Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Titel: Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
bei dieser Spezies eine mittelfristig auftretende Nebenwirkung der Einpflanzung des Parasiten war.
    Aber da diese Nebenwirkung weder die körperliche Leistungsfähigkeit noch die Fähigkeit zur Reproduktion des Wirtskörpers beeinträchtigte, war dies dem Dronte, der sich nun wie sein Wirt Sorrendo nannte, vollkommen gleichgültig.
    Die ästhetischen Vorstellungen der Dronte waren sehr flexibel und passten sich stets neuen Bedingungen und Gegebenheiten an. Das mussten sie auch, schließlich gehörten zu den von ihnen befallenen Rassen die unterschiedlichsten Spezies.
    »Commander, ich habe soeben eine Anomalie geortet, die ich derzeit nicht hinreichend erklären kann«, meldete sich einer der Diensthabenden zu Wort.
    Es handelte sich um Dabra Makanis, eine Frau. Sie trug den Rang eines Lieutenant der Raumkontrolle. Auch die Rangstufen, die die Dronte bei den Menschen vorgefunden hatten, waren von den Parasiten übernommen worden. Wann immer in der Sozialstruktur oder -kultur der vereinnahmten Spezies Elemente auftauchten, die den Dronte mit ihrem weiteren Vorgehen kompatibel erschienen, benutzten sie diese einfach für ihre Zwecke. Und die Rangordnung der karalonischen Raumverteidigung hatte sich einfach als sehr effizient erwiesen. Warum also daran etwas verändern? Die dafür aufzuwendende geistige Energie und Erfindungsgabe konnte man besser in die Weiterentwicklung und Angleichung von Waffensystemen investieren, die dafür sorgten, dass die Expansion der Neuen Ordnung auch in Zukunft fortgesetzt werden konnte.
    »Präzisieren Sie Ihre Beobachtung bitte, Lieutenant«, forderte Trevor Sorrendo.
    »Die Anomalie tauchte nur für einen kurzen Zeitraum auf. Es handelte sich um ein Phänomen, bei dem ich nicht annehme, dass es sich um ein natürliches Phänomen handelt.«
    »Worum dann?«
    »Zum Beispiel um die unterdrückte Signatur eines Bergstrom-Triebwerks im deaktivierten Zustand, wie wir es in den menschlichen Raumschiffen vorgefunden haben. Zumal ich einen Mesonenimpuls orten konnte, dessen räumliche Herkunft stets mit der Position der eben beschriebenen Anomalie mitwandert.«
    »Daraus kann es nur einen einzigen Schluss geben«, erklärte Trevor Sorrendo im Brustton der Überzeugung. Acht Jahre – im Zeitmaß der Menschen gerechnet, dass sich nach den astronomischen Bedingungen ihres weit entfernten Heimatplaneten ausrichtete – hatte sich der Dronte in Trevor Sorrendo an den Gebrauch dieses Körpers gewöhnen können. Er beherrschte ihn mittlerweile perfekt. Und das galt auch für Kleinigkeiten, wie die Nutzung der verschiedenen Ausdrucks- und Betonungsmöglichkeiten, die die menschliche Stimme bot. Die Dronte von Karalon hatten sich zur Vervollkommnung ihrer Fähigkeiten an den umfangreichen audiovisuellen Aufzeichnungen orientiert, die sie in den Datenarchiven der Siedler vorgefunden hatten.
    »Was sollen wir tun, Commander?«, fragte Lieutenant Makanis.
    »Die Sache ist zu brisant, um sie hier und jetzt zu entscheiden. Ich muss das direkt mit dem ›Herrn‹ besprechen.«
    Commander Sorrendo ging an eine Konsole, die eigens für den Chef der Raumkontrolle vorgesehen war, aktivierte seinen Rechnerzugang und gab einen Autorisationscode ein. Dann stellte er eine Verbindung zu jenem Dronte her, der schlicht und ergreifend die Bezeichnung »Herr« trug.
    Mehr brauchte man über ihn auch nicht zu wissen. Diese Anrede bezeichnete seine Rolle für die Gesellschaft der Dronte voll und ganz.
    Er versah seinen Wunsch nach Kommunikation außerdem mit einem Code, der höchste Priorität bedeutete. Als Chef der Raumkontrolle gehörte Sorrendo zu den wenigen, die über diesen Code verfügten, der ihm stets einen raschen Draht zum Herrn sicherte.
    Auf einem kleinen Nebenbildschirm erschien wenig später zunächst ein Symbol, das auf den Gebrauch eines geschützten Kanals hinwies. Anschließend war das Gesicht des Herrn zu sehen.
    »Was gibt es?«
    »Eindringlingsalarm. Wir müssen davon ausgehen, dass sich der Feind eingeschlichen hat und uns im Schleichflug auszukundschaften versucht.«
    »Veranlassen Sie alle notwendigen Verteidigungsmaßnahmen.«
    »Jawohl.«
    »Der Augenblick ist äußerst ungünstig …«
    »Sie sprechen vom Eintreffen der Schaltzentrale ?«, schloss Sorrendo.
    »So ist es«, bestätigte der Herr. »Allerdings wäre es mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die Schaltzentrale jetzt zu stoppen. Sie befindet sich schließlich im Bergstrom-Flug, kurz vor der Austrittsphase.«
    »Es wäre besser,

Weitere Kostenlose Bücher