Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
in der Lage, zumindest die erste Angriffswelle abzuwehren.«
    Der Fähnrich nahm ein paar Schaltungen an seiner Konsole vor. Seine Bewegungen wurden hektischer, sein markantes Gesicht wirkte angestrengt. »Tut mir Leid, Sir, ich bekomme keinen Kontakt. Dafür zeichne ich gerade ein Signal auf, dass wie ein verstümmeltes, abgedämpftes oder überlagertes Notsignal aussieht, wie es mit unseren Armbandkommunikatoren abgegeben werden kann.«
    »Lokalisation!«, forderte van Deyk.
    »Im Regierungspalast!«
    Van Deyk hielt es nicht auf dem Sessel des Kommandanten. »Offenbar haben die Starr unsere Warnungen auch nach den ersten Niederlagen ihrer Flotte einfach noch nicht ernst genug genommen.«
    »Kann es sein, dass die Dronte bereits Schlüsselpositionen besetzt haben?«, fragte Mutawesi.
    »Dann wären sie verdammt schnell!«, sagte van Deyk.
    »Sir, über das Mediennetzwerk des Arashlan wird die Sitzung im Konsensdom übertragen«, warf Fähnrich Dunston ein. »Dort melden sich jetzt lokale Konsensexekutoren mehrerer Starr-Welten, die allen Ernstes vorschlagen, sich der Neuen Ordnung der Dronte zu unterwerfen! Und der neue Flottenchef Sambrarr scheint sie dabei zu unterstützen.«
    »Dunston! Verbinden Sie mich mit seinem Vorgänger!«, forderte van Deyk.
    »Er muss von der Gefahr durch die herannahende Dronte-Flotte informiert werden!«
     
    *
     
    Wenig später kam die Verbindung zu Marrashtuorr zu Stande. Den ehemaligen Oberkommandierenden der Starr-Flotte wunderte es nicht im Mindesten, dass die Dronte höchstwahrscheinlich in Kürze das Namban-System erreichten.
    Überrascht war er lediglich mit welcher Präzision die im Datenstrom der Transmission enthaltenen voraussichtlichen Austrittskoordinaten waren.
    »Wir wussten, dass Sie seit kurzem über eine Möglichkeit verfügen, im Zwischenraum zu orten – aber ich ahnte nicht, mit welcher Präzision Ihnen das möglich ist!«, bekannte er. »Verfolgen Sie die Übertragungen aus dem Konsensdom? Dort läuft gerade eine Abstimmung, nach der angeblich eine Mehrheit der Starr dafür ist, sich dem zu unterwerfen, was die Dronte ihre Neue Ordnung nennen!«
    »Es fällt mir schwer zu glauben, dass dies wirklich der Mehrheitsmeinung entspricht«, sagte van Deyk.
    »Ich habe Erkenntnisse, die den Verdacht einer Manipulation nahe legen.«
    »Wir haben keinen Kontakt zu unserem Bodenteam«, erklärte der Erste Offizier der STERNENFAUST II. »Möglicherweise steht der Regierungskomplex bereits unter Kontrolle von Dronte, die an Bord von Flüchtlingsschiffen eingesickert sind.«
    »Ich fürchte, Sie haben Recht«, sagte Marrashtuorr. »Hören Sie, was immer auch geschieht und wer auch immer diese Schlacht überleben mag – der Rückzugspunkt ist Samtran VIII, so wie es meinem Plan entsprach. Ich werde einen Aufruf in der Flotte verbreiten. Namban ist nicht mehr zu halten, aber vielleicht können wir im Samtran-System eine Verteidigungslinie aufbauen. Unterrichten Sie Ihr Oberkommando, damit die Solaren Welten und Ihre Verbündeten Unterstützungseinheiten entsenden können.« Marrashtuorr ballte eine seiner Schuppen bedeckten Pranken zur Faust. »Ich habe gegen die Dronte gekämpft und gesehen, wie überlegen sie sind! Wir werden nur gemeinsam eine Chance haben.«
    »Mein Captain befindet sich noch auf der Planetenoberfläche!«
    »Dann sollten Sie sich beeilen, ihn da rauszuholen«, riet Marrashtuorr trocken.
     
    *
     
    Alles in Marrashtuorr sträubte sich dagegen, diesen Aufruf zur Meuterei gegen den Konsens – den angeblichen Konsens! – abzusenden. Schließlich war er ein überzeugter Demokrat. Er glaubte an die Volksherrschaft und an das Recht jedes Einzelnen zur Mitwirkung an den Entscheidungen des Gemeinwesens.
    Aber das, was da über das Mediennetzwerk des Arashlan verbreitet wurde, konnte nur eine Fälschung sein. Seinem Funkoffizier waren die feinen Abänderungen in der Codierung der Signale aufgefallen.
    Eine Fälschung – aber gut gemacht , so lautete das vorläufige Ergebnis.
    Und wenn er sich irrte?
    Diese Frage ließ Marrashtuorr zögern.
    Was, wenn es am Ende doch dem Volkswillen entsprach, sich der Neuen Ordnung anzupassen?
    Es ist gleichbedeutend mit dem Auslöschen der Persönlichkeit – also dem Tod , dachte Marrashtuorr. Wer kann das ernsthaft in Erwägung ziehen? Aber Tatsache ist auch, dass es für den Großteil der Starr-Bevölkerung von Namban keine Rettung geben wird. Nur ein Bruchteil kann noch evakuiert werden, selbst wenn man jedes unserer

Weitere Kostenlose Bücher