Sternenfaust - 040 - Invasion
schienen noch daran zu glauben, dass sich das Blatt noch wenden konnte. Stattdessen schienen sie fest davon auszugehen, dass schon sehr bald die ersten Dronte-Schiffe auf den von Menschen kolonisierten Planeten Nummer II und III landeten und aus den Bewohnern nach und nach Marionetten machten.
Seelenlose Marionetten, deren einzige Funktion es noch war, den Körper eines Dronte in sich zu tragen.
Die menschlichen Siedler zogen daraus die Konsequenzen. Wer immer einen Platz auf einem Raumschiff ergattern konnte, nahm die Gelegenheit wahr und verließ das System, während es umgekehrt der schlechte Zustand so manchen Starr-Raumers nötig machte, dass die Schiffe landeten oder die Besatzung mit Fähren auf die Oberfläche vor allem von Planet III geholt wurden. So gab es die ersten Proteste von Vertretern der Pro Humanity Bewegung gegen dieses Vorgehen. Man dürfe die Pictoris Major Planeten nicht freigeben und schon gar nicht der Besiedlung durch Starr Vorschub leisten.
Manche Leute begreifen einfach nicht, worauf es ankommt! , dachte Dana.
Aber letztlich war es nur eine militante und in den Medien stark überrepräsentierte Minderheit, die mit solchen Thesen auf sich aufmerksam machte. Die Mehrheit der anderen Pictoris Major Siedler hatten viel konkretere Sorgen.
Zusammen mit der STERNENFAUST kreisten im Orbit des dritten Planeten noch Dutzende weiterer Kriegsschiffe aus den Beständen des Star Corps. Sie wurden eilig repariert, so gut dies ohne eine richtige Raumwerft möglich war. Spacedock 112 war beim letzten Angriff durch die Starr zerstört worden. Ein schnelles Provisorium hatte das Star Corps inzwischen für die dringendsten Fälle im Orbit stationieren lassen.
Eines der Schiffe, die hier für einen weiteren Einsatz flott gemacht wurden, war die NEPTUN unter Commander Michael Tong, dem ehemaligen Ersten Offizier der STERNENFAUST. Dana nutzte die Gelegenheit, um Kontakt mit ihm aufzunehmen, zumal sie in Kürze denselben Weg vor sich hatten.
Richtung Alpha Pictoris.
Der Kampf um Wurmloch Alpha – so aussichtslos er auch war – durfte doch andererseits nicht aufgegeben werden. Und so warf das Oberkommando sämtliche zur Verfügung stehenden Kräfte in diese alles entscheidende Schlacht.
Inzwischen waren auch weitere Unterstützungsverbände von J’ebeem und Mantiden angekündigt worden.
Frost fragte sich, ob das ein Erfolg der Verhandlungen war, die auf Lor Els Auge geführt worden waren. Eigentlich bezweifelte sie dies, schließlich war es den Delegierten – abgesehen von ein paar Bergstrom-Transmissionen – bislang nicht möglich gewesen, die Lage in ihrer jeweiligen Heimat zu erläutern.
Wahrscheinlich war es einfach so, dass die Dronte im Verlauf der Ereignisse immer mehr als das gesehen wurden, was sie tatsächlich waren: Invasoren mit außergewöhnlicher technischer Effizienz, gepaart mit einem Hang zur Skrupellosigkeit, der seinesgleichen suchte.
Gegenwärtig kreiste die STERNENFAUST im Orbit von Pictoris Major III. Ja’akov Bogdanovich brachte die an Bord befindlichen Mitglieder der verschiedenen Verhandlungsdelegationen auf die Oberfläche.
Kurz bevor die STERNENFAUST, die NEPTUN und ein paar weitere wieder instand gesetzte Kriegsschiffe in den Diensten des Star Corps aufbrachen, um bei Alpha Pictoris die Verteidiger zu unterstützen, traf ein weiteres Schiff im Pictoris Major System ein.
Es war die SIKANDER unter Commander Selina Singh.
Das Kommando führte derzeit allerdings ein anderer.
Lieutenant Commander David Stein, der mit der SIKANDER nur knapp dem Tod entronnen war. Die Verluste unter der Mannschaft betrugen fast vierzig Prozent. Und einige von außen sichtbaren Treffer hatten die Außenhülle dermaßen geschädigt, dass es fraglich war, ob dieses Schiff je wieder vom Star Corps in Dienst gestellt werden konnte …
*
Bruder William, Lieutenant Simon E. Jefferson, der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST, und Lieutenant Commander Mutawesi nutzten die Zeit im Pictoris Major System, um die Vernichtung des Dronte Schiffs genauestens zu analysieren, dass ihnen so dicht auf den Fersen gewesen war. Austauschoffizier Sun-Tarin wurde schließlich ebenfalls in das Team berufen, da er sich als Kridan besonders gut mit Strahlenwaffen und deren Auswirkung und Handhabung auskannte. Graser und Laser hatten nicht so viel miteinander zu tun – abgesehen davon, dass es sich bei beiden um Energiestrahler handelte –, doch der Tanjaj war die beste Quelle für dieses Wissen, die sie
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