Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt
zu sagen gibt, kann auch von mir gesagt werden. Wir sind an Verhandlungen über ein Bündnis mit Ihnen oder gar den verhassten J’ebeem nicht interessiert. Eine Begründung braucht dafür nicht gegeben werden. Wir haben Ihnen freies Geleit versprochen. Daran werden wir uns halten.«
»Aber das kann nicht sein!«, entfuhr es Frost. »Ich möchte mit dem Konsensexekutor persönlich sprechen.«
»Bedaure!«
»Wo befindet er sich?«
»Ich bin nicht verpflichtet, Ihnen darauf eine Antwort zu geben. Aber so viel darf ich Ihnen mitteilen. Broorr unterzieht sich gerade einem dringend notwendigen medizinischen Eingriff!«
In diesem Augenblick ertönte ein schrilles Alarmsignal. Eine Schiebetür öffnete sich. Ein halbes Dutzend bewaffnete Starr in den Uniformen der Sicherheitskräfte kam herein. Die Waffenmündungen waren auf Frost und Bruder William gerichtet.
»Was gibt es?«, fragte Sambrarr den Offizier, der die Einheit befehligte.
»Einer der beiden Menschen trägt einen medizinischen Diagnosescanner bei sich – und zwar im aktiven Status!«
»Das bin ich«, erklärte Frost. »Diesen Diagnosescanner trage ich zur Selbstbeobachtung. Ich leide derzeit unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen und daher riet mir mein medizinischer Offizier …«
In Wahrheit trug sie den Scanner natürlich deshalb, weil Dr. Gardikov auf diese Weise herausfinden wollte, ob einer ihrer Verhandlungspartner von einem Dronte besessen war. Dana griff an ihren Armbandkommunikator und drückte einen Knopf, ehe die Wächter sie und Bruder William festnehmen und ihres technischen Equipments entledigen konnten.
»Bringt sie weg!«, sagte Sambrarr. »Und sorgt dafür, dass die anderen Mitglieder ihrer Delegation ebenfalls festgesetzt werden.«
Er muss ein Dronte sein! , durchfuhr es Frost.
»Sollen Sie der Behandlung unterzogen werden?«, fragte einer der Wächter.
»Wir verfügen noch über sehr wenige Vertreter unseres Volkes auf Namban«, sagte Sambrarr. »Aber die Möglichkeit, ein paar von uns in die Flotte der Menschen einzuschleusen, sollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen!«
*
»Die Schiffe der Sharaan beschleunigen«, meldete Lieutenant Ashley Briggs auf der Brücke der STERNENFAUST. »Den Beschleunigungswerten nach liegt es nahe, dass ihre Flotte das System verlassen wird.«
»Die Ratten verlassen das sinkende Schiff«, murmelte van Deyk. »Kommunikation?«
»Ja, Sir?«, meldete sich Fähnrich Ricardo Dunston, der Lieutenant Jamil als Kommunikationsoffizier vertrat.
»Empfangen wir bereits Signale von der Bergstrom-Sonde?«
»Es besteht Signalkontakt«, erklärte Dunston. Bereits vor ein paar Stunden hatte van Deyk den Befehl zum Start einer Bergstrom-Sonde aus j’ebeem’scher Produktion gegeben. Sie musste zunächst auf 0,4 LG beschleunigt werden, bevor sie in den Bergstrom-Raum eindrang und dort herannahende Schiffe und deren voraussichtlichen Eintrittspunkt in den Normalraum zu orten vermochte.
Van Deyk hatte lange gezögert, die Sonde zu starten. Diesen Vorgang vermochten die Starr natürlich zu orten, und das konnte als feindseliger Akt aufgefasst werden.
Das war allerdings nicht geschehen. Sie wenigen Einheiten der lokalen Verteidigungskräfte des Namban-System waren wohl viel zu sehr mit den noch immer in Scharen eintreffenden Flüchtlingsschiffen beschäftigt, die zusammen mit den Resten der Starr-Flotte ins Namban-System zurückkehrten.
Eine Kontrollstation im Orbit von Namban hatte eine kurze Anfrage an die STERNENFAUST gerichtet, die van Deyk mit dem Hinweis beantwortete, es handele sich um eine Ortungssonde.
Offenbar hatte der Ortungs-Scan den Starr schnell gezeigt, dass sich in dem Flugkörper kein Sprengkopf befand, sodass sie nicht als Bedrohung eingestuft wurde.
»Es treffen ständig Daten über herannahende Massen ein, die in Kürze aus dem Bergstrom-Raum austreten«, erklärte Ricardo Dunston.
»Davon besitzen zwei Drittel die typischen Merkmale von Starr-Raumschiffen«, ergänzte Briggs, in dessen Händen die Auswertung der Daten lag. »Bei dem ausgefilterten letzten Drittel könnte es sich tatsächlich um herannahende Dronte-Schiffe handeln. Die Computeranalyse der Werte lässt noch auf sich warten, aber wenn Sie mich fragen, steht die Invasion des Namban-Systems in wenigen Stunden bevor.«
»Dunston, ich möchte Kontakt zum Captain«, befahl van Deyk. »Wenn wir den Starr die voraussichtlichen Austrittspunkte der Dronte-Schiffe mitteilen, sind die Reste ihrer Flotte vielleicht
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