Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
wir wissen, ob sie auf diesem Planeten entstanden sind oder ob es in ihren Mythen irgendetwas gibt, das darauf hindeutet, dass sie vielleicht ursprünglich von einer anderen Welt kamen. Ganz wichtig ist auch die Antwort auf die Frage, warum es auf Arkison keine Verbrechen gibt. Also klappern Sie sämtliche Museen und ähnliche Einrichtungen ab, derer Sie habhaft werden können. Interviewen Sie die Leute oder was immer Sie tun müssen, um an die Informationen heranzukommen. Gehen Sie in die Begegnungszentren und reden Sie mit den Leuten. Und so weiter. – Ach ja, und sollte sich die Gelegenheit ergeben, eine Blutprobe zu ergattern, ergreifen Sie sie.«
»Jawohl, Sir!« Sandor Kumara strahlte jetzt den Ersten Offizier regelrecht an. »Danke, Sir!«
Van Deyk lächelte. »Und damit Sie uns nicht verloren gehen, werden zwei Marines Sie in Zivil begleiten. Also machen Sie sich fertig und fangen Sie an, sobald Sie so weit sind.«
»Ja, Sir! In zehn Minuten, Sir!«
Van Deyk musste über den Eifer des jungen Fähnrichs lachen und wusste die Aufgabe bei ihm in guten Händen, als er zehn Minuten später die STERNENFAUST in Begleitung der Marines Raga Fall und Lester Ramirez verließ und sich mit der L-2 auf den Weg zur Oberfläche machte.
*
Lorona Taka hatte gefunden, wonach sie suchte: den Eingang in das Reich der Schande . Genauer gesagt, hatten ihre Leute ihn gefunden, die geheimen Sicherheitskräfte, die offiziell gar nicht existierten, weil eine Welt ohne Verbrechen keine Sicherheitskräfte benötigte. Auch Loronas Posten gab es offiziell nicht. Für die normalen Arkisonen war sie nichts weiter als eine Subverwalterin, die Kritapa Skey unterstützte.
Die Geheimniskrämerei hatte ihren Vorteil. Niemand brachte das sporadische unerklärliche Verschwinden von Arkisonen, die scheinbar über Nacht aufhörten zu existieren, mit Lorona oder einer geheimen Organisation in Verbindung. Nicht einmal Kritapa Skey. Die war zwar Hauptverwalterin des Achten Distrikts, musste aber nicht über alles informiert werden.
Lorona hatte sich schon oft gefragt, wie es möglich war, dass eine intelligente Frau wie Kritapa diesen doch absolut logischen Zusammenhang nicht herstellte. Und wie sie immer noch glauben konnte, dass es seit den Tagen der Schande nie wieder ein Verbrechen gegeben hatte. Aber sie war eben eine Skey, erinnerte sich Lorona voller Verachtung, weich, gutgläubig und naiv. Lorona und all ihre Ahnen aus der Familie Taka wussten es besser.
Lorona rief ihre Leute zusammen, vertrauenswürdige und verschwiegene Schatten, die nach außen hin ganz normale Leben führten, nebenbei jedoch der Geheimen Sicherheit angehörten.
»Wie Sie alle wissen, haben wir die Schande ausfindig gemacht. Es ist ihnen tatsächlich gelungen, all die Jahrhunderte zu überleben. Ich habe gerade von der Hauptverwalterin Skey den Auftrag erhalten, sie ein für alle Mal auszulöschen. Das dürfte leicht sein, denn sie haben nur einen einzigen Zugang zu ihrem Versteck geschaffen.«
»Und wie werden wir vorgehen?«, fragte Koro Dork, einer ihrer Stellvertreter. »Wenn wir den Zugang zerstören, leben sie immer noch weiter. Außerdem bekommt davon mit Sicherheit die Bevölkerung etwas mit.«
»Deshalb werden wir ihn nicht zerstören, sondern nur hermetisch versiegeln – und zwar nachdem wir dort unten die größte Menge Yumun -Gas eingeleitet haben, die wir an einem Tag hineinschaffen können. Wir schaffen das Gas in Behältern hinein, die mit Fernzündern versehen sind. Anschließend versiegeln wir den Zugang und sprengen danach die Fässer. Davon bekommt die Bevölkerung nichts mit, und das Problem ist gelöst.«
»Ist das nicht viel zu gefährlich?«, wandte Muluk Paan ein, der für die Überwachung der Begegnungszentren zuständig war. »Wenn sie dort unten leben können, muss es eine Luftzufuhr geben, über die das ausgeströmte Gas wieder an die Oberfläche gelangt und dann uns alle gefährdet.«
»Unwahrscheinlich«, wehrte Lorona Taka den Einwand ab. »Wir sind bei unseren Nachforschungen nie auf solche Luftzufuhrschächte oder was immer es ist gestoßen. Außerdem ist es vollkommen unerheblich. Selbst wenn ein paar Arkisonen dadurch erkranken oder sterben sollten, ist es immer noch das erheblich kleinere Übel verglichen mit der Katastrophe, die es gibt, wenn das Volk von der Existenz der Schande erfährt.«
»Von der Existenz der Schande oder der Existenz der Geheimen Sicherheit ?«, fragte Muluk Paan. »Und all der damit
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