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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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stoppen. Ein Vorgang, der angesichts des sich gleichzeitig ereignenden, beinahe tödlichen Sturzes ins Hintertreffen geraten war. In fast menschlicher Weise nickte der Gengo.
    »Entweder hat jemand dem Stallmeister im wahrsten Sinne des Wortes dazwischengefunkt«, resümierte Bruder William, »oder er … er gehört zu den Personen, die von vorneherein beabsichtigt haben, das Ereignis zu sabotieren …«
    »Der Stallmeister beteuert seine Unschuld«, sagte Milgor, »und ich glaube ihm – vorerst. Ich kenne ihn als redlichen Kridan und kann mir nur schlecht vorstellen, dass er dazu fähig wäre, den Raisa zu töten.«
    »Wahrscheinlich lässt er dich regelmäßig neue Futterkreationen für seine Tiere vorkosten«, sagte Sun-Tarin. Milgor bedachte den Austauschoffizier mit einem finsteren Blick.
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Stallmeister sich so lange, so gut verstellen kann. Ein derart intrigantes Verhalten würde nicht zu ihm passen«, erwiderte der Gengo. »Aber letztlich muss die Untersuchungskommission, die der Prediger eingesetzt hat, die Wahrheit feststellen.«
    »Aber was ist geschehen, als der Staatsakt fortgesetzt wurde?«, fragte Dana.
    »Ein höchst bizarrer Vorgang«, antwortete Milgor. »Angeblich ist einer der Sargträger einem vorhergehenden auf das rituelle Gewand getreten …«
    »Was heißt angeblich«, unterbrach ihn Sun-Tarin.
    »Ich konnte es auch nicht genau sehen, ich befand mich ja mit Satren-Nor in dem Gleitwagen und der folgte dem Sarg hinter dem Blasebalg für die Kruka …«
    »Dieses große Musikinstrument?«
    Milgor bejahte.
    »Wenn einer einem anderen aufs Gewand tritt, ist das sicherlich unerwünscht und störend, aber doch kein Grund, um die Trauerfeier abzubrechen«, warf der Botschafter ein.
    »Der vordere ist ins Stolpern geraten«, erwiderte der Gengo und schüttelte in einer abwehrenden Geste seine Arme, »und gestürzt. Dabei brachte er zwei weitere Sargträger zu Fall. Eine unglückliche Kettenreaktion …«
    Es war Laetitia, die ihr Kichern nicht unterdrücken konnte. Sun-Tarin verschob missbilligend die Schnabelhälften und erzeugte so ein knirschendes Geräusch.
    »Der Sarg geriet ins Rutschen und donnerte zu Boden«, fuhr Milgor ungerührt fort. »Man muss wissen, dass die Kridan hochstehende Persönlichkeiten in Särgen beisetzen, die aus einem speziellen, sehr wertvollen Ton gebrannt werden.«
    »O Gott«, sagte Bruder William. »Das heißt der Sarg ist …«
    »Zerbrochen. Ja – das konnten wir gut sehen«, sagte Milgor. Es war ihm nicht anzusehen, was er persönlich von dem Vorfall hielt. Als Gengo stand er außerhalb des kridanischen Religionssystems aber bedingt durch seine besondere Stellung gleichzeitig mitten im Zentrum der kridanischen Gesellschaft. »Aber es kam ja noch viel schlimmer.« Er machte eine Pause und genoss, dass ihn alle gespannt anstarrten. »Aus dem zerbrochenen Sarg rieselte Sand.«
    »Sand?«
    »Sand. Aber nicht etwa nur eine Hand voll, also keine Grabbeigabe, sondern eine ziemliche Menge, ein ganzer Haufen, um es genau zu sagen …«
    »Und!« Sun-Tarin, der die ganze Zeit gestanden hatte, stieß mit seinem Kopf wie ein Geier auf Milgor hinab.
    »Außer dem Sand war der Sarg leer«, sagte der Gengo ungerührt. »Es befand sich exakt so viel Sand darin, wie es dem Gewicht des Verkünders entsprach …«
    »Das … das kann nicht sein! Das ist nicht wahr! Du machst dich über die Rechtgläubigen lustig!« Sun-Tarin konnte seine Erregung nicht länger unterdrücken.
    »Ich wollte, es wäre so! Aber zu meinem großen Bedauern ist es die reine Wahrheit. Der Sarg war leer. Mertalku befand sich jedenfalls nicht darin …«
    »Aber«, wandte Dana ein, »man konnte doch seinen Kopf durch diese kleine Scheibe im oberen Teil des Sargs sehen …«
    »Sein Gesicht, nicht seinen Kopf«, erwiderte Milgor. »Und streng genommen noch nicht einmal das, sondern …«
    Er wühlte in einem Beutel herum, den er mitgebracht hatte und zog etwas daraus hervor, das sich in seiner Hand bewegte, als sei es lebendig.
    »Sondern das.«
    Mit diesen Worten warf er es auf den Tisch direkt neben Danas Messer.
    »Was soll das sein? Eine Art Maske?«
    Bruder William berührte vorsichtig das dünne, nachgiebige Material.
    »In der Tat, eine Maske«, bestätigte Milgor. »Aber seht selbst, wie lebensecht, wie fein und komplex sie ist. Der nachgebildete Schnabel und die beiden künstlichen Augen, die noch in der Maske steckten, waren dagegen richtig

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