einem Nebenschirm erschien Yasuhiro von Schlichtens hageres Gesicht. An einer Anzeige im linken unteren Bildrand des Nebenschirms war ersichtlich, dass dieselbe Nachricht im Konferenzmodus auch zur gleichen Zeit an Professor Schmetzer gesandt wurde.
Ich kann mir vorstellen, dass es ihm alles andere als angenehm war, ausgerechnet die Besatzung der STERNENFAUST um Unterstützung bitten zu müssen! , überlegte Dana.
»Hier noch mal von Schlichten mit einem Zwischenbericht!«, meldete sich der Wissenschaftler. »Shuttle III hat jetzt Objekt X erreicht. Wir sind im Begriff, in einen Orbit einzuschwenken. Die Austrittsgeschwindigkeit von Objekt X war mit 0,002 LG ohnehin sehr gering und wird auf Grund der Gasmassen noch weiter und sehr rapide abgebremst. Wegen der Reibung dieser Gase mit der Oberfläche kommt es dort teilweise zu thermischen Reaktionen. Die dadurch ausgelösten Turbulenzen erschweren eine Ortung.«
»Gehen Sie davon aus, dass diese Turbulenzen von Dauer sein werden?«, erkundigte sich Professor Schmetzer, dessen Gesicht jetzt in einem Teilfenster des Nebenbildschirms erschien.
Von Schlichten schüttelte den Kopf. »Nein. In etwa fünf Stunden dürften sie ein Niveau erreicht haben, dass uns eine Landung erlaubt. Bis dahin werden wir Objekt X auch bereits einmal mit dem Shuttle umrundet haben, sodass wir ein vollständiges Bild der Oberfläche erhalten.« Von Schlichten machte eine kurze Pause und wandte sich dann ausdrücklich an Dana. »Captain Frost, Sie bekommen jetzt einen aktualisierten Datenstrom.«
»Danke. Wir werden in etwa sechs Stunden den Orbit von Objekt X erreichen«, erklärte Dana.
»Sie werden uns dann nicht mehr im Orbit finden, Commander. Bis dahin haben wir einen geeigneten Landeplatz ermittelt und befinden uns im Landeanflug. Es wäre schön, wenn Sie ebenfalls ein Außenteam schicken würden.«
»Das ist von Commodore Soldo bereits genehmigt«, erklärte Dana.
»Ich nehme an, Sie werden unter anderem Bruder William mit dieser Mission betrauen«, vermutete von Schlichten.
»Er hat zweifellos die besten Qualifikationen dafür!«, stellte Dana klar. »Bruder William wird unter anderem von Lieutenant Stein und Lieutenant Jefferson begleitet werden.«
»Einverstanden. Hauptsache, es ist jemand dabei, der sich mit Exotechnik auskennt, denn damit haben wir es zweifellos zu tun.«
»Lieutenant Jefferson hat darin eine Zuatzausbildung absolviert«, sagte Frost.
Bruder William, der sich inzwischen fast rund um die Uhr auf der Brücke aufhielt, meldete sich nun zu Wort. »Wir haben die eigenartigen Bergstrom-Signale, die aus dem Inneren von Objekt X stammen mit allen
Weitere Kostenlose Bücher