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Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Titel: Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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herrschte einige Augenblicke Schweigen.
    Der Kridan stieß wie zur Bekräftigung seiner Worte einen krächzenden Laut aus. »Ich glaube, es gehört zu den natürlichsten Dingen des Universums, dass auch das Oberkommando des Star Corps sein Wissen nicht gerne mit anderen teilt«, erklärte Sun-Tarin. »Ich kann das vollkommen verstehen. Als Tanjaj des Imperiums würde ich ebenfalls so handeln. Der Einzelne ist nichts. Was wäre er ohne die Gemeinschaft der Gläubigen? Das allein zählt.«
    Sun-Tarin hat ausgesprochen, was bei uns niemals ausgesprochen werden darf, weil es eigentlich gegen den Auftrag des Star Corps verstößt. Schließlich sind wir keine Eroberer , überlegte Frost.
    Aber andererseits konnte niemand ernsthaft damit rechnen, dass die Ausdehnung der Solaren Welten für immer an der Grenze jener hundert Lichtjahre durchmessenden Raumkugel, deren Mittelpunkt die Erde darstellte, anhalten würde …
     
    *
     
    Als die Besprechung beendet war, wandte sich Dana Frost an Robert Mutawesi.
    »Ich möchte Sie im Anschluss an diese Besprechung gerne noch einmal unter vier Augen sprechen«, sagte sie.
    »In Ordnung, Captain!«
    Sie warteten, bis alle anderen den Raum verlassen hatten.
    »Lieutenant Commander Mutawesi, ich möchte Ihnen eine Frage stellen und hoffe, dass ich damit nicht zu indiskret bin.«
    »Dienstliche Fragen können nicht indiskret sein«, erklärte Mutawesi, aber das Lächeln um seine Mundwinkel wirkte aufgesetzt.
    »Ich habe Sie beobachtet, während Sie mit Geschwader Commander Moss Triffler kommuniziert haben.«
    Seine Haltung versteifte sich. »Ma’am, ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Unsere Zusammenarbeit hat doch sehr gut geklappt.«
    »Ich möchte auch keine Kritik äußern, Lieutenant Commander.«
    »Dann verstehe ich Ihre Frage nicht, Captain.«
    Oh doch, die verstehst du sehr gut! Dana Frost atmete tief durch und sagte dann laut: »Gut, wenn das so ist, dann möchte ich die Angelegenheit etwas direkter ansprechen.«
    »Ich bitte darum.«
    »Gibt es irgendwelche Animositäten zwischen Ihnen und dem Commodore?«
    Als Mutawesis Gesicht eine leicht rötliche Verfärbung bekam wusste Dana, dass sie richtig lag.
    Er atmete durch. »Es gab eine Zeit, als das Star Corps dringend Shuttle-Piloten brauchte. Man hat damals alle möglichen Leute angeworben. Jeder, der ein Beiboot steuern konnte, hatte eine Chance.«
    »Sie sprechen vom Commodore?«
    Mutawesi nickte. »Moss Triffler fing auf der STERNENFAUST I als Fährenpilot an, nachdem er zuvor Frachter manövriert hatte. Meine Zeit als Fähnrich war damals gerade fast vorbei.« Mutawesi brach ab, als wäre das, was er bereits gesagt hatte, Erklärung genug für seine Abneigung gegen Triffler.
    Frost hob die Augenbrauen. »Um ehrlich zu sein, leuchtet mir der Grund für die Spannungen zwischen Ihnen immer noch nicht ein.«
    »Wirklich nicht? Dieser Mann hat niemals die Star Corps Akademie auf Ganymed von innen gesehen – heute ist er Commodore und befehligt dreihundert Jäger.« Mutawesi lachte heiser. »Ist das gerecht? Aber damals waren solche Karrieren möglich, heute würde man jemandem wie Triffler nicht einmal mehr die Übungsfähren auf Ganymed warten lassen!«
    »Ich denke, jetzt verstehe ich«, murmelte Frost.
    Triffler und Mutawesi sind beide um die vierzig – und es ärgert ihn einfach, dass dieser Mann, der zu einem günstigen Zeitpunkt als Seiteneinsteiger ins Star Corps kam, karrieremäßig an ihm vorbeigezogen ist , erkannte Frost. Das sie auf völlig unterschiedlichen Laufbahnen die Karriereleiter emporklettern, lässt er dabei geflissentlich außer Acht …
    Mutawesi fuhr fort: »Ich respektiere es, wenn jemand auf Grund außergewöhnlicher Leistungen eine schnelle Karriere macht – so wie es bei Commander Tong oder Ihnen der Fall war. Aber vor Leuten wie Triffler oder Admiral Rudenko, der es bekanntlich nur durch politische Protektion schaffte, mit 28 Jahren der jüngste Admiral der Star Corps-Geschichte zu werden, kann ich keine Achtung empfinden. Gleichgültig, wie hoch ihre Position auch sein mag. Es tut mir leid, wenn ich das zu sehr nach außen dringen ließ. Aber so empfinde ich nun einmal.«
    »Was den Commodore betrifft, so ist mir von irgendeiner Protektion allerdings nichts bekannt.«
    »Können Sie sich einen anderen Grund vorstellen?«
    »Möglicherweise hat er es einfach nur verstanden, zum richtigen Zeitpunkt die gebotenen Chancen optimal auszunutzen. Das erste Mal, als er sich auf der STERNENFAUST

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