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Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Titel: Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wurde, war einfach. Für die etwa 2,30 m aufragenden Mantiden war das menschliche Sitzmobiliar schlicht und ergreifend völlig ungeeignet, und es war leichter, einen Aufenthaltsraum davon zu befreien, als den nur über die Brücke zugänglichen Konferenzraum für die Offiziere.
    »Unsere Sundaif-Verwandten verfügen über einen Kommunikationskanal, der uns bisher unbekannt war und der offenbar auch von den Dronte benutzt wird«, eröffnete Kommandant Sa’ktor. »Unseren bisherigen Erkenntnissen nach handelt es sich um eine Impulsart, die über ein dimensional übergeordnetes Kontinuum verbreitet wird, bei dem es sich jedoch nicht um den Bergstrom-Raum handelt, den sowohl Sie als auch wir für die überlichtschnelle Raumfahrt benutzen. Diese Impulse erzeugen im Normaluniversum eine Resonanz, die angemessen werden kann. Aber vielleicht sagt Ihnen der ehrenwerte GanArai dazu mehr.«
    Sa’ktor verschränkte seine beiden oberen Extremitätenpaare. Ob diese Geste irgendeine besondere Bedeutung hatte, schien nicht einmal Bruder William genau sagen zu können. Jedenfalls wandte der mantidische Kommandant leicht den Kopf in Richtung des Sundaif-Priesters, der sich unmittelbar neben ihm befand.
    GanArai hob leicht das Rüsselmaul und bewegte die Beißwerkzeuge, wodurch ein schabender Laut entstand, der sich auf unangenehme Weise mit dem Schall von unterschiedlichsteten Lautäußerungen vermischte, die in den nächsten Augenblicken aus dem Schlund des Priesters kamen.
    Das Translatorsystem versuchte, diese zumeist recht hart und kurz klingenden Geräusche so gut es ging in für Menschen verständliche Worte zu übersetzen, was auch einigermaßen gelang. Kleinere Fehlleistungen natürlich inbegriffen.
    »Unsere Messinstrumente sind ständig auf der Lauer nach Impulsen, um sie zu fangen«, sagte der Priester.
    Dana blickte auf die Anzeige ihres Translators, der ihr anbot, einen erneuten Versuch zu unternehmen, sich sprachlich dem Bedeutungsinhalt dessen zu nähern, was GanArai von sich gegeben hatte. Aber Dana verzichtete darauf. Es lag auf der Hand, was der Priester mit seinen Worten hatte sagen wollen.
    »Unsere Sundaif-Vettern haben diese Impulse, die sie ›das Flüstern‹ nennen, auch auf dieser Seite des Wurmlochs anmessen können«, erklärte Sa’ktor.
    »Für uns ist das alarmierend«, ergänzte der Sundaif-Priester. »Wir gehen davon aus, dass es auch hier Feinde gibt. Und wir hatten schon die Hoffung, endlich Rettung gefunden zu haben …«
    »Wir brauchen genauere Daten, um Ihre Angaben zu überprüfen«, mischte sich jetzt Schmetzer ein.
    »Alles Nötige werden Sie in diesem Datenträger finden«, erklärte Sa’ktor und reichte ihm mit der rechten Feinhand einen metallischen, würfelförmigen Gegenstand. »Wir hielten die von Schiff-zu-Schiff-Übertragung dieser Daten für zu risikovoll. Schließlich könnten wir nicht garantieren, dass diese Transmission nicht doch abgehört werden kann. Die Königsverächter sind, wie wir beide ja wissen, technisch überaus hoch entwickelt und sowohl Ihnen als auch uns technologisch überlegen.«
    »Als Königsverächter bezeichnen die Mantiden die Starr«, erläuterte Bruder William an Dana gewandt.
    Offenbar handelte es sich bei dem Begriff um eine Anspielung auf die radikale Form der Demokratie, die im Arashlan der Starr herrschte, die über jedes politische Problem eine Abstimmung unter sämtlichen Arashlan-Bürgern durchführten.
    Für die ihrer gegenwärtigen Königin treu ergebenen Mantiden war ein derartiges Regierungssystem vollkommen außerhalb ihrer Vorstellungskraft.
    »Wir werden uns intensiv mit Ihrem Datenmaterial beschäftigen«, versprach Frost.
    »Uns ist es gelungen, den Ursprungsort dieser Impulse zu orten«, erklärte nun GanArai. Der Sundaif-Priester beugte den Oberkörper mit dem Rüsselmaul und den dazugehörigen Beißwerkzeugen etwas nach vorn. Die Augen erschienen kalt und fast maschinenartig zu sein.
    Bruder William würde da wohl von einer Projektion sprechen! , dachte Frost. Wer vermag schon zu sagen, was für Emotionen im Inneren dieses Insektenschädels toben? Die Augen sind dafür sicherlich kein Anhaltspunkt, geschweige denn der starre Chitinpanzer …
    »Unserer Meinung nach kommen diese Signale aus einer etwa 300 Lichtjahre in vertikaler Richtung gegen die galaktische Ebene entfernten Region, die sehr sternenarm ist«, erklärte Sa’ktor. »Die Astronomen waren bisher der Ansicht, dass dieses Gebiet nur eine Anomalie in der galaktischen

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