Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten
mal vorschlagen, dass alle Offiziere der Raumstreitkräfte ein halbes Jahr auf der Brüderschule der Christophorer auf Sirius III verbringen sollten …
»Die Sache mit van Deyk hat nichts mit meiner Abneigung gegen Schmetzer zu tun«, behauptete Dana. »Das ist einfach nur Antipathie – und die soll vorkommen!«
»Wenn das alles gar kein Problem ist, brauchen wir auch nicht weiter darüber zu reden, Captain. Allerdings sollten Sie in Betracht ziehen, dass ihre Abneigung gegen Schmetzer einem Muster entspricht.«
»Worauf wollen Sie hinaus, William?«
»Darauf, dass Sie es nicht seine Arroganz ist, die Sie abstößt, sondern seine Kompetenz«, folgerte der Christophorer.
Es ist was dran an dem, was er sagt!
Eine Pause entstand.
»Bruder William«, sagte Dana schließlich, »der eigentliche Grund für diese Unterredung ist, dass ich mich mit Ihnen zusammen auf das Treffen mit den Mantiden vorbereiten möchte. Es ist gerade im Moment sehr wichtig, dass wir nicht in irgendwelche diplomatischen Fettnäpfchen treten, wie Sie sich denken können.«
»Natürlich, Captain.«
*
Zwei Stunden später meldete die Brücke das Auftauchen eines mantidischen Schiffs aus dem Zwischenraum. Es trug einen für Menschen unaussprechlichen Namen, der in der Übersetzung des Translatorsystems DAS LIEBLICHE KLICKKLACK DES KÖNIGREICHS lautete.
Kommandant Sa’ktor übersandte etwas, das man mit einer persönlichen Grußbotschaft vergleichen konnte. Dana nahm sie in ihrem Raum entgegen.
Der Insektenkopf füllte dabei fast den gesamten Bildschirm aus. Nur fünfzehn Jahre war die Lebenserwartung eines Mantiden, die darum gezwungenermaßen in der Lage waren, schnell zu lernen. Ihre Physis war sehr robust. Soweit Dana das verstanden hatte, atmeten sie nicht einmal. Für die Aufrechterhaltung ihres Metabolismus benötigten sie Selen, das sie einfach in ausreichendem Maß zuführen mussten.
»Wir freuen uns auf das Zusammentreffen mit Ihnen«, sagte Sa’ktor. »Eine erkenntniserweiternde Mission liegt vor uns. Unser alliiertes Wissen wird sich vermehren.«
Unser »alliiertes Wissen« – da liegt der Teufel wohl in der Detailprogrammierung unseres Translators! , dachte Dana.
»Ich freue mich ebenfalls auf unser Zusammentreffen und bin gespannt auf Ihre neuen Erkenntnisse«, erwiderte sie – und fragte sich, ob die Abfolge von Klick- und Klacklauten, die auf mantidischer Seite aus dem Translator kamen, ihre Botschaft auch nur annähernd wiedergab …
*
Stunden vergingen, ehe sich beide Raumschiffe schließlich auf einem Parallelkurs mit geringer Geschwindigkeit befanden, wodurch ein Rendezvous möglich wurde.
Eine Fähre der Mantiden setzte über. An Bord befand sich unter anderem Kommandant Sa’ktor, der auf einer persönlichen Begegnung bestanden hatte.
Frost, van Deyk, Bruder William und Lieutenant Jefferson empfingen die Delegation der wie eine Mischung aus Gottesanbeterin und Zentaur wirkenden Mantiden bereits in der Luftschleuse, an die die Fähre angedockt hatte. Professor Jack Schmetzer verspätete sich etwas und traf erst ein, als das Begrüßungszeremoniell bereits vorbei war.
Kommandant Sa’ktor stellte anschließend die Mitglieder seiner dreiköpfigen Delegation vor. Darunter war auch ein Sundaif, dessen Rückenpanzer im Gegensatz zu den dunkelbraun gefärbten Mantiden kupfern schimmerte.
»Das ist GanArai«, stellte Sa’ktor den Sundaif vor. »Er ist Priester an Bord jenes Schiffes unserer Verwandten gewesen, das von der anderen Seite des Wurmlochs kam!«
»Ich hoffe, dass die Sundaif-Gruppe an Bord der FREIHEIT durch das Fehlen ihrs Priesters nicht in spirituelle Not kommt«, ergriff Bruder William das Wort.
»Kommandantin KaraGai hat meine Teilnahme an dieser Mission ausdrücklich befürwortetet«, sagte GanArai. »Ein Priester ist in unserer Kultur der Hort des Wissens. Und so entsprach es der allgemeine Ansicht unserer Gastgeber, dass meine Anwesenheit unverzichtbar sei, zumal es um Fragen geht, die sowohl für das Volk von Mantis als auch für uns von schicksalhafter Bedeutung sein können …«
Wow! , machte Dana innerlich. Und ich erinnere mich noch daran, wie die Sundaif versprochen haben, ihr Wissen niemanden zu offenbaren. Das haben sie sich ja schnell anders überlegt.
Die Gäste-Delegation wurde in einen der Freizeiträume geführt, der in diesem Fall als Konferenzraum dienen musste.
Der Grund dafür, dass dafür nicht der Konferenzraum neben dem Büro des Captains gewählt
Weitere Kostenlose Bücher