Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station
hatte gesagt, dass es im Inneren der Station keine Überwachungskameras gab, außer in einigen wichtigen Labors. Und die Dronte hatten das nicht geändert. Sollte er Dronte begegnen, brauchte er sich nur gegen die einfarbige Wand des Gangs zu drücken und nicht zu bewegen. Falls nicht gerade einer mit ihm kollidierte, würden sie ihn nicht bemerken.
Er öffnete die Tür zum Wachraum, den Nadler im Anschlag und fand darin nur einen eiförmigen Roboter, der über ein Kabel mit dem Hauptterminal verbunden war. Er ließ dem Blechkopf keine Zeit zu irgendeiner Gegenmaßnahme und eröffnete sofort das Feuer. Das »Ei« kippte scheppernd zu Boden und stellte alle Funktionen ein.
Nathan trat an das Terminal und verschaffte sich kurz einen Überblick über die Station und die Sicherheitssysteme. Sie waren für seine Begriffe einfach angeordnet, und er hatte keine Schwierigkeiten, die Funktion zu begreifen und die richtigen Schalter zu finden. Über die übersichtlich angeordneten Bildschirme konnte er genau erkennen, welche Kameras er ausschalten musste und tat es.
»Die Kameras sind deaktiviert«, meldete er anschließend über Headset seinen draußen wartenden Kameraden. »Ihr habt höchstens eine Minute. Los!«
»Sind unterwegs«, bestätigte Takashi.
Nathan wusste, dass er sich auf seine Leute und die Star-Corps-Marines verlassen konnte und machte sich daran, den Roboter aus dem Weg zu schaffen. Da er nicht wusste, ob es dem in irgendeiner Weise noch gelungen war, jemanden zu benachrichtigen oder ob der Ausfall eines Roboters automatisch irgendwo gemeldet wurde – was relativ wahrscheinlich war –, hielt er es für besser, den »Abfall« zu beseitigen. Er fand einen geräumigen Wandschrank, der groß genug und halb leer war und verstaute das »Ei« darin. Er war gerade damit fertig, als er die Meldung erhielt.
»Wir sind drin.«
»Ich komme sofort.«
Er schaltete die Außenkameras wieder ein und wackelte am Schalter, um dadurch den Eindruck zu erwecken, dass es sich bei dem Ausfall um eine Fehlfunktion handelte. Denn wie er von Tishaga wusste, wurden die Bilder der Überwachung auch zu einem Terminal in der Zentrale übertragen. Und sein Scanner zeigte ihm, dass sich dort Dronte aufhielten. Anschließend verließ er den Wachraum und traf sich mit dem Rest der Truppe am Lift, der sie zu dem von Tishaga ausgesuchten Nebenterminal führen würde.
Der Lift war groß, sodass sie mit etwas Zusammenrücken alle hineinpassten. Als der Lift sich gleich darauf eine Ebene tiefer wieder öffnete, stürmten die Star-Corps-Marines als Erste hinaus und sicherten die Umgebung. Da sie in ihrer Panzerung bestens geschützt waren, hatten sie vereinbart, dass sie die jeweilige Vorhut und Rückendeckung übernahmen. Die Genetics und Tishaga hielten sich zwischen ihnen.
Der Gang, zu dem sich der Lift öffnete, war leer.
»Nach rechts«, sagte Tishaga. »Die vierte Tür.«
Takashi und vier seiner Leute übernahmen die Vorhut. Vor der Tür zum Terminalraum angekommen, prüften sie mit ihren Scannern, ob sich Dronte darin befanden. Doch die Scanner zeigten keine Lebensform an. Tishaga gab den Öffnungscode für die Tür ein, und sie glitt auf. Der Raum dahinter war ebenso leer wie der Gang und dunkel. Als sie eintraten, flammte automatisch das Deckenlicht auf.
Tishaga verlor keine Zeit. Sie setzte sich an das Terminal, schaltete ihn ein und begann mit ihrer Aufgabe.
»Das wird jetzt leider eine Weile dauern«, sagte sie. »Ich muss für die Speicher, in denen wir die Geheiminformationen ablegen, diverse komplizierte Sicherheitscodes eingeben.
Danach muss ich die Speicher nach den relevanten Daten durchsuchen.«
»Wie lange werden Sie schätzungsweise brauchen?«, fragte Nathan.
»Mindestens eine halbe Stunde, da ich nicht weiß, in welchem der möglichen Speicher die gesuchte Information abgelegt wurde. Jeder einzelne Speicher ist auch in seiner Bezeichnung codiert. Aber diese Codes verraten absichtlich – in unserem Fall leider – nichts über ihren Inhalt. Aber seien Sie versichert, dass ich mich beeilen werde.«
»Darf ich Ihnen über die Schulter sehen?«, bat Nathan.
Wenn Tishaga über die Bitte erstaunt war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Ich habe nichts dagegen.«
»Vielen Dank.« Er reichte ihr einen an einen Handscanner angeschlossenen Datenträger. »Zeichnen Sie bitte alles auf, was Sie entschlüsseln können, die Genforschungsdateien zuerst, sobald Sie auf die stoßen.«
»Die Aufzeichnung der Analyse der
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