Sternenfaust - 040 - Invasion
Vormarsches. Allerdings glaubte niemand ernsthaft daran, dass dadurch eine tatsächliche Wende möglich war. Zu überlegen waren die Schiffe der Dronte. Und das war wohl auch einer der Gründe dafür, weshalb das Erbtriumvirat auf Ebeem sich nicht zu einem entschiedeneren Eingreifen durchdringen konnte. Wozu die Existenz der eigenen Flotte aufs Spiel setzen und damit angreifbar für andere Gegner werden, wenn sich der überlegene Feind wahrscheinlich erst einem anderen Gegner zuwandte?
Langfristig gesehen würde sich allerdings auch für die J’ebeem die Existenzfrage stellen. Das deutlich zu machen, war die Aufgabe, mit der Botschafter Paljanov und die STERNENFAUST nach Lor Els Auge geschickt worden waren.
Robert Mutawesi meldete sich zu Wort. »Ich frage mich, woher die Dronte von dieser Konferenz wissen! Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ihnen angesichts der Geheimhaltung, denen die Vorbereitungen zu dieser Zusammenkunft unterworfen waren, gelingen konnte, durch den Funkverkehr oder dergleichen davon zu erfahren!«
»Es gab ein paar verschlüsselte Transmissionen zwischen den Regierungen deswegen«, gab Lieutenant Jamil zu bedenken.
»Die aus dem Wust des Datenverkehrs herauszufiltern ist kaum möglich!«
Jamil blieb skeptisch. »Wissen wir, was den Dronte in dieser Hinsicht möglich ist?«
»Ich glaube, dass die Dronte bereits hier sind«, gab Mutawesi seiner Überzeugung Ausdruck.
»Auf Lor Els Auge?«, echote van Deyk.
Mutawesi hob die Augenbrauen. »Warum nicht? Zahllose Schiffe haben hier in den letzten Wochen angedockt, um die Bevölkerung weitgehend zu evakuieren. In letzter Zeit mag der Raumverkehr nach Lor Els Auge stark nachgelassen zu haben, aber ein einziges mantidisches Kriegsschiff, das von den Dronte in Besitz genommen wurde, würde reichen, um die Dronte an Bord der Station zu bringen.«
»Eine Kaperung im freien Weltraum halte ich allerdings für völlig ausgeschlossen«, meinte Santos.
»Ich ebenfalls«, sagte Mutawesi. »Aber es gibt so viele andere Möglichkeiten. Das Ende des Arashlan sollte uns das lebhaft vor Augen geführt haben. Kriegsschiffe besuchen Dock-Stationen. Sie erhalten Austausch-Personal … Wissen wir, wie weit die Unterwanderung durch die Dronte bereits fortgeschritten sind? Und sagen Sie mir nicht, dass sich M-Felder und andere Durchleuchtungstechniken nicht überlisten ließen. Das haben wir doch zu spüren bekommen, als auf der STERNENFAUST I mit Corporal Matt Kaharti ein J’ebeem-Agent sein Unwesen trieb!«
»Die Diskussion bringt uns nicht weiter«, bestimmte van Deyk. »Lieutenant Jamil, versuchen Sie weiter, Kontakt mit dem Captain aufzunehmen.«
»Jawohl.«
»Ortung?«
»Sir?«, meldete sich Lieutenant Ashley Briggs.
»Wann wird der Austritt der ersten Dronte-Einheiten aus dem Bergstrom-Raum erfolgen?«
»In etwa einer Stunde«, gab Briggs Auskunft.
»Wenn wir bis dahin starten, haben wir gute Aussichten, ihrer Übermacht zu entkommen. Danach wird es problematisch«, gab Ruderoffizier Santos seine Einschätzung preis.
»Dann werden wir uns beeilen müssen!«, murmelte van Deyk.
»Kontaktversuch zum Captain gescheitert!«, meldete Jamil.
»Ursache?«, fragte van Deyk.
»Ein ähnliches Störsignal wie jenes, das offenbar unseren Bergstrom-Funkspruch an das Oberkommando verstümmelte!«
»Versuchen Sie, Kontakt zu den Kommandanten der anderen an die Station angedockten Schiffe zu bekommen!«, befahl van Deyk.
»Jawohl.«
»Versuchen Sie es auch auf offenen Frequenzen im gesamten Bandbereich, Lieutenant. Es ist gleichgültig wer uns antwortet. Stellen Sie die Situation kurz dar. Wir müssen eine möglichst koordinierte Aktion anstreben.«
»In Ordnung.«
»Außerdem verständigen Sie Corporal Telford.«
»Sie wollen mit den Marines gewaltsam in die Station eindringen?«, fragte Mutawesi und sah den Kommando führenden Ersten Offizier der STERNENFAUST etwas überrascht an.
»Sehen Sie eine andere Möglichkeit, den Captain und die Delegation da rauszuholen?«
»Nein.«
Van Deyks Gesichtszüge verdüsterten sieht. »Wenn es uns nicht gelingt, eine koordinierte Handlungsweise auf die Reihe zu bekommen, dann bahnt sich hier ein furchtbares Drama an. Briggs, wie hoch schätzen Sie die noch auf Lor Els Auge verbliebene Bevölkerungszahl?«
»Vielleicht etwa tausend Individuen, davon wahrscheinlich die Hälfte Mantiden, der Rest dürfte hauptsächlich aus Menschen und Starr bestehen. Aber auch einige andere Völker sind vertreten. Unter den
Weitere Kostenlose Bücher