Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
stellte Dana fest.
Van Deyk bestätigte dies. »Allerdings. Davon können wir ausgehen.«
Frost wandte sich an die Kommunikationsoffizierin. »Funk! Die Transmission des fremden Schiffs will ich auf dem Schirm sehen.«
»Aye, aye, Captain. Ich öffne den Kanal.«
Auf dem Panoramaschirm auf der Brücke der STERNENFAUST erschien das Gesicht einer vollkommen kahlköpfigen Frau. Ihr Gesicht war blass. Die Konturen ihrer schlanken Figur malten sich durch die hauteng anliegende Kleidung deutlich ab. »Hier spricht Loretta Mangolov, Captain der KAEALON STAR 22. Wir entbieten Ihnen die Grüße des Herrn und fordern Sie auf, uns mitzuteilen, was Sie in diesen Raumsektor führt.«
»Hier spricht Commander Dana Frost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST im Dienst des Star Corps of Space Defence der Solaren Welten. Wir haben vor kurzem das Wurmloch passiert, das sich auf unserer Seite seiner Porta zum ersten Mal seit zehn Jahren geöffnet hat.«
Die kahlköpfige Loretta Mangolov ließ durch keine Regung ihres Gesichts erkennen, was in ihr vorging.
Ein bisschen herzlicher habe ich mir diesen Empfang schon vorgestellt! , überlegte Frost. Schließlich ist es seit zehn Jahren das erste Mal, dass Menschen auf beiderlei Seiten des Wurmlochs wieder in Kontakt miteinander zu treten vermögen.
Van Deyk schienen ähnliche Gedanken durch den Kopf zu gehen, wie Frost während eines kurzen Blickkontakts mit ihrem Ersten Offizier feststellte.
»Ihre Angaben erscheinen glaubhaft«, erklärte die kahlköpfige Kommandantin. »Wir werden die gewonnenen Informationen an den Herrn weitergeben.«
»Wer ist der Herr ?«, verlangte Dana zu wissen.
Loretta Mangolov gab darauf keine Antwort. Stattdessen stellte sie eine Gegenfrage. »Welche primären Ziele verfolgen Sie in diesem Raumsektor?«
»Wir beabsichtigen die Erkundung der gegenwärtigen Situation«, gab Dana offen zu. »Es muss sich einiges geändert haben, seit zum letzten Mal Schiffe des Star Corps den Sektor Trans-Alpha erreichten …«
»Ja, es ist viel geschehen«, stimmte Mangolov zu. Ihr Gesicht wirkte absolut regungslos dabei. »Zeit bedeutet die Möglichkeit zur Entwicklung. Wir haben diese Zeit genutzt.«
Genau in diesem Augenblick traf Bruder William auf der Brücke ein.
Er hatte gerade noch rechtzeitig die Schiebetür passiert, um die letzte Bemerkung der Raumschiffkommandantin mitzubekommen.
Als der Christophorer in das Aufnahmefeld der Übertragungskamera trat, wurde Mangolov auf ihn aufmerksam. Auf ihrer bleichen Stirn regten sich zwei Muskeln und zwar etwa dort, wo sich normalerweise die Augenbrauen befanden. »Die Zeichen der Vergangenheit sind nicht zu übersehen …«
»Das ist mein Berater Bruder William«, erklärt Frost.
»Es hat auch bei uns einst Angehörige dieses Ordens gegeben«, sagte Mangolov. »Aber das ist lange her und war vor dem Beginn der neuen Zeit.«
»Wir sind hier, um nach den zurückgebliebenen Kolonisten zu sehen«, sagte Dana. »Ein verstümmelter Notruf erreichte die Solaren Welten nach acht Jahren. Darin war von dem Angriff eines überlegenen Feindes die Rede. Können Sie uns darüber etwas Näheres berichten, Captain Mangolov?«
Ihre Haltung straffte sich.
»Es gibt hier keine Feinde, die wir zu fürchten brauchten«, sagte Mangolov. »Dem Herrn steht eine große und schlagkräftige Flotte zur Verfügung, die in der Lage ist, jeden möglichen Angreifer abzuwehren.«
»Wer ist der Herr ?« erkundigte sich jetzt Bruder William.
»Er ist das regierende Staatsoberhaupt von Karalon«, gab die Raumkommandantin nun bereitwillig Auskunft. »Sein voller Titel lautet Herr der Neuen Ordnung .«
»Es scheint sich tatsächlich vieles verändert zu haben«, stellte Bruder William fest.
»Ja, das ist wahr«, erwiderte Mangolov. Ihre Stimme hatte bis dahin einen harten, metallisch klingenden Unterton gehabt. Aber jetzt klang sie weich und verriet ein Mindestmaß an emotionaler Bewegung. Wodurch diese ausgelöst worden war, wusste Dana nicht zu interpretieren. Vielleicht wird Bruder William mich darüber später aufklären können , überlegte sie.
Schon bei vergangenen Missionen hatte sie dem Christophorer oft in kniffligen diplomatischen Situationen die Regie überlassen. Er hatte einfach das größere Geschick darin, auf Verhandlungspartner einzugehen, deren Prioritäten zu erfassen und in die eigenen Überlegungen mit einzubeziehen.
»Es wäre für uns sicher interessant, Ihre Neue Ordnung kennen zu lernen«, meinte
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