Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station
als die Beiboote landeten, keine Hornzangen in der Nähe. Trotzdem waren die Marines vorsichtig und überaus wachsam, als sie die Shuttles verließen.
Die Star-Corps-Marines trugen ihre schweren Panzeranzüge, in denen sie nahezu unverwundbar waren und sogar einen Beschuss mit Gaussgewehren überstehen konnten. Die Genetic-Marines setzten dagegen ganz auf ihre Tarnanzüge und trugen außer denen und ihren Warfen gar nichts. Tishaga, die sie begleitete, war in isolierende Kleidung gehüllt, denn auf der Nachtseite lagen die Temperaturen bereits unter null Grad und würden im Laufe der kommenden Stunden rapide weiter sinken.
Mit Hilfe der Antigravgeneratoren der Panzeranzüge legten die zwanzig Marines die Strecke bis knapp unterhalb des Gebirgskamms fliegend zurück, wobei Sergeant Takashis Leute Nathan Amatos Gruppe und Tishaga trugen. Kurz unterhalb des Kamms angekommen, drückten sie sich gegen den Boden, während Nathan Amato seine Tarnung aktivierte und auf dem Bauch auf den Kamm robbte, um sich umzusehen. Er war per Headset mit seinen und Takashis Leuten verbunden.
»Alles ruhig«, meldete er. »Der Eingang befindet sich etwa zweihundert Meter rechts von unserem Standort. Sie sollten sich schon mal in Deckung in die Richtung bewegen. Wenn ich die Überwachung ausgeschaltet habe, bleibt uns nur wenig Zeit, bevor der Ausfall auffällt.«
Er wollte sich gerade auf den Weg machen, als ein scharrendes Geräusch zu seiner Linken ihn aufmerken ließ. Er blickte zur Seite – und sah den dunklen Schatten einer Hornzange auf sich zukommen. Die anderen hatten sie ebenfalls bemerkt, wie er an diversen scharfen Atemzügen und einem unterdrückten Fluch über Headset hörte. Er bleib reglos liegen.
»Tishaga«, flüsterte er so leise wie möglich, »ich nehme an, diese Tiere können im Dunkeln sehen.«
»Wahrscheinlich«, kam die ebenso leise Antwort. »Normalerweise jagen sie in der Dämmerung und nur selten in der Nacht. Dies muss ein Einzelgänger sein.«
»Hoffentlich!«, knurrte jemand, dessen Stimme Amato nicht identifizieren konnte. »Wenn noch mehr von den Biestern auftauchen, könnten wir ein Problem damit haben, unentdeckt zu bleiben.«
Die Hornzange nahm Amato unter seiner Tarnung offensichtlich nicht wahr, denn sie konzentrierte sich auf den Rest der Marines und bewegte sich ein Stück näher, ehe sie stehen blieb und sich offenbar überlegte, was für seltsame Wesen sie da wohl vor sich hatte. Sie stieß einen durchdringenden sirrenden Schrei aus.
»Sergeant Takashi«, sagte Amato flüsternd, »vielleicht hält das Biest Ihre Leute für Verwandte. In Ihren klobigen Anzügen haben Sie durchaus eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Vieh.«
»Putzen Sie Ihre Brille!«, lautete Takashis ruhige Antwort. »Haben Sie eine Idee, wie wir das Vieh ohne mit Sicherheit anmessbaren Waffeneinsatz loswerden?«
»Nein.«
»Also auf die altmodische Art«, entschied Telford und zog sein Messer. »Mal sehen, wie weit wir mit unseren servo-verstärkten Muskeln kommen. Marquanteur, Sie nähern sich dem Vieh von links, der Rest hält sich bereit.«
»Okay, Ragman.«
Marquanteur griff als Erster an. Er sprang vor – und die Hornzange schleuderte ihn zur Seite.
Doch im selben Moment war der Corporal bereits bei ihr und rammte ihr die Klinge bis zum Heft in den Schädel. Sofort sprang er wieder zurück.
Doch seine Vorsicht war nicht mehr nötig. Das insektenartige Tier stieß einen schrillen Laut aus und erstarrte, zitterte dann, bevor es zusammenbrach.
»Beeindruckend«, kommentierte Nathan Amato trocken.
»Ja, und mir geht es übrigens gut«, meldete sich Marquanteur. »Das Biest hatte einen teuflischen linken Haken.«
Roy Takashi wählte den Kanal, der ihm und Sergeant Amato vorbehalten war. »Ich schlage vor, Sie halten Ihre Männer von den Biestern fern. Für solche Auseinandersetzungen sind wir eindeutig besser ausgerüstet.«
Der Genetic registrierte natürlich, dass dieser Rat über einen nicht offenen Kanal kam, und verstand, dass es hier nicht um Konkurrenzdenken ging, sondern um Sorge um Teammitglieder. »Werde ich, danke.«
»Dieser Laut, den die Hornzange ausgestoßen hat«, warf Tishaga ein. »Wir hatten früher schon beobachtet, dass das dadurch ganze Rudel angelockt wurden.«
Amato warf einen Blick auf die tote Hornzange. »Mir kommt da eine Idee.«
Er kroch zurück zu dem Kadaver und versuchte probeweise, das Tier anzuheben. Für seine Größe war es erstaunlich leicht. Natürlich konnte er den
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