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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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stammte aus einer der ersten Familien auf Mantis VI und hatte sich als Partner D’koh auserkoren. Das allein war schon ein Skandal. Mit dieser Verbindung hatte sie zahllose konservative Vertreter einflussreicher Adelsgeschlechter gegen sich aufgebracht, zugleich aber die Herzen des so genannten einfachen Volkes im Sturm gewonnen. Das war auch einigen Beratern und Beraterinnen aus dem engsten Umfeld der Königin nicht verborgen geblieben. Es hieß, die Königin selbst habe insgeheim Qua’las Mut und ihr Bekenntnis zu einem Mann aus den untersten Schichten des Volkes wohlwollend zur Kenntnis genommen. Natürlich nur inoffiziell. Der Rückhalt Qua’las bei der breiten Masse hatte sich letztlich als eine Stärke entpuppt, über die sie zuvor nie verfügt hatte und die sie auch nie hätte erwarten können, wäre ihr Leben in vorgefertigten Bahnen verlaufen.
    Mit D’koh und seiner Frau Qua’la verband den Reporter aber mehr als nur ein Arbeitsverhältnis. Sie waren enge Freunde geworden. Und so hatte es geschehen können, dass die ursprünglich unter ganz anderen Gesichtspunkten gestartete Expedition plötzlich zu einer hochpolitischen Angelegenheit geworden war. Spätestens seit einflussreiche Kreise die verbündeten Solaren Welten eingeladen hatten, sich an der Auswertung des wertvollen Fundes zu beteiligen. Und so hatte es auch geschehen können, dass der Reporter Kkiku’h auf einmal zu einem Sprachrohr dieser neuen Interessen geworden war.
    Er beendete das Gespräch mit dem Kapitän.
    Engstirnige Charaktere wie Gtrr’kl werden nie kapieren, dass man manchmal etwas aus der Hand geben muss, um letztlich mehr zurückzubekommen … Vor allem aber begreift jemand wie er in seinem Leben nicht mehr, dass wir im Fall unserer Entdeckung die Menschen brauchen. Ohne sie ist der Fund für uns wertlos, so wie ihr Daten-Ei allein auch für sie wertlos ist …
    Aber es ging ja nicht nur um die eiförmigen Datenkristalle. Ihr Entdeckung umfasste schließlich noch mehr. Nicht zuletzt freute er sich jedoch vor allem auf das Wiedersehen mit ein paar alten Bekannten …
     
    *
     
    Zehn Tage später
     
    Ein heftiger Wirbelsturm in zwölftausend Metern Höhe hatte die L-1 fest im Griff.
    »Zum Glück hat man uns gewarnt«, stöhnte Bruder William. Er hielt sich mit beiden Fäusten am Schottrahmen der winzigen Hygienezelle fest, die sich in der Landefähre befand. Sein Gesicht war kalkweiß und die Geräusche, die zuvor durch das geschlossene Schott nach außen gedrungen waren, waren eindeutig gewesen und ziemlich heftig.
    »Zum Glück?«, erwiderte Dana. »Sie sehen nicht gerade glücklich aus, Bruder William …«
    Der Christophorer winkte müde ab. Schließlich raffte er sich trotzdem zu einer Erklärung auf: »Unvorbereitet hätte ich bei unserem letzten Mittagessen in der STERNENFAUST noch mehr in mich reingestopft …«
    Dana schüttelte den Kopf. So genau wollte sie es nun auch wieder nicht wissen. Andererseits war es eine Tatsache, dass so etwas selbst den erfahrensten Piloten passieren konnte. Sie half Bruder William, sich wieder anzuschnallen.
    Nach einer endlos erscheinenden Zeit, in der das Shuttle hin und her geworfen wurde wie ein Ball auf den Gischtkronen einer windgepeitschten Steilküste, gelangten sie schließlich in ruhigere Luftschichten. Das Bizarre an den Stürmen im oberen Bereich der Atmosphäre des Glasplaneten war, das man die Auswirkungen und Windrichtungen nur in den seltensten Fällen sehen konnte. Es gab ja kaum Wolken, jedenfalls nicht aus Wasser, nur gelegentlich verdüsterten Ansammlungen feinsten Glasstaubs den Himmel. Gelegentlich gelang es den Wirbelstürmen bis auf die Oberfläche des Planeten hinabzustoßen und mit ihrer infernalischen Energie Tonnen an Material hochzureißen und über tausende von Kilometern durch die obersten Schichten der Lufthülle zu schleudern. Feinere Stoffe wie Glassand oder -staub umrundeten nicht selten jahrelang den Planeten, ehe sie irgendwo wieder zu Boden sinken konnten.
    Als die L-1 neben dem Lager der Mantiden knapp über dem Boden schwebend verharrte, hatte das Gesicht des Christophorer schon wieder etwas Farbe bekommen. Wer sich gerade im Lager aufhielt, hatte sich versammelt, um die Neuankömmlinge aufs Herzlichste willkommen zu heißen. Den Menschen wurde sogar die Ehre zuteil bei ihrem Ausstieg aus dem Shuttle gefilmt zu werden. Erst nachdem Stzsch’go, der mantidische Expeditionsleiter, Dana und ihr Team offiziell begrüßt hatte, schaltete Kkiku’h seine

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