Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
dahin auf den Hauptschirm der Brücke übertragen hatten, wurde jetzt durch die Übertragung der Audiodaten ersetzt, die von Professor von Schlichtens Shuttle stammten.
Der Wissenschaftler steuerte die Raumfähre dicht über der zerklüfteten Oberfläche, deren Eintönigkeit nur durch die wenigen Eisflächen und einige Gebirgszüge unterbrochen wurde. Was die Eisflächen betraf, so ergab die Spektralanalyse, dass es sich um ein Gemisch von Wasser- zu Trockeneis in einem Verhältnis von 3:1 handelte.
»Ehrlich gesagt, wusste ich gar nicht, dass von Schlichten ein so guter Pilot ist«, kommentierte Lieutenant John Santos die Bilder mit einer guten Portion ehrlicher Bewunderung. »Scheint ein regelrechtes Multitalent zu sein!«
Dana reagierte nicht weiter auf Santos’ Statement. Stattdessen verfolgte sie fasziniert die Bilder vom Landeanflug des Shuttles.
»Wir erreichen jetzt die Koordinaten, an denen ich bereits bei der Umkreisung von Objekt X die Legierung Taranit orten konnte«, meldete sich von Schlichten. »Die Mantiden verwenden sie beim Bau von Raumschiffen und zur Errichtung von Kolonien auf für sie lebensfeindlichen Welten.«
Dana wies Lieutenant Jamil an, einen Funkkanal zu öffnen und fragte wenig später an den Wissenschaftler gerichtet: »Könnte es sich bei der von Ihnen vermuteten subplanetaren Station um eine Hinterlassenschaft der Mantiden handeln?«
»Möglich wäre das«, bestätigte von Schlichten. »Allerdings wird Taranit auch von den J’ebeem benutzt – und das – so weit wir wissen – bereits seit mindestens tausend Jahren. Davon abgesehen unterscheidet sich das hier verwendete Taranit ganz erheblich in Struktur und Zusammensetzung von den heute üblichen Modifikationen dieses Stoffes.« Von Schlichtens Gesicht erschien auf einem Bildfenster des Hauptschirms. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, Captain.«
Dana hob die Augenbrauen. »So?«
»Vor zehn Jahren sind auch mantidische Schiffe durch Wurmloch Alpha gegangen, und Sie vermuten jetzt, dass Objekt X in irgendeiner Verbindung dazu steht.«
»Ist das so abwegig, Professor?«
»Ich muss Sie enttäuschen. Eine erste Isotopenanalyse des Taranits hat ergeben, dass es etwa 2500 Jahre alt sein muss. Plusminus hundert Jahre. Aber das werden wir noch näher eingrenzen können, wenn wir erst vor Ort sind. Jedenfalls wurde dieses Taranit auf keinen Fall von jenen Mantiden hinterlassen, die 2241 nach Trans-Alpha gelangten.«
*
Von Schlichten landete mit seinem Shuttle unweit einiger Felsmassive, von denen das größte etwa zweihundertfünfzig Meter emporragte, während die meisten eine Höhe von sechzig Metern nicht überschritt.
»Lassen Sie uns aussteigen und schon mal ein paar Analysen durchführen, bis die Unterstützung von der STERNENFAUST eintrifft!«, wandte sich von Schlichten an Dr. Xandra Dominguez.
Beide legten Standard-Raumanzüge des Star Corps an und traten wenig später durch die Luftschleuse ihres Shuttle ins Freie.
Die Außensensoren der Fähre lieferten davon bewegte Bilder, die zu Professor Schmetzer auf Star Corps Base 567, die STERNENFAUST und die L-1 gefunkt wurden.
Von Schlichten und Dominguez bewegten sich hüpfend in Richtung der gut zweihundert Meter entfernt gelegenen Stelle, an der sie zuvor Taranit geortet hatten. Diese Fortbewegungsart war in Anbetracht der geringen Schwerkraft von 0,32 g die effektivste Möglichkeit voranzukommen. Beide Wissenschaftler hatten offensichtlich schon Erfahrung mit dem Einsatz auf Himmelskörpern mit derart geringer Anziehungskraft und dementsprechend keinerlei Schwierigkeiten damit.
Xandra Dominguez blickte auf ihr Ortungsgerät, schwenkte es etwas herum und scannte damit die Umgebung. Anschließend richtete sie es auf eine Felswand, die zu einem etwa fünfzig Meter aus dem staubigen Boden herausragenden Block bestand. Sie aktivierte einen Laserpointer, dessen Strahl auf der Felswand herumtanzte.
»Hier ist es!«, stieß sie hervor. »Reinstes Taranit. Allerdings in einer Zeit hergestellt, die schon lange zurückliegt.«
»Der Eingang zu einer subplanetaren Anlage!«, stand für von Schlichten fest. Auch er trug ein Ortungsmodul bei sich.
»Was ist mit Bio-Impulsen?«, wandte er sich schließlich an Dominguez.
»Bei mir bis jetzt negativ«, meinte Dominguez. »Und bei Ihnen?«
»Dasselbe. Aber mir scheint, dass es hier irgendeine Schicht gibt, die nicht nur diesen Bergstrom-Sender stark dämpft, sondern auch eine effektive Ortung verhindert!«
Von
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