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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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William.
    »Dagegen ist nichts einzuwenden«, fand Mangolov. »Allerdings besteht kein Anlass, unsere Kolonien in irgendeiner Weise als hilfsbedürftig anzusehen. Wir benötigen keine Unterstützung.« Ein verhaltenes Lächeln spielte jetzt um ihren schmallippigen, blutleer wirkenden Mund. »Vielleicht gefällt Ihnen die Neue Ordnung ja so gut, dass Sie nie wieder zurückkehren möchten … Wer weiß?«
    »Ich komme noch mal auf den verstümmelten, acht Jahre alten Notruf zurück«, sagte Bruder William. »Möglicherweise könnten Sie uns ein Datenpaket aus Ihrem Bordarchiv zur Verfügung stellen, sodass es uns vielleicht möglich wird, diesen Vorfall für uns aufzuklären.«
    »Was bedeutet Ihnen die Vergangenheit, Bruder William?«, fragte Mangolov. »Ein Orden wie der Ihre bezieht einen Großteil seiner spirituellen Kraft aus der Besinnung auf die Vergangenheit, nicht wahr.«
    »Sie ist das Fundament, auf dem jeder Mensch steht«, gab William zu bedenken.
    »Die Philosophie der neuen Ordnung sieht das anders«, erwiderte Mangolov. »Für uns ist nur die Zukunft von Belang. Was war, soll dem Vergessen anheim fallen.«
    Sie ist Bruder Williams Frage geschickt ausgewichen! , stellte Dana Frost in Gedanken fest. Die Kommandantin der KARALON STAR 22 war offenbar einfach nicht gewillt, auf die Frage nach dem Notruf näher einzugehen.
    Bruder William schien das zu spüren. Er sah ein, dass es wenig Sinn hatte, allzu forsch vorzugehen und etwa auf einer befriedigenden Antwort zu bestehen. Für das Schweigen der kahlköpfigen Kommandantin musste es Gründe geben.
    »Vielleicht können Sie mir sagen, ob die Namen Dronte oder Drontessaint in Ihrer Geschichte irgendeine Bedeutung hatten?«
    »Die Erfüllung der Mission, auf der sich unser Schiff befindet, erfordert, dass ich den Kontakt zu Ihnen jetzt abbreche«, erklärte Mangolov. »Fliegen Sie ins Karalon-System. Man wird Sie dort mit Freuden empfangen und Sie werden dort Antworten auf Ihre Fragen bekommen – so wie ich mir umgekehrt auch vorstellen kann, dass der Herr viele Fragen an Sie haben wird …«
    Das Gesicht von Loretta Mangolov verschwand vom Panoramaschirm der STERNENFAUST.
    Jamil meldete, dass die Verbindung einseitig von der KARALON STAR 22 aus unterbrochen worden war.
    »Ganz gleich, was wir ansonsten noch über die Entwicklung der Trans-Alpha Kolonisten in den letzten zehn Jahren erfahren mögen – in modischer Hinsicht haben sie sich ganz und gar nicht zu ihrem Vorteil verändert«, meinte Lieutenant Mutawesi.
    »Das ist sicher eine Frage des Standpunktes, Lieutenant«, schränkte Frost ein.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich kahlköpfige Frauen attraktiv finde!«, bekannte Mutawesi.
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass sich so ein Modetrend kurzfristig durchsetzt«, erwiderte Bruder William.
    Dana wandte sich an den Christophorer und fragte ihn nach einer Einschätzung dessen, was alle auf der Brücke der STERNENFAUST gesehen hatten.
    »Wir werden abwarten müssen, worin diese neue Ordnung tatsächlich besteht«, erklärte William. »Da möchte ich aufgrund einer so vagen Faktenbasis noch kein Urteil wagen. Allerdings muss es wohl zu einem ziemlich tief greifenden kulturellen Wandel unter den Trans-Alpha-Kolonisten gekommen sein. So viel wurde schon mal deutlich.«
    »Was glauben Sie, könnte diesen Wandel ausgelöst haben? Vielleicht das Auftauchen dieses übermächtigen Feindes, von dem derjenige sprach, der vor acht Jahren einen völlig verzweifelten Bergstrom-Funk-Notruf absetzte?«
    Frost verschränkte die Arme vor der Brust, während Bruder William durch ein leichtes Nicken seine Zustimmung zu ihrer Vermutung signalisierte. Er wirkte sehr nachdenklich und in sich gekehrt. Zweimal öffnete er halb den Mund, ohne dass ihm etwas anderes über die Lippen kam, als einzelne Wörter, die für sich genommen keine Bedeutung hatten.
    Wahrscheinlich ist auch er sich noch nicht so recht darüber im Klaren, was er von der ganzen Sache halten soll , überlegte Dana. Aber das erwartete Frost auch gar nicht von dem jungen Christophorer. Es wäre schön, wenn er einfach aus dem Bauch heraus seine Einschätzung äußern würde!
    Bruder William sah sie offen an. »Ich glaube nicht, dass uns gefallen wird, was wir im Karalon-System vorfinden werden!«
    »Captain, die KARALON STAR 22 ist gerade in den Bergstrom-Raum gewechselt«, teilte David Stein mit. »Es ist mir inzwischen gelungen, die kurze Phase davor mit Hilfe der optischen Sensoren aufzuzeichnen und zu

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