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Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Rednerin, »ist es ja möglich, mit den Dronte eine Übereinkunft zu treffen, nach der wir nicht zu ihren Wirtskörpern werden und unsere innere Selbstständigkeit behalten!«
    Der nächste Redner war Marrashtuorr, der gegenwärtige Oberkommandierende der Starr-Flotte.
    Seine Holographie war schwach und durchscheinend. In der Großkopie war ein Teil des Hintergrundes zu erkennen. Marrashtuorr sprach von der Brücke seines Raumschiffs aus, dass immer wieder von Erschütterungen heimgesucht wurde. Meldungen trafen ein. Es waren Verlust- und Schadensmeldungen.
    Ist es geschicktes Kalkül? , fragte sich Broorr. Einem gewieften Taktiker wie Marrashtuorr, der erst vor kurzem Oberkommandierender der gesamten Starr-Flotte geworden war, traute er das zu. Ich kann froh sein, dass dieser Kommandant derzeit weit weg ist und bislang keinerlei Anzeichen für Ambitionen auf politischer Ebene zeigte – sonst wäre er einer meiner stärksten Konkurrenten!
    »Unsere Flotte ist in der Auflösung. Immer mehr Dronte-Schiffe brechen durch! Der Wall aus Finsternis, den unsere Antimateriesprengsätze erzeugen, vermag die Invasoren nicht aufzuhalten!«, so wandte sich Marrashtuorr an das Plenum des Konsensdoms.
    Selten war es so still in dieser riesigen Halle gewesen. Und selten zuvor war es einem Redner gelungen, die Zuhörerschaft derart in seinen Bann zu nehmen. Auf eine multimediale Inszenierung an der Innenseite des Doms verzichtete Marrashtuorr vollkommen.
    Geschicktes Understatement? , fragte sich Broorr. Es ist gleichgültig. Sein Auftritt könnte den Ausschlag geben und mir helfen! Der Konsensexekutor hatte sogleich die immense Chance erkannt, die dieser Auftritt für die Stärkung seiner eigenen Position bot.
    »Wir werden unsere Positionen nicht mehr lange halten können«, berichtete der Oberkommandierende der Flotte. »Wenn der Widerstand unserer Flotte erlahmt, werden die Invasoren ungehindert die Hauptwelten des Arashlan erobern können. Wir müssen einen Rückzugspunkt sichern und die Chance nutzen, unser Bündnis mit den Menschen zu erneuen. Meinetwegen auch mit den J’ebeem-Teufeln! Ansonsten werden wir es sehr schwer haben zu überleben! Ich weiß nicht, wie ein lokaler Kommandant von einem Sicherheitsproblem faseln kann, wenn ein einfaches, primitives Menschenschiff den Orbit von Namban umkreist! Wir brauchen jetzt keinen Kleingeist oder diese vorauseilende Unterwürfigkeit, wie sie aus den Worten von Tamsarree herausklang. Eins steht fest – in der Neuen Ordnung der Dronte wäre für uns nur ein Platz als Wirte für ihre Parasitenkörper. Außerdem würden sie mit Sicherheit gerne unsere Waffentechnologie übernehmen!«
    Die Verbindung brach ab, nachdem die Holographie des Oberkommandierenden bereits einige Male sehr instabil geworden war.
    »Treffer in Sektion 3!«, hörte man aus dem Hintergrund noch die Meldung eines Offiziers.
    Ich hoffe, die Lage ist nicht wirklich auch nur annähernd so ernst! , dachte Broorr, dem inzwischen Zweifel daran kamen, ob es sich tatsächlich nur um eine geschickte mediale Inszenierung handelte oder sich die Flotte tatsächlich in Auflösung befand. Die offiziellen militärischen Dossiers werde ich ja wohl bald übertragen bekommen!
    Er blickte auf das Display. Die Werte waren schon um einiges vielversprechender. Aber es gab immer noch ein Risiko diese Abstimmung zu verlieren.
     
    *
     
    Dana Frost suchte einen der Aufenthaltsräume der STERNENFAUST II auf und zog sich einen Kaffee.
    An einem der Tische sah sie Bruder William, ein Mitglied des Wissenschaftler-Ordens der Christophorer und Simon E. Jefferson, den Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST.
    Die beiden diskutierten intensiv über das politische System der Starr, und die Chancen, die vielleicht bestanden, doch noch eine Allianz mit den Sauroiden herzustellen.
    Als sie den Captain bemerkten, verstummte die Unterhaltung.
    »Fahren Sie ruhig fort«, sagte Frost. »Wenn Sie gestatten, dann würde ich mich gerne zu Ihnen setzen.«
    »Werden wir nicht in Kürze den Orbit von Namban erreichen?«, fragte Bruder William, der als wissenschaftlicher Berater an Bord weilte und sich darüber hinaus durch außergewöhnliches diplomatisches Geschick auszeichnete, was Frost schon bei so mancher Kontaktaufnahme sehr geholfen hatte. Während der Namban-Mission war Bruder William eine ganz besonders verantwortungsvolle Rolle zugedacht worden. Er würde Frost auf die Oberfläche begleiten, wo ein Treffen mit dem Konsensexekutor Broorr geplant

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