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Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war.
    Dana hatte zwar die Leitung der Mission, aber die Kommandantin der STERNENFAUST kannte sehr wohl ihre Grenzen. Es war also mehr als wahrscheinlich, dass Bruder William den Großteil dieser mehr als heiklen Verhandlungen übernehmen musste.
    »Ich muss leider ohnehin in den Maschinentrakt«, sagte Jefferson, dessen Facettenaugen es immer etwas schwierig machten, den Gesichtsausdruck richtig zu interpretieren. Der Genetic erhob sich. »Meine Schicht beginnt gleich.«
    »Ich denke, Fähnrich Morales wird alles gut im Griff haben«, glaubte Frost.
    »Das mag schon sein. Aber wir treten in Kürze in eine entscheidende Phase der Mission ein und da ist es das Beste, jeder Offizier ist an seinem Platz. Mag er auch noch so gute Leute unter sich haben.«
    »Eine vorbildliche Einstellung, Lieutenant«, lobte Dana.
    »Danke, Captain.«
    »Allerdings wird unsere Annäherung an Namban noch etwas auf sich warten lassen.« Knapp berichtete Dana von der Verzögerung, die sich ergeben hatte.
    »Das sieht den Echsenköpfen ähnlich!«, entfuhr es Jefferson. »Ihr großes Arashlan geht unter und sie haben nichts Besseres zu tun, als zu diskutieren und über irrwitzige Anträge zu beraten!«
    »Es ist immer die Frage der Balance zwischen autoritärer Entscheidungsbefugnis und der Mitbestimmung aller«, erwiderte Bruder William. »Ob unsere eigene Gesellschaft in dem Punkt wirklich schon die richtige Balance gefunden hat, möchte ich persönlich doch eher bezweifeln, daher ist mir jede Art von Schadenfreude oder Hochmut in Bezug auf das System der Starr völlig fremd.«
    Der junge Mann wirkte immer etwas schüchtern und auch jetzt vermied er es, Dana oder Jefferson direkt anzusehen. Aber Captain Frost hielt große Stücke auf den jungen Christophorer. Aus einem schüchternen Gestammel bildeten sich mitunter plötzlich Sätze, die mit einer bestechenden Präzision eine genaue Analyse der Situation lieferten. Darin war er einmalig. Aber er war sich dessen nicht bewusst. Letzteres machte sicher den besonderen Charme aus, den er dabei versprühte. Er war jemand, der einfach nur an die Sache selbst dachte – und nicht daran, wie seine Worte vielleicht auf einen Zuhörer wirken mochte.
    Lieutenant Jeffersons Armbandkommunikator ließ einen Summton hören. »Hier Jefferson«, meldete sich der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST.
    Fähnrich Clayton Morales meldete sich aus dem Maschinentrakt. »Lieutenant, es gibt hier ein Problem mit der Feinkalibrierung des Mesonentriebwerks. Es tut mir Leid, aber …«
    »Ich bin gleich bei Ihnen, Fähnrich!«
    »Danke, Sir.«
    »Jefferson, Ende.« Der Genetic wandte sich an den Captain und nahm Haltung an. »Sie sehen, dass ich gebraucht werde, Ma’am!«
    Dana lächelte. »Sie sind eben unersetzlich, L.I.«
    Jefferson ging davon und Dana setzte sich zu Bruder William an den Tisch. »Täusche ich mich oder war ihm meine Anwesenheit unangenehm?«
    »Unangenehm würde ich es nicht bezeichnen«, erwiderte Bruder William.
    Dana Frost hob die Augenbrauen. »Wie würden Sie das denn ausdrücken?«
    »Sie sind Lieutenant Jeffersons Dienstvorgesetzte. Ich bin überzeugt davon, dass er Sie respektiert. Aber seien Sie ehrlich – würde Sie Ihre Kaffeepause gerne mit Commodore Jackson oder Admiral Fabri verbringen?«
    »Nun …« Er hat Recht. Wie immer. Dana lächelte unwillkürlich. »Ich gestehe, dass mir eine ungezwungenere Atmosphäre lieber ist.«
    »Die Verkrampfung entsteht durch die Rangunterschiede. Sie fühlen sich beobachtet. Aufgabe eines Vorgesetzten ist es unter anderem, den Untergebenen zu beurteilen. Wie soll man da ungezwungen ein Getränk zu sich nehmen und Unsinn reden können?«
    Dana seufzte und lächelte bei einer wehmütigen Erinnerung. »So habe ich das schon lange nicht mehr betrachtet. Aber Sie haben Recht, genauso ging es mir, als ich noch Fähnrich war. Doch bei den Unterhaltungen mit Ihnen hatte ich nicht den Eindruck, dass Sie einen sonderlich angespannten Eindruck machen, Bruder William. Oder ist das eine Fehleinschätzung meinerseits?«
    Ein jungenhaftes Lächeln erschien jetzt in Bruder Williams Gesicht. »Ich genieße zwar die Privilegien eines Offiziers an Bord, aber ansonsten bin ich nicht Teil der Star Corps Hierarchie. Meine Rolle ist die des Helfers und Beraters – nicht die des Befehlsempfängers. Das ist ein Unterschied!«
    »Um es also auf den Punkt zu bringen: Je höher man in der Hierarchie steigt, desto geringer ist die Zahl der Personen, die mit einem ungezwungen

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