Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
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Das normale Bild auf dem Panorama-Schirm verschwand im nächsten Augenblick.
Stattdessen war ein Raumschiff zu sehen, dessen Außenhülle auf eigenartige Weise leuchtete. Es wirkte wie ein Fluoreszenz-Phänomen.
Die Grundform der KARALON STAR 22 war zylinderförmig. Allerdings besaß das Schiff eine Vielzahl von Aufbauten und Fortsätzen, von denen längst nicht alle symmetrisch angeordnet waren. Die inneren Bereiche unterlagen allerdings einem Ortungsschutz, für den dieselbe Metalllegierung verantwortlich war, die auch den fluoreszierenden Glanz zu verantworten hatte. Jedenfalls war es nicht möglich, irgendwelche Erkenntnisse über das Innenleben dieses Raumschiffs zu gewinnen.
»Die einzelnen Strukturelemente dieses Schiffs wirken wie eine Mixtur aus einem Schiff, wie es in den Werften der Solaren Welten gebaut wurde und anderen Teilen, deren Herkunft unbekannt ist«, stellte Stein fest.
»Ich erinnere mich, dass den Kolonisten damals fünf Leichte Kreuzer und ein oder zwei Zerstörer zur Verfügung gestellt wurden«, erklärte jetzt Stephan van Deyk. »Das war das Äußerste, was das Star Corps in der damaligen Situation entbehren konnte. Der Rest der Karalon-Flotte bestand aus aufgerüsteten Frachtern und dergleichen.«
»Keine Streitmacht, die das Karalon-System im Ernstfall vor einem wirklich mächtigen Invasor hätte schützen können!«, gab Mutawesi zu bedenken. »Meiner Ansicht nach war das unverantwortlich!«
»Sie müssen das aus der damaligen historischen Lage beurteilen«, war van Deyk überzeugt. »Der Kridan-Konflikt war in den Jahren nach der Schlacht um das Trident-System nur zu einem vorläufigen Stillstand gekommen – und das war allen Verantwortlichen auch bewusst! Der Hohe Rat musste ständig mit einem erneuten Großangriff des Heiligen Imperiums rechnen. Außerdem war der Konflikt zwischen J’ebeem und Starr in seiner bis dahin heißesten Phase, sodass man befürchten musste, die Menschheit könnte darin verwickelt werden.«
Mutawesi verzog das Gesicht. »Entschuldigungen dieser Clique von Schwächlingen, die im Hohen Rat das große Wort führt, gab es schon immer zu Genüge!«, meinte er.
Es war bekannt, dass der Waffenoffizier der STERNENFAUST der Pro-Humanity-Bewegung nahe stand, die dafür eintrat, dass die Solaren Welten ihre galaktopolitischen Ambitionen sehr viel selbstbewusster vertrat und dafür sorgte, dass die Menschheit einen herausragenden Platz einnahm.
»Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, jetzt die politischen Grundlagen von Entscheidungen zu diskutieren, die in der Vergangenheit getroffen wurden«, mischte sich Frost ein. Sie erhob sich aus ihrem Kommandantensessel. »Wir müssen einfach von den gegebenen Fakten ausgehen – und danach scheinen die Trans-Alpha Kolonisten derzeit keinerlei Schwierigkeiten mit irgendwelchen Feinden zu haben.«
*
Während des mehrere Tage dauernden Fluges zum Karalon-System, versuchten die an Bord der STERNENFAUST und der NEPTUN befindlichen Wissenschaftler, die Aufzeichnungen der Ortungsdaten über die KARALON STAR 22 einer genaueren Analyse zu unterziehen. Man untersuchte außerdem das Bergstrom-Funk-Signal mit der Transmission von Captain Loretta Mangolov und stellte fest, dass es eine ähnliche 5-D-Resonanz enthielt, wie es bei jenem nach wie vor unbekannten Schiff der Fall gewesen war, das vor acht Jahren einen rätselhaften Notruf abgeschickt hatte.
Von Schlichten war inzwischen der Auffassung, dass die KARALON STAR 22 möglicherweise einen Antrieb verwendete, bei dem das unterschiedliche Energieniveau eines fünfdimensionalen Kontinuums zur Energiegewinnung genutzt wurde und es daher zur Emission von 5-D-Strahlung kam. Das erschien zumindest logischer als die Annahme, dass die Schiffe der Kolonisten bereits zu einem Zeitpunkt Wurmlöcher durchquerten, als sie noch gar nicht die Raumwerft verlassen hatten, zumal auch der Umstand dafür sprach, dass die für den Ionenantrieb der Star Corps Schiffe typischen Emissionen nicht nachweisbar waren und die KARALON STAR 22 Beschleunigungswerte erreichte, die mit einem Antrieb herkömmlicher Bauart nicht zu realisieren waren.
Zwischen Schmetzer und von Schlichten wurde darüber ein reger Disput geführt, der die permanente Bergstrom-Funk-Datenleitung zwischen beiden Forschergruppen teilweise bis auf das Äußerste in Anspruch nahm.
Schmetzer argumentierte dabei dahingehend, dass es doch auch denkbar sei, dass die Kolonisten ihre Schiffe mit den Komponenten
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