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Sternenfaust - 040 - Invasion

Sternenfaust - 040 - Invasion

Titel: Sternenfaust - 040 - Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht für nötig zu halten schien, seine Verspätung zu erklären.
    Rudenko stellte sich neben Fabri. Dieser erhob sich. Alle anderen folgten seinem Beispiel und nahmen Haltung an.
    »Commodore Ned Levonian, ich befördere Sie hiermit zum Admiral«, verkündete Fabri.
    Der Angesprochene war ein Mann in den Vierzigern. Er hatte kurz geschnittenes, graues Haar und ein markantes Gesicht mit aufmerksamen grüngrauen Augen. »Danke, Sir!«
    Fabri wandte sich an den Mann neben ihm, einen breitschultrigen Mann mit hoher Stirn. »Geschwader-Captain Moss Triffler, ich ernenne Sie hiermit zum Geschwader-Commodore.«
    »Danke, Sir«, bestätigte Triffler knapp.
    »Sie beide haben sich in den letzten Wochen intensiv auf Ihren Einsatz im Rahmen des Geheimprojekts LEVIATHAN vorbereitet. Der Tag ist gekommen, an dem Sie die außergewöhnlichen Fähigkeiten, die in Ihren dienstlichen Beurteilungen dokumentiert sind, unter Beweis stellen müssen. Commodore Jackson wird Ihnen jetzt Ihre Abzeichen aushändigen. Danach: Rühren und setzen. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir miteinander besprechen müssen, bevor Ihr Einsatz beginnt.«
    Sie werden nur einen einzigen Versuch bekommen! , dachte unterdessen Admiral Rudenko, der mit unbewegtem Gesicht beobachtete, wie Levonian und Triffler ihre neuen Rangabzeichen entgegennahmen. Ein Versuch. Alles oder nichts, so heißt dieses Spiel, dessen Einsatz die Existenz der Menschheit ist!
     
    *
     
    Dana Frost betrat die Brücke der STERNENFAUST.
    Stephan van Deyk meldete ihr das Erreichen der Sonne Beta Pictoris.
    »Wo befindet sich Botschafter Paljanov?«, erkundigte sich der Captain der STERNENFAUST.
    »Mister Paljanov ist in seinem Quartier!«, erklärte Lieutenant Commander Mutawesi.
    »Lieutenant Jamil?«
    »Ja, Captain?«
    »Rufen Sie Paljanov auf die Brücke. Er muss jetzt mit der Sprache herausrücken und uns sagen, was wir hier sollen!«
    »Ganz meine Meinung!«, bekräftigte Mutawesi, woraufhin er von Frost einen missbilligenden Blick erntete. Es hatte ihn schließlich niemand um seine Stellungnahme gebeten.
    Pictoris Wunder hieß der Raumsektor um das System Beta Pictoris, das bereits auf der mantidischen Seite der Grenze lag. Das so genannte Wunder bestand in Anomalien der Gravitationslinien, die wie kosmische Linsen wirkten. Sie projizierten weit entfernte Ereignisse wie Supernovae oder galaktische Kollisionen in diese Region des Kosmos und erzeugten Trugbilder von einmaliger Schönheit. Bevor politische Spannungen den gesamten Pictoris-Sektor erschüttert hatten, waren diese »Wunder« ein Anziehungspunkt für Forscher und Touristen aus einem weiten Umkreis geworden. Ganz in der Nähe befand sich die gigantische Raumstation Lor Els Auge. Formal gesehen gehörte auch sie zum Königreich der Mantiden. Aber bis zum verheerenden Angriff der Sharaan, bei der die Station kurzfristig erobert worden war, hatte sie als Treffpunkt und Begegnungsstätte von Menschen, Mantiden, J’ebeem und Starr gedient. Dazu kamen noch Angehörige einiger Dutzend weniger bedeutender Spezies. Die königliche Raumflotte der Mantiden hatte sich stets im Hintergrund gehalten, um diese ungezwungenen Begegnungen zu ermöglichen.
    Bis zum Angriff der Sharaan hatten hier auch regelmäßig Wettbewerbe der so genannten Space Surfer stattgefunden, die die Anomalien der Gravitationslinien und die dabei auftretenden Wellenphänomene dazu nutzten, auf ihnen zu reiten, wie man auf der Erde von den Wellen der Meeresbrandung kannte.
    Angehörige aller bekannten Spezies hatten an diesen Wettbewerben teilgenommen und sich in die Siegerlisten eintragen lassen. So mancher war dadurch reich geworden. Stets hatten hunderte von Raumschiffen Lor Els Auge umschwärmt wie Bienen einen Bienenstock. Es gab so viele Plätze zum andocken, dass es trotz des zeitweilig gewaltigen Andrangs kaum wahrscheinlich war, dass sie irgendwann einmal alle zur gleichen Zeit belegt waren.
    Im Moment war die Station jedoch fast gänzlich entvölkert. Nur ein Bruchteil der ursprünglichen dauerhaft auf Lor Els Auge beheimateten Bevölkerung hielt sich im Moment dort auf. Viele hatten es vorgezogen, in sichere Regionen auszuweichen. Niemand konnte es ihnen im Angesicht der kritischen politischen Situation und der militärisch äußerst exponierten Lage der Station verdenken.
    Lor Els Auge lag schließlich in der äußersten Grenzregion des mantidischen Königreichs und es bestand ständig die Gefahr, dass dieser Ort der friedlichen Begegnung in den

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