Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
bisher in den Archiven gespeicherten Signalformen verglichen.«
»Und?«, fragte von Schlichten ziemlich barsch, was den Christopherer für einen Moment etwas verunsicherte. Er verhaspelte sich und musste zweimal seinen Satz neu beginnen, ehe er schließlich herausbrachte, was er zu sagen hatte.
»Die aufgezeichneten Signalformen ähneln keinem bisher bekannten Muster.«
»Vor zehn Jahren, als sich das Wurmloch zuletzt schloss, kehrten nicht alle menschlichen Siedler, die bis dahin die Passage nach Trans-Alpha mitgemacht hatten, von dort zurück«, gab von Schlichten zu bedenken. »Könnte es nicht sein, dass die Installierung dieses Senders vielleicht auf diese Leute zurückgeht?«
»Es ist definitiv kein menschliches Signalsystem, zumindest keines, das bisher schon einmal verwendet wurde«, erklärte Bruder William im Brustton der Überzeugung. »Ich habe gerade diesen Punkt genauestens überprüft. Wenigstens eine Übereinstimmung von einzelnen Signalsequenzen hätten sich dann zwangsläufig ergeben müssen – und das auch unter der Voraussetzung, dass die Trans-Alpha-Siedler sich erheblich weiterentwickelt hätten und vielleicht heute einen leicht veränderten Kommunikationscode verwenden würden.« Bruder William schüttelte heftig den Kopf. »Aber es gibt ein anderes Ergebnis meiner Analysen, dass Sie interessieren dürfte.«
»Spannen Sie mich nicht auf die Folter!«, forderte von Schlichten schroff. »Was ist es?«
»Die chemische Veränderung des Oberflächengesteins entspricht jener, wie sie etwa bei dem von Pictoris Major II stammenden Gestein zu finden ist, aus dem der Palast des J’ebeem’schen Fürstgouverneurs von Assano erbaut wurde. Das könnte auch der Grund dafür sein, weshalb uns das Signal dieses Senders nur in verstümmelter Form erreichte.«
Von Schlichten nickte langsam.
»Ein interessanter Nebenaspekt, Bruder William. Ansonsten freue ich mich über Ihre Unterstützung und erwartete Sie auf der Oberfläche von Objekt X.«
*
Stunden später erreichte die STERNENFAUST den mondgroßen Himmelskörper. Die Objekt X umgebenden Gasmassen behinderten die optischen Systeme, aber es war inzwischen genug von der Oberfläche zu erkennen, um einigermaßen deutliche Bilder auf den Hauptschirm zu bekommen.
In mehr oder minder regelmäßigen Abständen hatte ein Datenstrom von Shuttle SCB 567 III die STERNENFAUST erreicht. Oft genug meldete sich von Schlichten dann gleich darauf über Funk, um mit Bruder William ein paar Hypothesen auszutauschen. Inzwischen hatte das Shuttle Objekt X einmal ganz umrundet, sodass nun ein vollständiger Satz von Oberflächendaten vorlag.
Als die STERNENFAUST in einen stabilen Orbit einschwenkte, befand sich von Schlichtens Shuttle bereits im Landeanflug.
Er und Dr. Xandra Dominguez blieben jetzt in permanentem Kontakt sowohl mit der STERNENFAUST als auch mit Professor Schmetzer.
Als Landeplatz war eine Position festgelegt worden, die fast dreihundert Kilometer nördlich des Äquators lag. Von Schlichten glaubte, dort einen Zugang zu einer subplanetaren Anlage entdeckt zu haben. Genau ließ sich das natürlich erst nach der Landung überprüfen.
Das von Frost zusammengestellte Außenteam für die Fähre L-1 stand unter dem Kommando von Lieutenant Stein. Außer Bruder William nahm daran auch der Leitende Ingenieur Lieutenant Simon E. Jefferson teil. Als zweiter Techniker war Fähnrich Clayton Morales dabei, da von Schlichten ausdrücklich um einen weiteren Techniker gebeten hatte. Darüber hinaus wurde auch die Schiffsärztin Dr. Simone Gardikov in Ermangelung eines Exobiologen dem Landeteam zugeteilt. Dort, wo es technische Systeme wie einen Bergstrom-Sender gab, musste es schließlich auch Leben geben.
Zumindest in der Vergangenheit.
Möglicherweise ließen sich genetische Spuren sichern und auswerten.
Zum zehnköpfigen Außenteam gehörten außerdem noch die Marines Takashi, Marquanteur und Telford sowie Ja’akov Bogdanovich als Pilot.
»Landefähre L-1 wird ausgeschleust«, meldete Lieutenant Jamil. »Ein Dauerpeilsignal ist ebenso aktiviert wie ein permanenter Transfer der Ortungsdaten.«
»Gut«, murmelte Frost.
»Wir erhalten jetzt außerdem einen permanenten Datentransfer von Professor von Schlichtens Shuttle, dass sich bereits im Tiefflug über der Oberfläche befindet!«, fuhr Jamil fort.
»Auf den Hauptschirm damit«, befahl Dana.
Die Ansicht der pockennarbigen Oberfläche von Objekt X, die die optischen Sensoren der STERNENFAUST bis
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