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Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Titel: Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wünschen, Captain. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    »Gut.«
    Frost unterbrach die Verbindung. Natürlich hätte Bruder William die aufgezeichneten Ortungs- und Kommunikationsdaten auch von jedem anderen Bordrechnerzugang innerhalb des Schiffes interpretieren können. Aber Frost wollte, dass sich der Christophorer auf der Brücke aufhielt, um jederzeit dessen Meinung einholen zu können. Es geht schließlich auch darum, das Verhalten der anderen Seite richtig zu deuten. Und darin ist William nun einmal unbestritten ein Meister.
    Wenig später erschien der in eine dunkelbraune Kutte gehüllte Christophorer. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm er seinen Platz zwischen Briggs und Jamil ein …
     
    *
     
    Die Stunden gingen dahin. Die STERNENFAUST überstand die kritische Phase zwischen den Umlaufbahnen der Planeten XV und XIV und nutzte wie geplant den Ortungsschatten der Gasriesen für ihre Bremsmanöver.
    Je weiter man sich der Hauptwelt Karalon II näherte, desto detaillierter wurden die aufgezeichneten Daten. Alles, was an Kommunikation aufgezeichnet werden konnte, wurde dem Bordrechner zur Durchsuchung unter vorgegebenen Kriterien überspielt und anschließend gespeichert.
    Möglicherweise konnte man aus diesen Kommunikationsdaten noch Monate später wichtige Erkenntnisse über das gewinnen, was innerhalb der Dronte-Gesellschaft vor sich ging und welche Absichten ihr Anführer verfolgte, der sich schlicht und ergreifend »Herr« nennen ließ.
    Wertvolle Hinweise gaben auch die Ortungsdaten.
    »Das gesamte System ähnelt einer gewaltigen Raumwerft!«, stellte Briggs fest.
    »War das nicht auch schon bei unserer ersten Expedition ins Karalon-System so?«, hakte Frost nach.
    »Ja, aber erstens hat sich die Zahl der Orbitaldocks innerhalb der vergangenen Monate noch einmal um fast ein Drittel erhöht, und zweitens gibt es derzeit nur gut zwanzig größere Einheiten hier im System, die voll einsatzfähig sind. Davon abgesehen zähle ich mehrere hundert Schiffe, an denen offenbar gebaut wird. Die meisten davon befinden sich in den Umlaufbahnen der Planeten II und III.«
    »Es scheint fast so, als hätten die Dronte eine Methode des Raumschiffbaus entwickelt, bei der sie die Docks nur noch für bestimmte Arbeitsschritte brauchen«, stellte van Deyk überrascht fest. »Dadurch kann man natürlich die Effektivität der eigenen Raumschiffproduktion enorm steigern.«
    »Mit anderen Worten, wir haben es mit einem gigantischen Heerlager zu tun«, stellte Frost fest.
    »Allerdings mit einem Heerlager, dessen Magazine bereits ziemlich leer geräumt wurden, wenn ich in diesem Bild bleiben darf, Captain«, äußerte sich nun Bruder William. »Sie verfügen zwar über gigantische militärische Möglichkeiten, scheinen diese aber im Augenblick nicht bis zum Äußersten ausgereizt zu haben.«
    »Was für uns ja wohl nur ein Zeichen der Hoffnung sein kann!«, glaubte Mutawesi.
    »Ein vorübergehendes Zeichen«, schränkte Frost ein. »So, wie sich die Lage hier darstellt, rüsten sie nur für den nächsten großen Schlag gegen uns.«
    »Ja – und angesichts ihrer Fähigkeit, sich fremde Technik anzueignen, sollten wir darauf achten, dass ihnen keiner unserer Jäger mit Mesonenantrieb in die Hände fällt«, ergänzte Stephan van Deyk.
    Susan Jamil meldete sich zu Wort. »Captain, Professor von Schlichten möchte Sie gerne aus seinem provisorischen Labor in Kontrollraum A des Maschinentrakts sprechen.«
    »Legen Sie das Gespräch auf meinen Nebenbildschirm!«, forderte Frost.
    Wenige Augenblicke später erschien genau dort das hagere Gesicht des genialen Wissenschaftlers, der sich zuletzt auf der während der Schlacht um Wurmloch Alpha evakuierten Forschungsstation Star Corps Base 567 seinem ungeliebten Kollegen Professor Jack Schmetzer hatte unterordnen müssen, was ihm ganz und gar nicht gepasst hatte. An Bord der STERNENFAUST waren beide offiziell gleichberechtigt. Dana Frost hoffte, nicht in die Animositäten zwischen den beiden Koryphäen der menschlichen Forschung eingreifen zu müssen.
    Sie hatte wirklich anderes zu tun, als die Eitelkeit zweier ansonsten weit überdurchschnittlich begabter Männer im Zaum zu halten.
    Von Schlichten machte ein überaus zufriedenes Gesicht. »Captain, ich habe in den vergangenen Stunden ein paar astronomische Messungen durchgeführt. Mit den Einzelheiten will ich Sie dabei nicht weiter langweilen. Aber es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass sich in einer Entfernung von nicht mehr als zehn

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