Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe
Befehl, die Spiegelgeneratoren einzuschalten. Gleichzeitig betete sie zu den Zwei Einen, sie alle zu beschützen …
*
Die STERNENFAUST erreichte den vereinbarten Treffpunkt mit dem J’ebeem-Schiff und nahm Kontakt auf. Zu Danas Überraschung handelte es sich um die MOND VON KANASH unter dem Kommando von Siron Talas.
»Ich grüße Sie, Captain Frost«, sagte der J’ebeem unerwartet fröhlich. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
»Die Freude ist ganz meinerseits, Kommandant Talas«, antwortete sie höflich. »Ich bin allerdings etwas verwundert darüber, Sie hier zu treffen.«
»Sie meinen, in der Mitte von Nirgendwo auf einem absolut unbedeutenden Posten mit der überaus wichtigen Aufgabe, unsere Grenzen neu zu vermessen. Nicht dass die sich in irgendeiner Weise seit der letzten Vermessung verändert hätten.«
»Ja, das meinte ich«, antwortete Dana und war über seine unverblümte Offenheit noch mehr verblüfft.
Sie hatte Siron Talas auf ihrer letzten Mission zu den Shisheni kennen gelernt. Dadurch, dass er sich geweigert hatte, das Volk zu vernichten und sogar sein Möglichstes tat, zu einer friedlichen Einigung mit den Sauroiden zu kommen, hatte er sich Danas Respekt erworben. Was allerdings nicht bedeutete, dass sie ihm vertraute.
Siron verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die bei dem J’ebeem einem menschlichen Grinsen entsprach. »Nun, dieser Posten ist die Belohnung für meine Erfolge bei den Shisheni.«
»Sie meinen, Ihre Strafe«, korrigierte Dana.
Siron überraschte sie noch einmal, indem er laut lachte. »Aus der Sicht meiner Vorgesetzten und des Triumvirats ist es sogar ganz gewiss eine Strafe und eine Schande dazu. Aber mir gefällt es, ehrlich gesagt. Ich halte die Erforschung noch unerforschter Systeme für weitaus sinnvoller – und befriedigender! –, als wahlweise Intrigen gegen andere J’ebeem zu spinnen oder fremde Völker zu unterdrücken oder gar zu berauben.« Er grinste wieder. »Immerhin hätte es mich und meine Familie auch schlimmer treffen können. Sehr viel schlimmer sogar.«
Er musste seine letzte Bemerkung nicht weiter ausführen. Auch in den Solaren Welten hatte es sich inzwischen herumgesprochen, dass das Triumvirat gnadenlos ganze Adelshäuser vernichtete, die in Ungnade gefallen waren oder für eine Bedrohung der triumviralen Macht gehalten wurden – bis hin zur Exekution ihres letzten Mitglieds.
»Bei unserer letzten Begegnung standen Sie kurz davor, Vater zu werden, Kommandant Talas«, erinnerte sich Dana. »War es schon so weit?«
»Oh ja! Ich bin der stolze Vater einer wundervollen Tochter!«
»Herzlichen Glückwunsch!«
»Vielen Dank, Captain Frost«, sagte der J’ebeem. »Und ich darf Ihnen zu Ihrem neuen Schiff gratulieren. Ich hoffe auch zu einer Beförderung?«
»Ich bin jetzt voller Captain.«
»Hervorragend, sie haben das verdient«, war Siron überzeugt. »Und nachdem wir nun genug Höflichkeiten ausgetauscht haben, sollten wir uns an die Arbeit machen. Ich übermittle Ihnen unsere Daten über das fremde Schiff.«
Gleich darauf erschienen die Daten auf Danas Display.
»Nach meinen Informationen waren Sie und Ihre Leute bereits jenseits des Wurmlochs«, fuhr Siron fort. »Haben Sie dabei schon einmal ein solches Schiff gesehen?«
Dana schüttelte den Kopf. »So eine Bauart ist uns dort nicht begegnet. Ich kann also nicht sagen, ob seine Insassen Freunde oder Feinde sind. Haben Sie einen Anhaltspunkt, wohin das Schiff verschwunden sein könnte?«
»Nein. Und das ist sehr merkwürdig. Selbst wenn ich berücksichtige, dass das Schiff über einen besseren Antrieb verfügt als meins, konnte es unmöglich derart schnell aus unserer Scannerreichweite entkommen. Und Planeten oder Asteroiden, in deren Ortungsschatten es sich hätte verstecken können, waren nicht in so unmittelbarer Nähe, dass sie uns auf diese Weise hätten entkommen können.«
»Und was schließen Sie daraus?«, fragte Dana gespannt.
»Vor allem, dass diese Fremden nicht unterschätzt werden dürfen. Offensichtlich haben sie ein paar technische Tricks auf Lager, die uns gefährlich werden können, falls sich die Insassen des Schiffes als Feinde erweisen sollten.«
»Da stimme ich Ihnen zu, Kommandant Talas. Wie gehen wir am besten vor?«
»Nun, wir suchen praktisch ein Sandkorn am Strand«, entgegnete der J’ebeem. »Aber wenn wir den Kurs des Schiffes analysieren, den es vom Wurmloch bis hierher genommen hat, können wir vielleicht die ungefähre Richtung erkennen
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